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15 - Todestanz

15 - Todestanz

Titel: 15 - Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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Prolog

    Buffy Summers atmete die milde Abendbrise und damit ein Gefühl des Wohlbehagens ein. Frühling in Sunnydale. Die Luft war erfüllt von frischen Gerüchen, das Gras wuchs - und die Vampire gingen auf die Jagd.
    Doch wann taten Vampire das eigentlich nicht? Schließlich gab es bei den Untoten keine Jagdaufseher oder so was.
    »Das wäre ein Job nach meinem Geschmack«, brummelte sie vor sich hin und bog in eine Seitengasse ein. »Tut mir Leid, Fangzahn, aber ich fürchte, deine Jagdgenehmigung ist soeben abgelaufen. Das wär's doch. Den Spruch sollte ich mir auf jeden Fall merken.«
    Das spärliche Licht der Straßenlaternen vermochte die dunklen Schatten der Nacht kaum zu durchdringen, doch Buffy setzte ihren Marsch unbeirrt fort. Straßenräuber standen auf ihrer Liste von Gefahren, denen es besser aus dem Wege zu gehen galt, nicht sonderlich weit oben. Es gab wesentlich übleres Gesindel, das in den nächtlichen Straßen der Stadt sein Unwesen trieb, einer Stadt, die in früheren Zeiten unter dem Namen Boca del Infierno, Höllenschlund, berüchtigt gewesen war.
    Bei diesem Gedanken fuhr Buffy Summers herum - und wurde tatsächlich mit zwei Untoten konfrontiert, die sich ihr aus dem Hinterhalt näherten.
    Zumindest versuchten sie es. Einer der wenigen Vorteile ihres Daseins als Jägerin - als Auserwählte, als einziges Mädchen auf der ganzen Welt mit der Macht und den Fähigkeiten und so weiter und so weiter - bestand fraglos darin, dass jeder, der sich unbemerkt an sie heranschleichen wollte, vor einer schwierigen Aufgabe stand, mochte er ein noch so leisetreterischer Widerling sein.
    Und Widerlinge waren die beiden Kreaturen, denen sie gegenüberstand, ohne Frage.
    »Okay, das Beste wird sein, ihr Jungs geht allein in die Disco.«
    Der Vampir zu ihrer Linken kam knurrend heran und fletschte die Zähne. Ganz offensichtlich hatte er keinen Zahnarzt mehr konsultiert seit ... vermutlich war es nie dazu gekommen. Ein gezielter
    Tritt gegen die Brust ließ ihn einige Schritte zurücktaumeln. Gelegenheit genug für Buffy, einen Pflock hervorzuziehen, nach vorn zu schnellen und ihn dem dämonischen Gegner durchs Herz zu stoßen.
    »Hab dich!«, rief sie triumphierend und wandte sich im gleichen Moment bereits dem zweiten Vampir zu. Angesichts des unrühmlichen Endes seines Gefährten vorsichtig geworden, umkreiste er Buffy lauernd und wartete auf einen Augenblick der Unachtsamkeit.
    Es gab keinen.
    Ein unangenehm kalter Schauer überkam Buffy, als auch der zweite Vampir zu Staub zerfiel. Sie spürte ein leichtes Prickeln im Nacken, genau dort, wo einige Haarsträhnen, die sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst hatten, auf der schweißnassen Haut klebten. Vielleicht war es nur der Wind - vielleicht aber auch ihr Jägerinnen-Instinkt, der sie vor weiteren Blutsaugern warnte, die hier irgendwo im Hinterhalt liegen mochten.
    »Und wenn schon«, murmelte sie. »Kommt raus, ihr Friedhofskakerlaken. Ich habe morgen einen Test in Geschichte und falls ich noch etwas Zeit finden sollte, mich darauf vorzubereiten, besteht durchaus eine gewisse Chance, dass ich ihn nicht in den Sand setze. Also los, bringen wir's hinter uns.«
    Ein Herzschlag. Noch einer...
    Buffy stieß mit einem kaum hörbaren Seufzer der Erleichterung die Luft aus. »Ihr wollt nicht? Na gut, dann eben nicht.«
    Sie steckte den Pflock weg, wischte sich den kalten Staub von den Händen und schüttelte angewidert den Kopf.
    »Eines Tages werden sie dahinterkommen, dass unkoordinierte Einzelangriffe die beste Methode sind, zu Kebab verarbeitet zu werden. Ich sollte auf jeden Fall daran denken, diesen Hinweis im Handbuch für angehende Vampire nicht zu erwähnen.«
    Sie warf einen flüchtigen Blick auf ihre Armbanduhr und betrachtete nachdenklich die von Wohnhäusern und Vorgärten gesäumte Straße, die nun ruhig und friedlich vor ihr lag. Ihr Bedarf an Heldentaten zur Rettung der Menschheit war für diesen Abend gedeckt. Zeit, nach Hause zu gehen. Zeit für Buffy Summers, die High-School-Schülerin. Und was das merkwürdige Gefühl anbelangte, das sie nach Erledigung des zweiten Vampirs überkommen hatte, ... Buffy wischte den Gedanken mit einem Achselzucken beiseite. Falls dort tatsächlich noch weitere Vampire auf der Lauer gelegen haben sollten, hatten sie ihre Pläne allem Anschein nach noch einmal überdacht.
    Ein Grinsen trat auf das Antlitz der Kreatur, die sich in den nächtlichen Schatten verbarg, ein kurzes Aufblitzen tödlicher, spitzer Zähne,

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