Make Love und spiel Football (German Edition)
minimalen Bauch, „Aspirin? Ich bin schwanger ...“
„Nicht so laut“, er stöhnte und kämpfte gegen den Brechreiz an, der seinen Magen umstülpen wollte.
„Warte, ich besorge dir was“, sie schüttelte über seinen Zustand den Kopf und verschwand wieder. Ihm ging es so elend, dass er ihr nicht einmal hinterherstarrte und ihren Hintern musterte, als sie zurück zu ihrem Mann ging, der mit einigen anderen Spielern und Organisatoren an der Startlinie stand und ein Schwätzchen hielt.
Da das Gekreische der Mädchen kaum nachgelassen hatte, wankte Brian in Richtung Startlinie und ließ sich einige Meter davor gegen einen schattenspendenden Baum sinken. Es war eine verdammt schlechte Idee gewesen, sich ausgerechnet gestern abzuschießen.
Als Julian auftauchte und ihm ein Röhrchen Aspirin sowie eine Flasche Gaterode brachte, hätte er ihn am liebsten geküsst, wenn nicht die saure Magensäure in seine Kehle gestiegen wäre. Wenig charmant drehte er sich weg und erbrach sich hinter den Baum.
„Kotzt er gerade?“ Blakes Stimme war wegen des Kicherns kaum zu verstehen.
„Scheint so.“ Julian seufzte.
„Kein hübscher Anblick“, urteilte Blake.
„ Dupree hat gesagt, der Trottel hätte sich gestern mit Wodka abgeschossen.“
Sie sprachen über ihn, als wäre er gar nicht da. Brian stöhnte auf und erhob sich wackelig . Hoffentlich waren morgen keine Fotos von seiner Kotzattacke in den Zeitungen zu sehen. Wortlos griff er nach den Tabletten und der Flasche, schluckte vier auf einmal und trank die ganze Flasche leer.
„Dir ist schon klar, dass die gestrige Aktion wenig klug war?“
Brian hing in allen Seilen und sah seinen Kumpel flehend an. „Erschieß mich einfach.“
„So leicht kommst du nicht davon.“
Da er gerade seinen kompletten Mageninhalt von sich gegeben hatte, fühlte er sich zwar nicht besser, aber diese abartige Übelkeit ließ langsam nach. Wenn sein Kopf nicht dermaßen gedröhnt hätte, wäre alles in Butter gewesen. Er war ein Mann und keine Memme. Die 21 Kilometer riss er in einem ab und würde sich von den kleinen Schmerzen nicht ablenken lassen. Niemand sagte Brian Palmer nach, er wäre ein Weichei. Im College hatte er mit einer Rückenzerrung und sogar mit einer ausgekugelten Schulter gespielt.
Unbehaglich strich er sich über den gerade noch revoltierenden Magen, der sich schmerzhaft zusammengezogen hatte. Vielleicht wurde er einfach zu alt für Alkoholausfälle?
Blake drückte ihm eine weitere Flasche in die Hand, die er ebenfalls in sich reinschüttete.
„Du hättest wenigstens duschen können“, beschwerte sich der Runningback , „du stinkst wie ein alkoholkranker Penner.“
„Danke“, er hätte ja geduscht, wenn er noch etwas Zeit gehabt hätte und nicht auf dem Weg ins Bad ins Taumeln geraten wäre. Es war ein Wunder, dass er pünktlich in den Central Park gekommen war, oder dass ihn ein Taxi mitgenommen hatte.
„Bist du überhaupt in der Lage, einen Halbmarathon zu laufen?“
Er schnaubte und rülpste dabei, „Scott, ich bin Profi.“
„Du bist ein besoffener Profi.“
„Mir geht’s fabelhaft.“
„Aber klar“, sein Freund deutete ironisch hinter den Baum, „pass lieber auf, sonst zieht dich unsere Chefin ab und du wirst einen heißen Strip vor ihr ablegen müssen.“
Zwar schmerzte sein Kopf wie Hulle , aber das Lachen konnte er dann doch nicht unterdrücken. Blake und Eddie, der ebenfalls herangetreten war, fielen in das Gelächter mit ein. Er war vielleicht verkatert, relativ orientierungslos und stolperte im Suff über seine eigenen Beine, aber er war Profisportler und ließ sich von einem Hippiemädchen in Buchhalterkostümierung sicher nicht ausstechen.
Als Dupree kurz darauf zu ihnen stieß, brachen alle in haltloses Gelächter aus, weil der gigantische Tackle mit dem gemeingefährlich aussehenden Irokesenschnitt, dem funk el nden Glitzergebiss und den riesigen Muskelbergen tatsächlich das T-Shirt mit dem rosafarbenen Schleifchen trug. Irritiert blickte er umher.
„Wieso habt ihr eure T-Shirts nicht angezogen?“
„Oh Mann“, Blake schüttelte angewidert den Kopf, „du dämlicher Spacko ! Hast du in den letzten Tagen nicht zugehört? Die Shirts waren Verarsche von unserer Hippiebesitzerin! Und du ziehst dieses schwule Shirt auch noch an!“
„Hey! Woher sollte ich das denn wissen“, klagte er beleidigt und zog das viel zu enge weiße Shirt verlegen von sich , um es zu weiten.
„Vielleicht bringt es sogar PR“, Julian grinste
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