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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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kann mir nicht entgehen, Ce'Nedra«, versicherte ihr Garion. »Das Auge weiß, welchen Weg sie genommen hat.«
    Sie folgten Silk aus dem Thronsaal und durch den blutbesudelten Korridor. Garion tat sein Bestes, Ce'Nedra vom Anblick der toten Tempelwachen und Karandeser abzuschirmen, die er in seinem berserkerhaften Sturm auf Toraks Thronsaal niedergestreckt hatte. Etwa auf der Hälfte des Korridors schob Silk eine Tür auf und leuchtete mit der flackernden Fackel hinein, die er aus einem der Eisenringe an der Wand genommen hatte. »Das ist das Beste, was ich bieten kann«, sagte er zu Polgara. »Zumindest hat sich jemand bemüht, hier ein bißchen aufzuräumen.«
    Sie schaute sich um. Es sah wie in einer Kasernenschlafstube aus. Feldbetten standen mit dem Kopfende an den Wänden aufgereiht, und in der Mitte des Raumes befand sich ein langer Tisch mit Bänken. An der hinteren Wand war eine Feuerstelle mit noch ein paar glühenden Holzkohlen. »Ausreichend.« Sie nickte.
    »Ich kümmere mich um die Pferde«, sagte Durnik. »Gibt es hier irgendwo einen Pferdestall?«
    »Im hinteren Teil des Hofes«, antwortete Beldin. »Und die Tempelwachen, die hier einquartiert waren, haben wahrscheinlich auch einen Futter- und Wasservorrat für ihre eigenen Tiere angelegt.« »Gut«, sagte Durnik.
    »Würdest du so lieb sein und die Beutel mit meinem Kochgeschirr und den Vorräten mitbringen, wenn du zurückkommst, Liebes?« bat Polgara. »Selbstverständlich.« Er ging, gefolgt von Toth und Eriond.
    »Ich bin plötzlich so müde, daß ich mich kaum noch auf den Füßen halten kann«, gestand Garion und ließ sich auf eine Bank fallen.
    »Kein Wunder«, brummte Beldin. »Du hast ja auch einen anstrengenden Abend hinter dir.« »Kommst du mit uns?« fragte ihn Belgarath.
    »Nein, ich glaube nicht.« Beldin machte es sich ebenfalls auf der Bank bequem. »Ich will herausfinden, wohin Nahaz Urvon verschleppt hat.« »Glaubst du, daß du ihn verfolgen kannst?«
    »O ja!« Beldin tippte sich auf die Nase. »Ich kann einer Dämon noch sechs Tage, nachdem er vorübergekommen ist, wittern. Ich spüre Nahaz auf wie ein Schweißhund. Ich werde nicht lange brauchen. Macht ihr euch schon mal auf den Weg, ich hole euch bestimmt irgendwo ein.« Der Bucklige rieb sich nachdenklich das Kinn. »Ich denke, wir können ziemlich sicher sein, daß Nahaz Urvon nicht aus den Augen läßt. Urvon ist – oder vielmehr war – immerhin ein Jünger Toraks. Auch wenn ich ihn noch so sehr verachte, muß ich doch zugeben, daß er einen sehr starken Willen hat. Nahaz wird ihn folgedessen fast ständig bearbeiten müssen, um zu verhindern, daß sein Verstand wieder klar wird. Wenn unser Dämonenherrscher nach Darshiva auf gebrochen ist, um dort seine Kreaturen zu beaufsichtigen, hat er Urvon mit größter Wahrscheinlichkeit mitgenommen.« »Du paßt doch auf dich auf, nicht wahr?«
    »Werde meinetwegen nur nicht sentimental, Belgarath Sorge lieber für eine Spur, damit ich euch folgen kann ohne ganz Mallorea absuchen zu müssen.«
    Sadi kam aus dem Thronsaal mit seinem roten Lederkästchen in einer Hand und Ziths Flasche in der anderen. »Sie ist immer noch sehr gereizt«, wandte er sich an Sammet »Sie mag es nicht, als Waffe benutzt zu werden.«
    »Ich sagte Euch doch, Sadi, daß ich es ihr erklären werde. Ich bin sicher, sie wird es verstehen.«
    Silk blickte das blonde Mädchen mit eigenartiger Miene an. »Verrat mir, hattest du gar keine Angst, als du sie das erstemal in dein Mieder gesteckt hast?«
    Sie lachte. »Um ganz ehrlich zu sein, Kheldar, mir war ganz übel vor Angst.«

20
    I m ersten Licht des neuen Morgens – ein Licht, das nur eine kaum wahrnehmbare Erhellung des dunklen Himmels war, über den ein eisiger Wind aus den Bergen dicke Wolken trieb – kehrte Silk in die Stube zurück, in der sie die Nacht verbracht hatten. »Das Haus wird beobachtet«, meldete er.
    »Wie viele sind es?« erkundigte sich Belgarath.
    »Gesehen habe ich nur einen, aber ich bin sicher, daß er nicht der einzige war.« »Wo ist er? Der, den du entdeckt hast?«
    Silk grinste finster. »Er beobachtet jetzt den Himmel. Das heißt, zumindest sieht es so aus. Er hat die Augen weit aufgesperrt und liegt auf dem Rücken.« Er langte in einen Stiefelschaft, zog einen seiner Dolche heraus und betrachtete die einst scharfe Schneide. »Habt ihr eine Ahnung, wie schwierig es ist, ein Messer durch ein Kettenhemd zu stoßen?«
    »Ich glaube, deshalb werden sie getragen, Kheldar«, sagte

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