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Manche moegen's reicher

Manche moegen's reicher

Titel: Manche moegen's reicher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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doch! Ist er wirklich so unverfroren und will sie uns vorstellen, und das vor versammelter Mannschaft, vor unseren Freunden, ja sogar vor meinen Eltern ?
    Okay, das ergibt genau genommen überhaupt keinen Sinn.
    Vom Gang hören wir jetzt einen erleichterten Ausruf, und dann plappern Fiona und diese Frau gleichzeitig drauflos, während sie zu uns zurückmarschieren: »… wollten die Tür schon beschriften lassen … öfter passiert … zum Glück nicht gefährlich … keine Ahnung … wie ein Schubs … auf einmal ganz dunkel … niemand gehört …« Und dann sind sie auf einmal da. Fiona reiht sich gleich wieder unter den Gästen ein, während Lima Monteiro kerzengerade auf mich zusteuert.
    Okay, das wird peinlich. Ihrer Zielstrebigkeit nach hat sie bereits die richtigen Schlüsse gezogen, vermutlich wird sie jetzt auf mich losgehen und sich mit mir prügeln wollen, weiß doch jeder, wie temperamentvoll diese Südamerikaner sind. Aber schön, von mir aus, das kann sie haben. Sie ist der Eindringling, sie hat mir den Mann weggenommen, also werde ich auf gar keinen Fall den Schwanz einziehen und klein beigeben. Ich stelle unauffällig ein Bein nach hinten, um stabiler zu stehen, besinne mich auf Fionas Schilderungen ihrer Kickboxeinheiten und mache mich bereit, die Fäuste zu heben. Da! Auch Lima hebt die Arme und … Oh mein Gott! Und dann …
    … nimmt sie mich in ihre Arme, drückt mich und sagt mit samtweicher Engelsstimme: »Molly Becker! Endlich lerne ich Sie persönlich kennen, es ist mir eine große Freude!«
    Ich glotze sie an, und sie lächelt entzückend, wobei sie zwei Reihen perlweißer Zähne zeigt und mich aus ihren großen, braunen Augen anstrahlt.
    »Wie bitte? Sie wussten von mir?«, entfährt es mir.
    »Ja, natürlich, und ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie stolz es mich macht, dass Philip ausgerechnet mich zu Ihrer Stellvertreterin auserkoren hat«, sagt sie.
    »Womit die Katze aus dem Sack wäre«, kommentiert Philip, grinst und zwinkert Lima zu. »Böses Mädchen, Lima, das wollte ich ihr doch sagen.«
    »Oh, entschuldige, Philip!« Sie schlägt sich die Hand vor den Mund. »Das kommt nicht wieder vor, ich verspreche es.« Sie lacht uns abwechselnd an.
    Wie denn nun? Was denn nun? Ich verstehe wirklich nur noch Bahnhof. Sie soll meine Stellvertreterin werden?
    Dann will er mich also doch ersetzen! Dieser Schuft. Fragt sich nur, wie weit diese Stellvertretung eigentlich gehen soll. Meinen die beiden das nur beruflich oder etwa auch privat?
    Oder vielleicht nur privat?!
    »So, jetzt aber genug!« Auch Philip lacht, als würde ihm das Ganze ein Riesenvergnügen bereiten. »Jetzt will ich endlich meine Rede halten, sonst vergesse ich am Ende noch, was ich sagen wollte.«
    Lima Monteiro nickt und weicht ein paar Schritte zurück, ohne dabei jedoch ihren Blick von mir abzuwenden.
    »Meine liebe Molly«, hebt Philip erneut feierlich an und greift wieder nach meiner Hand. »Unsere Beziehung ist das Beste, was mir in meinem ganzen Leben passiert ist, und das Einzige, was mich jemals daran gestört hat, waren diese ewig langen Trennungen, die sich vor allem durch die neue Firma in Paraguay ergeben haben …«
    »Hört, hört!«, ruft jemand, und plötzlich entdecke ich Frank, der aus dem Foyer zu uns getreten ist und uns grinsend zunickt.
    »Ah, Frank«, unterbricht sich Philip. »Schön, dass du es noch geschafft hast … also, wo war ich stehen geblieben … aja, diese verdammten Trennungen …« Er dreht den Kopf und sieht mir in die Augen. »Die gehören ab sofort der Vergangenheit an. Ich habe letzte Woche die Leitung der Firma zur Gänze dem neuen Führungsteam übertragen, das ich im letzten Jahr herangebildet habe, sodass längere Aufenthalte meinerseits in Zukunft nicht mehr erforderlich sein werden …«
    »Es sei denn, Molly will es so«, wirft Frank schmunzelnd ein.
    »Ach, Philip, das wäre so schön«, kommt es mir sehnsüchtig über die Lippen.
    »Gut, dann soll es so sein«, lächelt Philip. »Aber abgesehen davon habe ich mir auch noch erlaubt, ein paar weitere Dispositionen zu treffen, und die betreffen unser gemeinsames Projekt, Winners only.«
    Wie bitte? Er ist der Hauptaktionär der Firma, und von meiner Beteiligung weiß er noch gar nichts, und dennoch betrachtet er es als unser gemeinsames Unternehmen? Ich fühle, wie mich eine warme Woge der Zuneigung durchflutet.
    »Wie inzwischen alle wissen, hast du in der letzten Woche den ersten Schritt für eine

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