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Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Mey
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störte sie nun wirklich nicht.
    Sie gab sich einen Ruck. »Dann kündige ich meine Wohnung zum nächsten Ersten.«
    Hubert sprang auf und küsste sie stürmisch.
    »Oh là là, so viel amore! « Carlotta servierte die Vorspeise, nahm den Wein aus dem Eiskübel und schenkte ihnen ein.

8 Heute Morgen war Elfie später dran als sonst. Die feingliedrige Kette ihres Medaillons hatte sich beim Anziehen verhakt und war gerissen. Das hatte dem guten Gefühl, mit dem sie aufgewacht war, einen gehörigen Dämpfer versetzt. Denn ohne ihr Medaillon mit Ludwigs Bild fühlte sie sich nackt, und von dem Juwelier, zu dem sie es gleich gebracht hatte, konnte sie es erst am nächsten Tag wieder abholen. Außerdem mochte sie es nicht, so spät ins Büro zu kommen, auch wenn sie sich ihre Arbeit zeitlich einteilen konnte, wie sie wollte.
    Schon im Flur schlug ihr die ungemütliche Stille entgegen, die so häufig über dem Büro lastete. Sie seufzte.
    Also hatte es wieder einen Auftritt der Schicketantz gegeben. Wer dieses Mal wohl ihr Opfer gewesen war? Hoffentlich nicht Jenny, wie so oft.
    Elfie warf einen Blick zum Büro der Abteilungsleiterin. Die Tür war geschlossen, aber man hörte leise ihre Stimme, von kurzen Pausen unterbrochen. Solange sie telefonierte, ließ sie wenigstens ihre Mitarbeiter in Ruhe.
    Kaum hatte Elfie mit der Arbeit begonnen, summte eine Fliege heran, die sich auf ihren Aktenordner und Papierstapel setzte und schließlich um ihren Kopf schwirrte.
    »Lass das!«, meinte Elfie streng und wedelte die Fliege davon.
    »Meine Damen und Herren, ich grüße Sie!«
    In der Tür zum Flur stand Stefan Windisch, der Abteilungsleiter von Feuer, Wasser, Sturm . Er verharrte ein paar Augenblicke, wie um allen Gelegenheit zu geben, ihn gebührend zu bewundern.
    Er sah tatsächlich gut aus. Elegant geschnittener Anzug, weißer Rolli, teure Schuhe, groß, schlank, dunkelhaarig, graue Schläfen. Ein bisschen wie George Clooney, da hatte der Hausmeister schon recht.
    George Clooney ging zu Jennys Platz, legte ihr die Hand auf die Schulter, fast väterlich – aber nur fast, wie Elfie stirnrunzelnd zur Kenntnis nahm.
    »Na, wie geht es unserer Jüngsten? Baby, mach doch nicht so ein Gesicht. Immer dran denken, Falten machen hässlich.« Mit diesen Worten nahm er seine Hand von Jennys Schulter und ging, ohne anzuklopfen, in das Büro der Schicketantz.
    »Darling, alles im grünen Bereich?«, hörte Elfie ihn noch fragen, dann schloss sich die Tür hinter ihm und man vernahm nur noch undeutliches Gemurmel.
    Erneut surrte die Fliege durchs Büro. Weber schlug mit einem Aktendeckel nach ihr. Da nahm sie Kurs auf Elfie und landete auf ihrer Hand. Ungehalten schüttelte Elfie sie ab.
    »Jetzt aber!« Sie tastete nach ihrem Medaillon, vergeblich, Ludwig war ja beim Juwelier.
    Schon wieder brummte ihr die Fliege um den Kopf und ließ sich ausgerechnet auf ihrer Brille nieder. Sie krabbelte über die Gläser, so dass Elfie nichts sehen konnte und beim Herumwedeln ihren Füller vom Schreibtisch fegte.
    »Und jetzt reicht’s!« Elfie griff in ihre Handtasche.
    Ein kurzer heftiger Knall, und sie hatte dem Störenfried den Garaus gemacht.
    Alle wandten sich ihr zu, starrten abwechselnd sie und die weinrote Fliegenklatsche an.
    »Ich habe sie gewarnt«, entschuldigte sich Elfie, »aber wer nicht hören will, muss fühlen!«
    Sie schob den Stiel der Fliegenklatsche zusammen und ließ sie in ihrer Tasche verschwinden. Weber stierte sie immer noch mit offenem Mund an.
    Kurz darauf wurde sie schon wieder gestört, weil aus dem undeutlichen Gemurmel im Büro der Abteilungsleiterin eine lautstarke Auseinandersetzung geworden war. Dann stürmte Stefan Windisch, bleich vor Wut, aus dem Büro, knallte die Tür hinter sich zu. Er war fast schon im Flur, als er noch einmal bei Jenny stehen blieb und ihr etwas zuflüsterte.
    Jenny errötete, ihre Sommersprossen leuchteten im Wettstreit mit ihren Augen.
    Alex stieß den Spaten in die Erde und sah sich im Garten um, betrachtete die blühenden Blumen und Sträucher. Seit einer Woche wohnte sie bei Hubert und hatte ihren Einzug noch nicht eine Sekunde lang bereut. Ja, sie verstand gar nicht mehr, weshalb sie zunächst gezögert hatte. Es war so schön, jeden Abend in Huberts Armen einzuschlafen und jeden Morgen neben ihm aufzuwachen.
    Am vergangenen Sonntag hatten sie ausgiebig gefrühstückt, in der Wochenendbeilage der Zeitung gestöbert, waren dann eng umschlungen durch den frühlingswarmen Garten

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