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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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wie Zandramas, wenn sie ihre Helfer nicht mehr braucht, oder?« »Natürlich nicht!«
    »Freut mich zu hören – aber wie dachtest du denn, daß du sie davon abhalten kannst, zur nächsten Garnison zu laufen, sobald wir sie zurückgelassen haben? Ich weiß nicht, wie es mit euch ist, aber ich bin gar nicht so erpicht darauf, ein ganzes malloreanisches Regiment auf den Fersen zu haben.«
    Garion runzelte die Stirn. »Ich muß zugeben, daran hatte ich noch nicht gedacht.«
    »Und das habe ich mir gedacht. Es ist üblicherweise das beste, sich eine Idee gut durch den Kopf gehen zu lassen, ehe man sie in die Tat umsetzt. Das erspart einem später eine Menge Ärger.« »Du hast ja recht«, gestand Garion verlegen.
    »Ich verstehe deine Ungeduld, Garion, doch Ungeduld ist ein schlechter Ersatz für einen gut durchdachten Plan.«
    »Und was schlägst du vor, Großvater?« erkundigte sich Garion ätzend.
    »Es könnte durchaus sein, daß wir nach Rak Hagga und zu Kal Zakath kommen sollen. Warum würde Cyradis uns den Malloreanern ausliefern, nachdem sie sich all die Mühe gemacht hat, mir das Buch der Äonen zuzuspielen? Es geht hier noch um etwas anderes, und ich glaube, wir sollten den Lauf der Dinge nicht stören, ehe wir nicht ein bißchen mehr darüber herausfinden.«
    Die Kajütentür schwang auf. Heraus kam General Atesca, der Befehlshaber der malloreanischen Besatzungsmacht auf der Insel Verkat. Von dem Augenblick an, da man sie seiner Obhut anvertraut hatte, war Atesca höflich zu ihnen gewesen und sehr korrekt in jeder Beziehung. Er hatte auch seine Absicht deutlich klargemacht, sie persönlich bei Kal Zakath in Rag Hagga abzuliefern. Er war ein hochgewachsener, sehr schlanker Mann, und zahlreiche Orden schmückten seine leuchtend rote Uniform. Obwohl seine Haltung aufrecht und würdevoll war, ließ seine irgendwann einmal gebrochene Nase ihn auf den ersten Blick eher wie einen Raufbold aussehen denn wie einen General der Reichsarmee. Mit Stiefeln, die auf Hochglanz poliert waren, marschierte er durch den Matsch. »Guten Morgen, meine Herren«, begrüßte er sie mit einer steifen, militärischen Verbeugung. »Ich hoffe, Ihr habt gut geschlafen.« »Es geht«, antwortete Silk.
    »Es schneit offenbar«, stellte der General fest und schaute sich um. Sein Ton verriet, daß er nur der Höflichkeit halber plauderte.
    »Ja, ist mir auch aufgefallen«, versicherte ihm Silk. »Wann werden wir in etwa in Rak Hagga ankommen?«
    »In ein paar Stunden erreichen wir die Küste, von dort ist es noch ein Zweitagesritt zur Stadt.«
    Silk nickte. »Habt Ihr eine Ahnung, weshalb der Kaiser uns sehen möchte?«
    »Er erwähnte es nicht«, antwortete Atesca knapp, »und ich hielt es nicht für angemessen, ihn zu fragen. Er wies mir lediglich an, Euch festzunehmen und zu ihm nach Rak Hagga zu bringen. Ihr werdet alle mit größter Höflichkeit behandelt, solange Ihr nicht zu fliehen versucht. Falls Ihr das tätet, müßte ich, auf Befehl Seiner Majestät, strenger sein.« Sein Ton verriet ebensowenig eine Gefühlsregung wie sein Gesicht. »Bitte entschuldigt mich, meine Herren, ich muß etwas erledigen.« Er verbeugte sich erneut, drehte sich um und ging.
    »Ein wahrer Informationsquell«, sagte Silk trocken. »Die meisten Melcener hören sich gern reden, aber diesem da muß man jedes Wort einzeln herauslocken.« »Melcener?« staunte Garion. »Das wußte ich nicht.«
    Silk nickte. »Atesca ist ein melcenischer Name. Kal Zakath hat seine eigenen Ansichten über den Adel von Fähigkeit. Das gefällt den angarakanischen Offizieren nicht sehr, aber sie können nicht viel dagegen tun – wenn sie den Kopf behalten wollen.«
    Garion interessierte sich nicht sonderlich für die Einzelheiten malloreanischer Politik, deshalb ließ er das Thema fallen und kehrte zu dem vorherigen zurück. »Mir ist nicht ganz klar, was du damit gemeint hast, Großvater, daß wir nach Rak Hagga sollen.« »Cyradis ist überzeugt, daß sie irgendwann eine Wahl zu treffen hat«, antwortete der alte Mann, »und ehe es soweit ist, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Ich denke, daß deine Begegnung mit Kal Zakath eine davon ist.«
    »Du glaubst ihr nicht wirklich, oder täusche ich mich?«
    »Ich habe merkwürdigere Dinge erlebt, und ich bin bei Seherinnen von Kell immer sehr vorsichtig.«
    »Ich habe nichts über eine solche Begegnung im Mrin-Kodex gelesen.«
    »Ich auch nicht, aber es gibt ja nicht nur den Mrin-Kodex. Du darfst nicht vergessen, daß

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