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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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im Gefolge des Hierarchen. Garion nahm an, daß dies der mysteriöse Kabach war. Er musterte ihn neugierig, konnte jedoch das unter der Kapuze verborgene Gesicht nicht sehen.
    Als die Sänfte die Gangway erreichte, bedeutete Agachak den Trägern anzuhalten. »Eure Majestät«, begrüßte er Urgit, als seine Sänfte auf die Steine gestellt wurde.
    »Erhabener Hierarch.«
    »Ich habe Eure Botschaft erhalten. Ist die Lage im Süden so ernst, wie ich daraus entnahm?«
    »Ich fürchte ja, Agachak. Ich werde die Gelegenheit nutzen und mit diesem Schiff bis Rak Cthaga mitfahren, um den Oberbefehl zu übernehmen.«
    »Ihr, Eure Majestät?« fragte Agachak sichtlich erstaunt. »Ist das wirklich so klug?«
    »Vielleicht nicht, aber ich bin sicher, daß ich es nicht viel schlechter machen kann als meine Generäle bisher. Ich hinterließ den Befehl, Verstärkung auf dem Seeweg zu dieser Stadt zu schicken.«
    »Auf Schiffen? Eine kühne Neuerung, Eure Majestät. Es überrascht mich, daß Eure Generäle sich damit einverstanden erklärten.«
    »Ich habe nicht nach ihrer Meinung gefragt. Mir ist endlich bewußt geworden, daß ihre Pflicht, mich zu beraten, ihnen nicht das Recht gibt, mir Befehle zu erteilen.«
    Agachak blickte ihn nachdenklich an. »Das ist eine Seite an Euch, die ich noch nicht kannte, Eure Majestät«, bemerkte er. Er stieg aus seiner Sänfte und blieb auf dem Pier stehen.
    »Ich hielt eine Änderung für angebracht.«
    In diesem Moment spürte Garion ein warnendes Prickeln und ein drückendes Gewicht unmittelbar über den Ohren.
    Er warf einen raschen Blick auf Polgara, die nickte. Es ging offenbar nicht vom Hierarchen aus, der völlig in sein Gespräch mit Urgit vertieft war. Chabat stand etwas abseits, und ihr Blick ruhte weiterhin haßerfüllt auf Sadi, doch nichts deutete darauf hin, daß die forschende Kraft von ihr kam. Jemand anderes mußte dafür verantwortlich sein.
    »Wir dürften Rak Cthaga in fünf oder sechs Tagen erreichen«, sagte Urgit zu dem rotgewandeten Hierarchen. »Sobald wir dort sind, sorge ich dafür, daß Ussa und seine Leute mit unserem Dagash nach Rak Hagga Weiterreisen. Möglicherweise werden sie einen kleinen Umweg gen Süden machen müssen, um der malloreanischen Vorhut nicht in die Hände zu laufen, doch damit werden sie nicht allzuviel Zeit verlieren.«
    »Ihr müßt in Rak Cthaga sehr vorsichtig sein, Eure Majestät«, mahnte Agachak. »Nicht nur das Schicksal von Cthol Murgos hängt von Euch ab, auch das der ganzen Welt!«
    »Ich denke nicht viel über das Schicksal nach, Agachak. Jemand wie ich, dessen Hauptsorge immer gewesen war, die nächste Stunde zu überleben, hat nicht viel Zeit, sich Gedanken über das nächste Jahr zu machen. Wo ist Kabach?«
    Der Vermummte kam hinter der Sänfte hervor. »Ich bin hier, Eure Majestät«, sagte er mit tiefer, wohlklingender Stimme. Sie war irgendwie vertraut, und ein warnendes Prickeln rann Garion zwischen den Schulterblättern den Rücken hinunter.
    »Gut«, sagte Urgit. »Habt Ihr noch letzte Anweisungen für ihn, Agachak?«
    »Ich habe alles gesagt, was zu sagen war«, antwortete der Hierarch.
    »Dann können wir ja an Bord gehen«, stellte Urgit fest.
    »Einen Moment noch, Eure Majestät.« Der schwarzvermummte Dagash trat näher, und schlug seine Kapuze zurück. Fast wäre Garion vor Überraschung zusammengezuckt. Obgleich der schwarze Bart abrasiert war, bestand kein Zweifel an der Identität des Mannes: Es war Harakan! »Da ist noch etwas, das Eure Majestät wissen sollte, ehe wir uns aufs Schiff begeben«, sagte Harakan mit voller Absicht so laut und deutlich, daß alle auf dem Pier es hören konnten. »Wußtet Ihr, daß der Mann mit dem Schwert da drüben Belgarion von Riva ist?«
    Urgit riß die Augen weit auf, und alle Priester und Soldaten auf dem glitschigen Pier starrten Garion bestürzt an. Der König der Murgos faßte sich jedoch schnell. »Eine sehr interessante Behauptung, Kabach«, sagte er bedacht. »Es würde mich interessieren, wie Ihr darauf kommt.«
    »So ein Unsinn!« rief Sadi.
    Agachaks tiefliegende Augen schienen Garion durchbohren zu wollen. »Ich habe Belgarion schon persönlich gesehen«, sagte er mit Grabesstimme. »Allerdings war er damals viel jünger, doch es besteht zweifellos eine Ähnlichkeit.«
    »Eine Ähnlichkeit, nicht mehr«, warf Sadi ein. »Der junge Mann steht in meinen Diensten, seit er ein Knabe war. Gewiß, es gibt einige oberflächliche Ähnlichkeiten, aber ich kann Euch versichern, daß

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