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MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

Titel: MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Jösch
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Sie!“, schrie Ostrogón mit sich überschlagender Stimme. „Wenn ich den Befehl zum Feuern gebe, sind Sie tot!“
    Adrian machte einen Schritt nach vorn und spürte, wie die automatischen Waffen seiner Bewegung folgten. Die Situation war ausweglos. Und er bückte sich und legte die Pistole auf den Boden.
    „Kommen Sie her!“
    Während er zu der Monitorwand ging, suchte Adrian mit dem Blick den Boden auf der anderen Seite des Raumes ab. Milton lag reglos vor einem Aktenschrank. Um ihn herum hatte sich eine Blutlache gebildet. Maßlose Wut packte den Deutschen, doch das Klicken der Geschützsteuerung ließ ihm keine Wahl.
    Als Erstes sah er die makellosen Zahnreihen des dunkelhäutigen Mannes.
    Ostrogón grinste schief und erklärte: „Sie haben die Chronik gestohlen, also wissen Sie alles. Hier …“, er machte eine ausladende Geste, „findet unsere Erlösung statt.“ Braulio Ostrogón richtete seinen glühenden Blick auf den Gegner, der beim Anblick des Bösen erschauerte.
    Dann hörte Adrian ihn zischen: „Gleich erfährt das Leiden meiner Vorfahren seine gerechte Sühne.“
    Wieder hallte Braulio Ostrogóns boshaftes Lachen durch den Raum.
    „Was ist die Erlösung?“, fragte Adrian.
    „Ha, bei aller Schnüffelei in Angelegenheiten, die Sie nichts angehen, haben Sie das nicht herausgefunden? Weshalb sind Sie denn hergekommen?“
    „Weil Sie ein gewissenloser Mörder sind, der etwas Schreckliches plant …“
    „Nein!“, schrie Ostrogón angewidert. „Nein! Schrecklich wird es für die Schuldigen! Für diejenigen, die vor fünfhundert Jahren einen ehrenhaften Mann ermordet und beraubt haben. Weil ihre Stellung, ihre Macht und ihre Gier es ihnen ermöglicht hat“, zischte Ostrogón.
    „Das war eine andere Zeit. Das, was sie heute tun, trifft nicht die Schuldigen, sondern säht neues Unrecht!“
    „Hören Sie auf mit dem naiven Gefasel. Gleich …“, dabei kreiste sein Zeigefinger beunruhigend dicht über dem Knopf, „ist das alte Unrecht auf ewig gesühnt!“
    Adrian bemerkte die Entschlossenheit im Gesicht des Mannes. Die Augen traten ihm schier aus den Höhlen, und er starrte auf den Knopf.
    Braulio Ostrogón legte den Finger auf den Knopf.
    „Halt!“, schrie Adrian, sprang zu Ostrogón hin und riss die Hand weg. „Was passiert, wenn Sie den Knopf drücken?“
    Ostrogón stieß ein abgründiges, rohes Lachen aus.
    „Dieser Knopf zündet in siebenundsiebzig Atomkraftwerken der wichtigsten westlichen Länder jeweils vier Sprengladungen. Und dann …“, der Kopf des Spaniers schien zu glühen, „Bumm! Kettenreaktionen … Super-GAU !“
    „Sie elendes Schwein!“, schrie Adrian. „Damit verseuchen Sie ganze Regionen für Jahrzehnte und töten Millionen Menschen!“
    „Ja“, antwortete Braulio Ostrogón nun flüsternd. Mit schweißüberströmtem, verzerrtem Gesicht glotzte er auf den rot leuchtenden Schalter. Plötzlich schoss seine Hand vor.
    Adrian von Zollern tastete nach dem Dolch in der Brusttasche des Kampfanzugs, und sein Herz begann zu pochen. Als Ostrogón auf den Knopf drücken wollte, stieß Adrian ihm den Dolch in die Brust.
    Braulio Ostrogón zuckte zurück. Die Augen weit aufgerissen, starrte er ungläubig auf den Deutschen, dann auf den Dolch in seiner Brust. „Was …“, stammelte er, und Blut quoll ihm aus dem Mund.
    Adrian von Zollern zitterte am ganzen Körper, als er antwortete: „Sie sterben durch die Waffe, mit der Sie Unrecht über die Menschen gebracht haben.“
    Ostrogóns Augen weiteten sich, bis sie das ganze Gesicht auszufüllen schienen. Sein Mund formte irgendwelche Wörter, doch kein Laut kam über die blutigen Lippen, und er packte mit der rechten Hand Adrians Schulter und zog sich zu ihm hoch.
    Die Gesichter der beiden Männer berührten sich fast.
    Ostrogón starrte ihn mit abgrundtiefem Hass an. „Finis!“, stieß er mit letzter Kraft hervor.
    Dann starb Braulio Ostrogón.
    Das rote Licht im Schalter begann zu pulsieren, und über die Lautsprecher dröhnte ein durchdringend schriller Warnton.
    3:00
    2:59
    2:58
    Sekundenlang war Adrian ratlos. „Oh Gott, mit seinem letzten Wort hat er einen Selbstauslöser aktiviert …“
    Am unteren Bildschirmrand erschien ein blinkendes Eingabefeld:
    >_
    „Okay, Adrian, ganz ruhig … Wahrscheinlich kann man es stoppen … Wahrscheinlich gibt es ein Passwort. Aber wie viele Buchstaben? Und wie viele Versuche?“ In Adrians Gehirn überschlugen sich die Fragen.
    2:34
    Plötzlich poppte neben dem Feld ein weiteres

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