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Malloreon 1 - Herrn des Westens

Malloreon 1 - Herrn des Westens

Titel: Malloreon 1 - Herrn des Westens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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seine Thronbesteigung wäre eine Katastrophe größten Ausmaßes geworden.«
    »Du sagtest war«, bemerkte Durnik.
    »Stimmt. Noragons Magenverstimmung erwies sich als tödlich. Es wird in weiten Kreisen angenommen, daß irgendein verständnisvoller Horbit-Anhänger mit bestimmten exotischen Zutaten aus den nyissanischen Dschungeln des Herzogs letztes Mahl würzte. Die Honeths sind völlig aufgelöst und die anderen Familien geradezu unverschämt schadenfroh.«
    »Tolnedrische Politik ist abscheulich!« stellte Polgara fest.
    »Fürst Kheldar ist auf bestem Weg, der reichste Mann der Welt zu werden«, fuhr Belgarath fort.
    »Silk?« fragte Durnik erstaunt. Wie die anderen kannte er nur zu gut den wieselflinken Drasnier, der einen besseren Spion abgab als einen Fürsten und dessen Fingerfertigkeit sie aus manch prekärer Lage gerettet hatte. »Ist es ihm gelungen, soviel zu stehlen?«
    »Wenn ich es recht verstanden habe, bleiben seine gegenwärtigen Unternehmungen sogar im Rahmen des Gesetzes«, erklärte Belgarath. »Ihm und diesem Gauner Yarblek ist es irgendwie gelungen, die Hand auf Nadraks gesamte Pelzausbeute zu legen. Ich konnte zwar nicht alle Einzelheiten erfahren, aber das Gejammer aus den führenden Kaufherrnhäusern in Boktor läßt schließen, daß unsere Freunde recht tüchtig sind.«
    »Freut mich zu hören«, sagte Durnik.
    »Wahrscheinlich nur, weil du dir in letzter Zeit keinen Pelzumhang kaufen wolltest.« Belgarath lachte. »Die Preise sind hochgeschnellt, wie man erzählt.« Der alte Mann kippte seinen Stuhl leicht nach hinten. »In Cthol Murgos metzelt dein Freund Kal Zakath sich zielbewußt zur Küste durch. Er hat inzwischen auch Rak Cthan und Rak Hagga erobert und entvölkert. Ich halte wahrhaftig nicht viel von den Murgos, aber es könnte durchaus sein, daß Kal Zakath etwas zu weit geht!«
    »Kal Zakath?« Polgara hob eine Braue.
    »Eine Affektiertheit«, brummte Belgarath mit einem Schulterzucken.
    »Eher ein Warnzeichen«, bemerkte sie. »Angarakanische Herrscher schnappen offenbar immer auf die eine oder andere Weise über.« Sie blickte ihren Vater an. »Nun?«
    »Nun was?«
    »Hast du was aus Riva gehört? Wie geht es Garion und Ce'Nedra?«
    »Keinen Ton – außer ein paar allbekannten Tatsachen, wie: ›Der Rivanische König gibt sich die Ehre, Graf Wie-heißt-er-doch zum Botschafter im Königreich Drasnien zu ernennen‹, und dergleichen, aber gar nichts Persönliches.«
    »Wir wissen doch, daß er schreiben kann!« sagte sie verärgert. »Und ich bin sicher, er kann nicht so beschäftigt sein, daß er uns nicht wenigstens einen Brief in zwei Jahren schreiben könnte!«
    »Er hat dir geschrieben«, sagte Botschaft leise. Er hätte den Brief vielleicht nicht erwähnt, aber es schien Polgara sehr wichtig zu sein.
    Sie blickte ihn scharf an. »Was hast du gesagt?«
    »Belgarion hat dir vergangenen Winter geschrieben. Der Brief kam jedoch nicht an, weil das Schiff unterging, auf dem sich der Kurier befand.«
    »Wenn das Schiff untergegangen ist, woher weißt du dann…«
    »Pol«, sagte Belgarath mit für ihn ungewöhnlich fester Stimme. »Überlaß das mir.« Er wandte sich an Botschaft. »Du sagst, Garion habe vorigen Winter einen Brief an Polgara geschickt?«
    »Ja«, antwortete Botschaft.
    »Aber dieser Brief ging verloren, als das Schiff mit dem Kurier versank?«
    Botschaft nickte.
    »Warum hat er dann nicht noch einmal geschrieben?«
    »Weil er nicht weiß, daß das Schiff untergegangen ist.«
    »Du aber weißt es?«
    Wieder nickte Botschaft.
    »Weißt du zufällig auch, was in dem Brief stand?«
    »Ja.«
    »Glaubst du, du könntest uns den Wortlaut sagen?«
    »Ich denke schon, wenn ihr es wollt, aber Belgarion schickt nächste Woche einen neuen.«
    Belgarath bedachte ihn mit einem seltsamen Blick. »Vielleicht solltest du uns trotzdem sagen, was im ersten stand, dann wissen wir wenigstens über alles Bescheid.«
    »Na gut«, erklärte sich Botschaft einverstanden. Er runzelte die Stirn und strengte sich sichtlich an. »Er fing an mit ›Liebe Tante Pol und lieber Durnik‹, das finde ich sehr nett.«
    »Schon gut, Botschaft, zitiere jetzt den Brief und heb dir die Bemerkungen für hinterher auf«, sagte Belgarath geduldig.
    »Gut.« Botschaft blickte überlegend ins Feuer. »›Es tut mir leid, daß ich nicht eher geschrieben habe‹«, zitierte er, »›aber ich war so sehr damit beschäftigt zu lernen, wie man ein guter König wird. Es ist einfach genug, König zu werden –

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