MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)
Wärmebildkamera. „Kein menschliches Wesen zu erkennen“, meinte er. „Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das Gelände unbewacht ist.“
Adrian von Zollern nickte. „Ich bin ebenfalls äußerst skeptisch. Wie es innen aussieht, wird sich erst noch zeigen. Außerdem spricht der Einsatz von Suchtrupps eine klare Sprache.“ Er zeigte ins Dunkel. „Eine halbe Meile entfernt liegen die Silotürme.“
Das Gestrüpp wurde nun noch dichter und gestaltete ihr Vorankommen immer beschwerlicher. Obwohl die Soldaten harte Kerle waren, kamen sie in der wilden Natur des unberührten Regenwaldes nun an ihre Grenzen. Für das schwere Marschgepäck, die Waffen und die Munition brauchten sie bei dem starken Regen die letzten Reserven. Doch Milton blieb bei seinem Verbot: Wegen des Lärms durften keine Breschen mehr in das undurchdringliche Grün geschlagen werden.
Nach einer Zeit, die allen vorkam wie eine Ewigkeit, entdeckten sie schließlich die regenverhangenen Silhouetten der Silos, die sich hinter der Mauer abzeichneten.
Die Gruppe blieb stehen. Jetzt, wo das Reich des Bösen direkt vor ihnen lag, wurden die Männer erfasst von der schwarzen Aura des Ortes. Die dunkle Mauer sah aus, als wollte sie sich jeden Moment auf sie stürzen, und gab ihnen einen beunruhigenden Vorgeschmack auf das, was dahinter lauern mochte. Zwischen den Silos reckten sich zwei Scheinwerferkegel in die Höhe, deren gedämpftes grüngelbes Licht zu ihnen herüberfunkelte wie die Augen einer Schlange.
Wieder richtete Milton die Wärmebildkamera nach oben auf die Brüstung der Mauer, doch er konnte nichts entdecken.
Adrian von Zollern und Milton traten mit zehn ausgewählten Elitesoldaten aus dem Regenwald und schlichen vorsichtig bis zur Mauer.
„Hier müsste es sein“, stellte der Deutsche enttäuscht fest, als seine Blicke den Wall entlangwanderten, aber er fand nichts.
Milton nickte.
Zusammen mit den Soldaten suchten sie die geheime Tür. Direkt an der Mauer war es stockfinster, das Licht von den Scheinwerfern auf dem Gelände hinter der Mauer drang nicht bis zu ihnen, und sie mussten sich auf den Tastsinn verlassen.
„Hier!“, rief Adrian von Zollern plötzlich leise. Ein Vorsprung, kaum breiter als ein Mensch, bildete den Zugang zu einer ebenso schmalen Treppe, die nach unten führte und vor einer Stahltür endete.
„Also hat Shriver die Wahrheit gesagt“, bemerkte der Special Agent in Charge.
Mit dem Sprengstoffexperten stiegen die Agenten die Treppe hinunter. Der Spezialist untersuchte die Tür und nickte zuversichtlich. „Kein Problem …“
Sie gingen zu den wartenden Soldaten zurück und der Sprengmeister zündete die Minisprengkapsel. Atemlos lauschten die Männer ins Dunkel.
Hinter der Tür raschelte es.
***6***: 54
Adrian von Zollern und Peter Milton bildeten die Spitze der Gruppe und spähten in geduckter Haltung durch die gesprengte Tür. Dahinter erstreckten sich Anbauflächen, deren Begrenzung die Silos bildeten.
Milton sah ihn als Erster. „Da unter den Stahlträgern steht einer!“, flüsterte er.
Adrian schaute in die Richtung. Seine Augen wanderten an den beiden Stahlträgern entlang, auf denen oben die Scheinwerfer montiert waren. Zwischen diesen Trägern kauerte eine Gestalt. „Es hätte mich auch gewundert, wenn wir hier einfach so hineinmarschieren könnten. Schalten Sie noch mal die Kamera ein! Vielleicht treiben sich noch mehr von denen hier herum!“, sagte er leise.
„Okay“, antwortete Peter Milton und betrachtete das Kameradisplay. „Nein, hier ist nur dieser eine Kerl.“ Er winkte drei Soldaten zu sich. „Ausrücken, von hinten angreifen und festnehmen!“, befahl er knapp.
Der Fremde verharrte regungslos.
Milton atmete laut aus. „Die Jungs robben an der Mauer entlang und dann im Schutz der Bäume an ihm vorbei. Der Kerl wird sie nicht bemerken, bevor es zu …“
In diesem Augenblick flammten mehrere Scheinwerfer auf, kreisten, als suchten sie etwas, bis sie plötzlich die kriechenden Soldaten erfassten. Sofort krachten drei Schüsse in die Nacht, dann erloschen die Suchscheinwerfer wieder.
Einer der Soldaten neben Adrian von Zollern sagte: „Mist! Automatische Sektorenüberwachung!“
Der SAC hatte das gehört und rief einen Sergeant Major der Marines zu sich. „Und was machen wir jetzt?“
„Lebend kommen wir nicht hinein, wenn die so was überall installiert haben.“
„Das war nicht meine Frage, Sergeant Major“, antwortete Milton gereizt. „Was schlagen Sie
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