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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Sammet. »Du solltest so etwas benutzen.« Sie zog einen Dolch mit sehr schmaler, langer Klinge und nadelfeiner Spitze irgendwo aus ihrem weichen, sehr weiblichen Gewand hervor. »Ich dachte, du benützt Schlangen.«
    »Man muß immer die passende Waffe einsetzen, Kheldar. Auf keinen Fall möchte ich, daß sich Zith die Zähne an einem Kettenhemd ausbeißt.« »Könntet ihr zwei euch nicht ein andermal über euer Handwerk unterhalten?« rügte sie Belgarath. »Kannst du mir sagen, wer dieser Bursche war, der ein so plötzliches Interesse am Himmel entwickelte?«
    »Wir hatten leider keine Zeit, uns bekannt zu machen«, antwortete Silk und steckte sein schartiges Messer in den Stiefel zurück. »Ich meinte nicht seinen Namen.« »Oh! Er war ein Tempelwächter.« »Kein Chandim?« »Ich kann es nur aus seiner Rüstung schließen.« Der alte Mann brummelte.
    »Wir werden nur langsam vorankommen, wenn wir hinter jedem Baum und Busch nachsehen müssen«, meinte Sadi.
    »Das ist mir klar«, entgegnete Belgarath und zupfte an einem Ohrläppchen. »Ich muß mir etwas einfallen lassen.«
    »Und während du das tust, bereite ich uns ein Frühstück«, sagte Polgara und steckte ihre Haarbürste wieder ein. »Was hättet ihr gern?« »Haferbrei?« fragte Eriond hoffnungsvoll.
    Silk seufzte. »Das richtige Wort ist Haferschleim, Eriond. Schleim!« Er warf einen raschen Blick auf Polgara, deren Augen plötzlich frostig wirkten. »Entschuldige, Polgara«, bat er. »Aber es ist doch unsere Pflicht, die Jüngeren zu bilden, meinst du nicht?«
    »Ich meine, daß ich noch Brennholz brauche«, antwortete sie. »Ich kümmere mich sofort darum.« »Wie aufmerksam von dir!« Silk verließ ziemlich hastig die Stube. »Hast du schon eine Idee?« fragte Beldin Belgarath. »Mehrere. Aber jede hat einen anderen Haken.«
    »Warum überläßt du es nicht mir?« Der bucklige Zauberer lag auf einer Bank neben dem Herd und kratzte abwesend seinen Bauch. »Du hattest eine anstrengende Nacht, und mit zehntausend Jahren auf dem Buckel muß man seine Kräfte ein bißchen schonen.«
    »Du findest das wirklich komisch, nicht wahr? Warum sagst du nicht gleich zwanzig- oder fünfzigtausend? Treib es doch richtig auf die Spitze!«
    »Oh, oh«, sagte Beldin, »sind wir heute morgen aber gereizt! Pol, hast du vielleicht Bier zur Hand?«
    »Vor dem Frühstück, Oheim?« Sie rührte in einem großen Topf, der über dem Feuer hing.
    »Nur damit der Magen dann den Haferschleim verträgt.« Sie blickte ihn durchdringend an.
    Er grinste sie an, ehe er sich wieder Belgarath zuwandte. »Ich meine es ernst«, fuhr er fort. »Laß mich die Burschen übernehmen, die hinter den Büschen rings ums Haus lauern. Kheldar würde seine sämtlichen Messer schartig stoßen und Liselle die Fänge der kleinen Schlange bis zum Zahnfleisch abnutzen, ohne daß ihr sicher sein könntet, daß ihr alle unschädlich gemacht habt. Ich reite ohnehin in eine andere Richtung, also kannst du mich ruhig irgendwas Spektakuläres tun lassen, das die Tempelwachen und Karandeser verschreckt und dann eine gute Fährte für die Chandim und die Hunde zurückläßt? Sie werden mir folgen, und dadurch könnt ihr ungehindert durch den Wald reiten.«
    Belgarath blickte ihn forschend an. »Was genau hast du vor?«
    »Ich arbeite noch daran.« Der Bucklige lehnte sich nachdenklich zurück. »Sehen wir den Tatsachen ins Auge, Belgarath. Die Chandim und Zandramas wissen bereits, daß wir hier sind, also ist nichts mehr gewonnen, wenn wir auf Zehenspitzen schleichen. Ein bißchen Lärm schadet nicht.« »Das stimmt, nehme ich an.« Belgarath nickte. Dann blickte er Garion an. »Hast du schon Hinweise vom Auge über die Richtung, die Zandramas eingeschlagen hat?« »Eine Art stetes Ziehen nach Osten, das ist alles.«
    »Ist logisch«, brummte Beldin. »Da Urvons Leute durch ganz Katakor streiften, wollte sie wahrscheinlich so rasch wie möglich zur nächsten unbewachten Grenze. Das ist die nach Jenno.«
    »Ist denn die Grenze zwischen Jenno und Katakor unbewacht?« fragte Sammet.
    »Sie wissen ja nicht einmal genau, wo sie liegt.« Beldin schnaubte. »Zumindest nicht oben in den Wäldern. Da es dort nichts als Bäume gibt, kümmert sich auch niemand darum.« Er wandte sich wieder Belgarath zu. »Aber verlaß dich nicht zu sehr auf irgendetwas«, riet er ihm. »Wir haben in Mal Zeth eine Menge Überlegungen angestellt, und die Theorien, zu denen wir kamen, müssen nicht unbedingt mit der Wirklichkeit

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