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Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Mey
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ihr Lächeln, winkte lässig ab und stolzierte hinaus.
    »Unsere Miss Zicketantz, wie sie leibt und lebt!«, meinte Elfie aus dem Flur zu hören.
    Sie griff zu ihrem Notizbuch.
    »Der Chef kommt!«, rief Jenny halblaut durch das Büro, nachdem sie den Hörer aufgelegt hatte. Auch Nadine Schicketantz schien den Ausruf gehört zu haben und ging Direktor Wolter entgegen.
    »Meine Damen, meine Herren«, grüßte Wolter freundlich in die Runde. »Ich habe gehört, dass die Bearbeitungsfrequenz der Abteilung sich schon deutlich verkürzt hat. Mein Dank gebührt Ihnen, liebe Frau Schicketantz. Nach so kurzer Zeit haben Sie offenbar alles im Griff.«
    Die Abteilungsleiterin lächelte geschmeichelt.
    »Und wie macht sich unsere junge Mitarbeiterin?« Wolter beugte sich zu Jenny hinunter. »Ich höre ja nur Gutes von Ihnen.«
    Jenny wurde rot vor Freude.
    »Nun ja, sie bemüht …«, setzte Nadine Schicketantz an, wurde jedoch von ihrem Chef rigoros unterbrochen.
    »Ich bin in Eile und wollte nur kurz den Vorgang Meyer-Halberstadt mit Ihnen besprechen. Gehen wir in Ihr Büro.«
    Zehn Minuten später kam Wolter wieder durch die Tür. Im Hinausgehen sagte er: »Und wegen der Sache Arnold kommen Sie nachher zu mir, Frau Schicketantz!«
    »Aber selbstverständlich«, säuselte diese und begleitete ihren Chef bis zur Tür. Dann verschwand sie in ihremBüro und ließ sich den restlichen Nachmittag nicht mehr sehen.
    Als sich ihre Tür das nächste Mal öffnete, war es schon nach halb sieben. Außer Jenny und Elfie war niemand mehr da.
    »Sie können gehen. Heute brauche ich Sie nicht mehr«, wandte die Schicketantz sich an Jenny und eilte mit einer Akte unter dem Arm in Richtung Treppenhaus.
    Jenny sprang auf. »Wenn ich mich beeile, erwische ich noch den Bus um zwanzig vor. Oder soll ich auf Sie warten, Frau Ruhland?«
    »Nein, nein. Laufen Sie nur. Ich räume noch meine Sachen auf und gehe dann auch.«
    Als Jenny davongerannt war und Elfie ihr Handwerkszeug im Schreibtisch verstaut hatte, zog sie ein Staubtuch hervor und rieb damit die Oberfläche blank.
    Über die Schicketantz konnte man sagen, was man wollte, aber ihre Arbeit erledigte sie anscheinend gut, und ihrem Chef war sie eine zuverlässige Mitarbeiterin.
    Jetzt wusste Elfie endlich, was sie jeden Dienstag- und Donnerstagabend im dritten Stock machte. Sie besprach sich offenbar mit ihrem Vorgesetzten. Jedes Mal kam sie pünktlich um halb acht zurück, um dann aus dem Haus zu eilen. Man konnte sich auf die Schicketantz verlassen – so oder so.
    Elfie holte ihr Notizbuch hervor und gab Nadine Schicketantz ein grünes Plus. Das einzige bisher.
    Elfie öffnete die Tür zum Caritas-Sozialzentrum. Rüdiger kam ihr schon auf dem Flur entgegen. Er legte ihr einen Arm um die Schultern.
    »Unsere Elfie – wie immer die Erste. Du, nach dir kann man ja die Uhr stellen.«
    »Hallo Rüdiger.«
    Er schob sie ein wenig von sich und sah ihr intensiv in die Augen.
    »Du, geht es dir nicht gut? Ich spüre da etwas in deiner Aura.«
    »Ach, Rüdiger, in der Firma, in der ich gerade arbeite …«
    »Aber, Elfie, du weißt doch – alles hängt davon ab, was du aus den Dingen machst.«
    Er nahm sie bei der Hand und führte sie in den Therapieraum, wo schon alles für die Gruppensitzung vorbereitet war. Die Vorhänge waren zugezogen, das Licht war gedimmt, und die Duftkerzen brannten. Auch die Musik lief bereits. Heute waren dumpfe Trommelklänge zu hören.
    »Komm, leg dich hin.« Rüdiger dirigierte sie zur Couch. »Ich streiche dir die negativen Energien aus.«
    Was würde sie nur ohne Rüdiger tun? Er wusste einfach immer, was gut für sie war. Mit sanftem Druck strich er im Rhythmus der Trommeln immer wieder von oben nach unten an ihren Seiten entlang. Sie fühlte sich schon viel besser.
    »Jetzt setz dich auf und atme tief in deine Mitte«, sagte Rüdiger. »Konzentrier dich auf deinen Atem, wie er dir neues Leben bringt. Immer und immer wieder.«
    Dann kamen die anderen Teilnehmer, und Elfie ging schnell zu ihrem Platz im Stuhlkreis. Sie saß immer rechts neben Rüdiger.
    Auf ihrer anderen Seite ließ sich eine Neue nieder. Sie sah verweint und übermüdet aus.
    »Wie immer wollen wir uns zu Beginn unserer gegenseitigen Unterstützung versichern«, sagte Rüdiger. »Dazu reichen wir uns alle die Hände, dann schließen wir die Augen und geben unsere Energie in den Kreis.«
    Rüdigers Hand strahlte die gewohnte beruhigende Wärme aus. Elfie spürte sofort die aufbauende Kraft, die

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