Mama, ich liebe einen Killer (Sex and Crime) (German Edition)
seine Mutter aufgebracht, als er sich Yuseis Arm über die Schulter legte und ihn zum Keller stützte.
„Ich komme gleich, Mama”, versprach Taiki. „Yusei ist verletzt und braucht Ruhe.”
„Ja, aber ...”
„Gleich, Mama! Sei nicht böse ...”, rief er entschuldigend und verschwand im Keller.
Resigniert seufzend ließ er Yusei auf das Sofa sinken.
„Sorry”, murmelte der Ältere und zog sich müde die Decke über.
„Warum musstest du auch hochgehen?”, seufzte der Jüngere und ließ sich geschafft auf den Sessel sinken. „Darauf habe ich jetzt überhaupt keine Lust ...”
„Ich hatte Durst”, krächzte Yusei mit immer noch trockenem Hals. „Tut mir wirklich leid. Ich hätte auch zum Wasserhahn gehen können ...”
Nochmals erhob Taiki sich und ging zu der Tür neben dem Bad. Das Ganze war also auch noch seine eigene Schuld.
„Schon gut, jetzt ist es wenigstens vorbei mit der Lügerei. Falls ich es nochmal vergesse: Hier hinten ist kistenweise Wasser und Saft.” Schwach lächelnd holte er je eine Flasche und brachte sie Yusei an den Tisch, welcher sich gerade die Hand über das Gesicht gelegt hatte. Erneut ging er zur Treppe und stieg langsam hoch. „Du hast Glück, dass ich heute früher Schluss gemacht habe. Sonst hätte sie wirklich die Polizei gerufen”, meinte er und überlegte sich schon einmal, was er seiner Mutter nun sagen wollte.
Yusei unterdessen fand sich mit der Dämlichkeit seiner Aktion ab und schüttete sich endlich etwas zu trinken ein. Während er gierig trank, kam ihm sein Versuch, den Jüngeren aus der Schusslinie zu schieben, in den Sinn. Warum hatte er das getan? Sonst war es ihm auch egal, wenn die Leute in seiner Umgebung verletzt wurden. Sonst hätte er sich ohne Skrupel hinter ihn geschoben, um Deckung zu suchen. Hatte sein Verstand den Schwarzhaarigen wirklich als seinen Freund eingestuft? Er hatte schon lange keine Freunde mehr gehabt ... Wirklich echte Freunde sowieso noch nie. Seine Gang auf der Straße, mit der er gelegentlich unterwegs war, konnte man kaum als Freunde bezeichnen. Eher als Bekannte ... Taiki hat keine Freunde!
Schmerzhaft verzog er das Gesicht und legte sich erneut die Hand darüber. Was weh tat, war jedoch nicht sein Bein. Nein, weh tat die Erinnerung, selbst als Kind keine Freunde gehabt zu haben. Heute juckte ihn das nicht mehr, aber damals hatte er sein Aussehen verflucht. Seine seltsame Haarfarbe, seine gruseligen Augen, die er ständig versteckte und trotzdem nicht viel normaler aussah ...
Wenn jemand wie ich keine Freunde hat, verstehe ich das. Aber warum hat so ein lieber Kerl wie er keine? Plötzlich fühlte er sanfte Finger über sein Bein streichen, nachdem die Decke angehoben worden war. Überrascht sah Yusei auf und erblickte seinen Gastgeber. Habe ihn gar nicht bemerkt ... Meine Sinne sind wirklich im Eimer.
„Grübel nicht so viel nach”, meinte Taiki beruhigend. „Du darfst so lange bleiben, wie du willst. Habe ich doch versprochen.”
„Oh ... Danke”, antwortete Yusei entspannt, auch wenn er darüber gar nicht nachgedacht hatte, und drehte sich leicht auf die Seite, als Taiki begann, seinen Verband abzunehmen. „Was machste? Muss ein Neuer dran?”
Taiki nickte und warf dem Weißhaarigen einen tadelnden Blick zu. „Du hast dich überanstrengt, weshalb die Wunde wahrscheinlich eingerissen ist.” Zu seiner Zufriedenheit verzog Yusei besorgt das Gesicht.
„Mist! Ist das sehr schlimm?”
„Nein”, lächelte Taiki und strich vorsichtig über den Wundrand, als die letzte Lage des Verbands runter war. „Ich schmiere dir noch was zur besseren Wundheilung drauf. Ansonsten sieht das schon sehr gut aus. Du darfst es nur nicht übertreiben.”
Tief seufzte Yusei und ließ den Kopf zurück ins Kissen sinken. „Bin eigentlich niemand, der ständig rumliegt ...” Dass der Kleine sein Bein so furchtbar sanft behandelte, empfand er als sehr angenehm und schloss völlig entspannt die Augen. Musste wohl an Taikis Beruf liegen ...
„Kann ich mir gut vorstellen”, antwortete der Schwarzhaarige und trug vorsichtig die Salbe auf, bevor er einen neuen Verband anlegte. „Bei deinem Körperbau und dem gleichzeitigen Appetit ...”
Verdutzt hob sein Patient den Kopf und sah ihn an, wodurch ihm schlagartig bewusst wurde, was er so eben angedeutet hatte. „Äh, also ...” Angestrengt starrte er auf den Verband und fühlte, dass er gerade knallrot anlief. „Damit wollte ich nicht ...”
„Du meinst also, ich werde fett,
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