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Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Mey
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von ihm ausging.
    Die Neue dagegen traute sich kaum zuzufassen.
    »Ich spüre, dass der Kreis noch nicht geschlossen ist«, murmelte Rüdiger. »Vertraut euch dem Kreis an. Nehmt euch an. Alles ist gut.«
    Elfie fasste die Hand der Neuen beherzter und ließ die Energie fließen.
    Nun war Rüdiger zufrieden. »Jetzt sprecht mir nach: Ich bin stark … Ich bin stark … «
    Elfie liebte Rüdigers Stimme. Sie hatte einen so vollen und angenehmen Klang. Nun kam er zu den Leitsätzen, die Elfie leise mitsprach, um ihre wohltuende Wirkung noch besser zu spüren.
    »Wir fühlen Ruhe und Harmonie in uns. Wir akzeptieren die Verantwortung für uns selbst und für unsere Mitmenschen. Wir sind aktiv und stehen zu unseren Überzeugungen. Wir befreien uns von allem Negativen und gestalten unser Leben bewusst. Nun danken wir dem Kosmos für die Energie. Dann öffnen wir wieder die Augen.«
    Nach einem Moment der Besinnung stand Rüdiger auf.
    »Es gibt gute Nachrichten: Die T-Shirts sind fertig.«
    Aus einem großen Jutesack nahm er ein schwarzes T-Shirt heraus. »Schaut mal, wie schön sie geworden sind. Ich hab mir doch gedacht, dass der Schriftzug mit Kartoffeldruck gut rüberkommt.«
    Rüdiger strahlte. Die Buchstaben waren zwar ziemlich windschief und verschwommen geraten, aber Elfie wusste ja, dass der Aufdruck Ich darf das bedeuten sollte  – eines ihrer Lieblingsmantras.
    »Für jeden von euch habe ich extra einen passendenFarbton angemischt, natürlich alles rein pflanzlich«, fuhr Rüdiger fort.
    »Für Yvonne«, er deutete auf die Neue neben Elfie, »ist das auf jeden Fall Sonnengelb. Denn tief in ihrem Innern hat sie ein sonniges Gemüt. Da bin ich ganz sicher.«
    Elfie war sich da nicht so sicher, denn Yvonne schaute noch kläglicher drein als zuvor.
    »Für Elfie«, fuhr Rüdiger fort, »konnte es natürlich nur eine Farbe sein: Burgunderrot. Das steht für Leidenschaft und Tiefe, versetzt mit einem kühlen Schuss Rationalität.«
    Wie gut Rüdiger sie doch kannte. Voller Dankbarkeit nahm sie das T-Shirt in Empfang.
    »Zieht es gleich über«, forderte Rüdiger die Gruppe auf, als er die T-Shirts verteilt hatte. Stolz betrachtete er sein farbenfrohes Werk. »Unsere persönliche Farbe schenkt uns zusätzliche Energie. Angefüllt mit dieser Energie, nehmen wir das Mantra tief in uns auf. Sprecht mir nach: Ich darf das … Ich darf das … Ich darf das …«
    Der Satz ging Elfie den ganzen Abend nicht mehr aus dem Kopf. Noch beim Einschlafen murmelte sie ihn vor sich hin und sah ihn deutlich vor sich. In Kartoffeldruck auf burgunderrotem Hintergrund.

Hubert öffnete die Tür zur Taverna di Antonio und ließ Alex den Vortritt. Carlotta, Antonios Nichte, begrüßte sie überschwänglich und führte sie zu ihrem Lieblingstisch in der kleinen Nische.
    »Chef heute nich da«, erklärte sie, während sie ihnen die Speisekarten überreichte, »aber ich habe Überraschung. Un momento.«
    Sie verschwand und kam kurz darauf mit zwei Gläsern Prosecco und einer langstieligen roten Rose zurück.
    »Tanti auguri.« Mit einem spitzbübischen Lächeln ließ sie die beiden allein.
    »Dass Carlotta sich daran erinnert, was heute für ein Tag ist«, wunderte sich Alex.
    »Natürlich habe ich mit Antonio darüber gesprochen, als ich den Tisch reserviert habe. Denn immerhin war Carlotta ja unsere Glücksfee.« Hubert lachte und erhob sein Glas. »Hätte sie nicht unsere Bestellungen verwechselt, hätten wir uns nie kennengelernt.«
    Sie stießen an und tranken einen Schluck.
    Alex musste grinsen, als sie an den Abend vor einem Jahr zurückdachte. An das erstaunte Gesicht des Mannes am Nebentisch, als er ihren Salat serviert bekam, während Carlotta Alex eine Riesenportion Nudeln mit Käse vorsetzte. An sein sympathisches Lächeln, als sich ihre Blicke trafenund er mit der Salatplatte in der Hand an ihren Tisch kam. Da hatte sie ihn ganz spontan eingeladen, sich doch zu ihr zu setzen.
    »Du wolltest doch nur deine Tagliatelle wiederhaben«, witzelte Alex.
    »Im ersten Moment schon. Aber dann hast du mich in deinen Bann geschlagen – mit deiner Schönheit, deiner Ausstrahlung.« Hubert nahm ihre Hand. »Ich fühlte mich sofort zu dir hingezogen und wusste, dass du die Richtige für mich bist.«
    »Schönheit, ja klar.« Alex fuhr sich mit der Linken durch ihr Haar, das sich heute mal wieder jeder Annäherung an eine ordentliche Frisur widersetzt hatte.
    Das Gespräch wurde ihr entschieden zu ernsthaft. Musste man denn über Gefühle

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