Make Love und spiel Football (German Edition)
Gesicht.
„Was haben Sie vor? Wollen Sie etwa mitmachen?“ Er rümpfte die Nase, „was ist das außerdem für ein widerlicher Geruch?!“
„Räucherstäbchen“, lächelnd legte sie den Kopf zur Seite. Ihr helles Haar, das meistens einem unordentlichen Nest glich, wurde heute von einem hellblauen Tuch verborgen, das lässig um ihren Kopf geschlungen war. Außer dem Augenbrauenring und Fußkettchen trug sie keinen Schmuck. Innerlich schüttelte er den Kopf über ihre Aufmachung. Konnte sie sich nicht wie eine normale Frau kleiden? Auf ihrem T-Shirt prangte ein ans Kreuz geschlagener schwarzer Jesus, ihre bunt gemusterte Trainingshose war mindestens drei Nummern zu groß und ihre Fußnägel waren pechschwarz lackiert. Auf ihrem Gesicht fand er nicht die kleinste Spur von Makeup, sondern nur leicht gebräunte Haut, kleine Sommersprossen auf der Nase und ungeschminkte bernsteinfarbene Augen, die ihn aufforderten, endlich den Raum zu betreten. Er dachte überhaupt nicht daran, irgendetwas zu tun, bevor sie ihm nicht seine Frage beantwortet hatte.
„Das ist die Yogastunde des Teams. Da haben Sie nichts zu suchen.“
„Falsch, heute fällt Yoga aus. Abby war so freundlich, mir die Stunde zu überlassen“, sie sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an, „bevor Sie herumlamentieren, John weiß ebenfalls Bescheid.“
Er brauste auf, „Sie haben sich nicht in unseren Trainingsplan einzumischen!“
„Das tue ich auch nicht“, sie umfasste die Klinke der Tür, „seit dieser Woche ist das neue Team vollzählig da. Wir machen nur ein paar Übungen, um die Teambildung voranzutreiben und die neuen Spieler zu integrieren.“
„Teambildung?“, explodierte er und stemmte beide Hände in die Hüften, „dafür sind Sie nicht zuständig! Ich bin der Kapitän und kümmere mich um die Teambildung!“
„Welche Methoden wenden Sie an? Ich dachte an vertrauensbilden d e Übungen wie ...“
Brian schnaubte auf, „lassen Sie mich mit diesem Hippie-Humbug in Ruhe! Wir gehen zusammen in einen Stripteaseschuppen, saufen und spielen Poker. Das nenne ich Teambildung.“
„Das hat nichts mit Teambildung oder Vertrauen zu tun“, widersprach sie aufgebracht.
Er schenkte ihr ein freches Grinsen, „Schätzchen, nichts kann Männer mehr auseinander bringen , wenn sie sich gegenseitig bei ihren Frauen decken und verschweigen, dass ihre Göttergatten einen heiße n Lapdance genossen haben .“
Ihr Gesicht verschloss sich, „sehr erwachsen, Mr. Palmer.“
„Tut mir leid, Süße, aber wir sind Footballspieler und keine weichgespülten Kuscheltypen, die mit Ihnen ihr inneres Chakra suchen.“ Er machte eine abfällige Handbewegung.
„Ganz ehrlich, Mr. Palmer, das würde Ihnen sicher gut tun.“
Er blieb stur, „keine Übung zur Teambildung, Miss MacLachlan .“
Auch ihr Gesicht nahm nun einen entschlossenen Ausdr uck an, „suchen Sie es sich aus! Entweder machen wir jetzt eine Stunde oder ich buche für das gesamte Team einen Wochenendkurs in einem makrobiotischen Zentrum mit Meditation und Hypnosesitzungen! “
„Das können Sie nicht tu n“, knirschte er mit den Zähnen und verbarg sein Entsetzen. Makrobiotisch hieß doch fleischlos, oder?
„Kann ich nicht?“ Nachdenklich hielt sie ihren schwarzlackierten Zeigefinger an die Lippen und verkündete gespielt überrascht, „ach! Ich denke schon, dass ich das kann. Und wissen Sie warum? Weil ich der Boss bin“, fröhlich ließ sie ihm den Vortritt.
Wütend schlurfte er in den Raum, in dem sein Team dicht gedrängt in der Mitte stand und sich unsicher ansah. Der Duft von Räucherstäbchen hing in der Luft, genauso wie der pure Angstschweiß seiner Spieler.
Teddy MacLachlan stellte sich vorne auf eine Matte und verkündete heiter, „ Abby war so lieb, mir seine heutige Stunde zu überlassen, und ich würde gerne mit euch ein paar Übungen machen, damit sich jeder im Team wohlfühlen kann.“ Sie schenkte dem griesgrämig aussehenden Kapitän ein strahlendes Lächeln, „Mr. Palmer ist ebenso wie ich der Auffassung, dass Vertrauen innerhalb eines Teams besonders wichtig ist, deshalb wird er freundlicherweise die Übungen vormachen.“
Alle Gesichter drehten sich nervös zu ihm um.
Er funkelte Teddy MacLachlan an, ging jedoch nach vorne und stellte sich neben ihre Matte. Als Kapitän musste man sich halt manchmal opfern.
„Zuerst machen wir ein paar Lockerungsübungen“, sie seufzte wohlig und deutete auf die Yogamatten, „pro Matte bitte zwei Spieler. Wir setzen
Weitere Kostenlose Bücher