Mailverkehr für Fortgeschrittene
sein. Sie wohnte ganz in der Nähe. Meine Stiefel knallten aufs Pflaster.
Da klingelte mein Handy. Es war die Kaffeefrau.
»Schade, dass Du so unentschlossen bist. Liege gerade im Bett, und stelle mir vor, was wir zwei miteinander machen könnten.«
War hin- und hergerissen. Stand jedoch schon vor Bienes Haus. Jetzt würde ich nicht mehr umkehren. Biene öffnete mir die Tür, trug nichts weiter als ein T-Shirt. Ich küsste sie hungrig. Sie schmeckte nach Martinis. Meine Hand schob sich zwischen ihre Schenkel, sie war nass. Mein Schwanz pochte und zuckte. Ich hob sie hoch, sie schlang ihre Beine um meine Hüften. Trug sie ins Schlafzimmer, warf sie aufs Bett. Zog meine Hose aus, während sie mit nackten Zehen meine Brustwarzen massierte. Wollte meinen Schwanz in ihrer warmen, feuchten Höhle versenken. Aber dann, als sie so vor mir lag, hatte ich eine andere Idee. Ich schob ihre Beine weiter auseinander und tauchte mit der Zunge in ihre heiße, nasse Spalte ein. Umkreiste ihren Lustknopf und wurde mit lautem Stöhnen belohnt. Das spornte mich an. Ich ließ meine Zunge schneller kreisen, knabberte ein bisschen, saugte. Sie bäumte sich auf und ich konnte spüren, wie sie kam. Jetzt, endlich, war ich dran. In diesem Moment klingelte es an der Wohnungstür.
»Shit, mein Bruder!«
Biene hatte vergessen, dass er kommen wollte. Er hat strenge Moralvorstellungen und sollte nicht sehen, wie seine kleine Schwester herumhurt. Also musste Mike aufs Klo umziehen, halb nackt mit schmerzendem Ständer. Saß zwischen all den Spiegelwänden, hätte mir selbst beim Pinkeln zusehen können. Zog mich lieber an. Lauschte auf die Stimmen im Flur und im Wohnzimmer. Wurde mir bewusst, dass ich Rückenschmerzen hatte. Eine alte Sportverletzung. Manchmal nicht ohne Tabletten auszuhalten. Ich durchwühlte den Badezimmerschrank und fand Vicodin. Spülte ein paar mit Wasser aus dem Hahn runter und steckte mir den Rest in die Tasche. Draußen im Flur war endlich alles ruhig. Ich verdrückte mich und nahm ein Taxi nach Hause. Die Rückenschmerzen wurden immer schlimmer. Ich öffnete eine Flasche Rotwein und spülte damit noch ein paar Tabletten herunter. Dann passierte etwas Merkwürdiges. Ich wurde zu dem Ball in einem Flipperspiel, prallte von den Wänden meiner Wohnung ab wie eine irre gewordene Kugel. Bis jemand »Tilt!« sagte.
Wachte am nächsten Morgen auf dem Fußboden auf, mit unerträglichen Kopfschmerzen. Fühlte sich an, als würde jemand versuchen, mein Hirn mit einem Haken durch die Nase rauszuziehen.
War wohl ein bisschen zu viel des Guten.
»I love women, I have all their albums.«
Mike
Betrifft: Pocket Coffee
Von: H. Zimmermann
Datum: 20. 11. 2012 17:29
Hallo Mike,
das ist ja eine schöne Geschichte. Hat was von Woody Allen, Hausfrauenreport und »Californication«. Oder hältst Du Dich womöglich gar für den Star Deiner eigenen kleinen »Kreuzbergfornication«-Staffel?
Und wie war das mit der Pocket-Coffee-Frau, die ihr Selbstbewusstsein nicht vom Body-Mass-Index abhängig macht? Habe ich mich etwa verhört? Du stehst doch nicht etwa heimlich auf Kurven?
Ungläubig.
Hannah
PS: Denk dran, die Quallen, die sich treiben lassen, enden als Gelee-Masse am Strand und werden von kleinen Kindern mit Stöcken aufgespießt.
Betrifft: Blondinen
Von: Gruber Bestattungen
Datum: 20. 11. 2012 19:52
Hey,
»Kreuzbergfornication«? Nicht übel. Hab wenige Freunde, aber die nennen mich gerne »Hank«. Neulich wurde ich gezwungen, mir eine Folge »Californication« anzusehen. Hab mich beschwert: »So bin ich nicht. Nie im Leben.« Schallendes Gelächter war die Antwort. Und der Vorschlag wurde laut, ich solle die Erfinder der Serie verklagen.
Quatsch. Ich bin nur neidisch auf Hanks Auto.
Was mein »Beuteschema« anbelangt: Von heimlich kann keine Rede sein. Natürlich bin ich ein Mann und gucke als solcher gerne die Vorzeigefrauen an. Blond, schmale Taille, großer Busen, roter Schmollmund und so weiter.
Leider hat sich zu meinem Bedauern herausgestellt, dass die meisten dieser besagten Damen unerträglich dumm sind. Schönheit kommt, so scheint es, überall durch und muss keinerlei Charakterzüge entwickeln …
Aber ich liebe Persönlichkeit. Und das meine ich auch so. Eine blonde Dumpfbacke halte ich nicht länger als drei Stunden aus. Höchstens. Und großzügig mit Cocktails abgefüllt. Ich. Nicht sie. Betrunkene Dumpfbacken sind das Letzte.
Dumm bumst gut ist übrigens Blödsinn. Da kann Mann genauso gut eine
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