Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Mey
Vom Netzwerk:
jetzt, wo Hubertus nicht da ist.«
    Alex starrte Lydia wortlos an, drehte sich auf dem Absatz um und ging in die Küche.
    Das konnte ja heiter werden. Wie sollte sie es ohne Hubert nur so lange mit Lydia aushalten?
    Trotzig arrangierte sie die Blumen in einer Kugelvase und stellte den Strauß auf die Anrichte. Für Lydia war er viel zu schade.
    »Jetzt fängt der Windisch doch tatsächlich mit Entlassungen an. Und auf was für eine gemeine Art und Weise!«
    Elfie holte Schwung und trieb die Hacke in den Boden von Ludwigs Grab. Dann riss sie eine kümmerliche Buchsbaumpflanze heraus und warf sie weg.
    »Du weißt ja, ich gebe allem und jedem eine Chance. Aber irgendwann muss Schluss sein!«
    Erneut ließ sie die Hacke niedersausen.
    »Meinst du nicht auch, Ludwig?«
    Sie schaute zum Grablicht. Es brannte seelenruhig weiter, ohne zu flackern.
    »Er versetzt alle in Angst und Schrecken, und die Stimmung in der Abteilung ist völlig vergiftet. Keiner traut dem anderen mehr über den Weg. Und ich will gar nicht daran denken, was aus denen wird, die ihre Arbeit verlieren.«
    Ludwig sagte noch immer nichts. Nachdenklich nickte sie und setzte sich auf die Bank.
    »Ja, ich verstehe. Du hast die gleichen Bedenken wie ich. Soll ich wirklich gegen meinen Grundsatz verstoßen und in einer Firma zwei Projekte hintereinander abwickeln?«
    Sie stand wieder auf und ging neben Ludwig auf und ab. »Aber ich könnte helfen! Darf ich unter diesen Umständen tatenlos zusehen, wie dieser Mensch andere ins Unglück stößt? Soll ich einfach wegsehen, wenn er wieder jemanden wegen einer Lappalie entlässt? Vielleicht die alleinerziehende Mutter?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, Ludwig, das geht nicht! So weit darf ich es nicht kommen lassen.«
    Elfie fixierte das Grablicht, doch die Flamme brannte nur still vor sich hin. Enttäuscht wollte sie sich schon abwenden, da nahm sie aus dem Augenwinkel eine winzige Bewegung der Flamme wahr.
    Sie seufzte erleichtert. Ludwig sprach zwar heute etwas undeutlich, doch letztlich hatte er ihr zugestimmt. Schnellpackte sie ihre Sachen zusammen und machte sich auf den Heimweg.
    In der Dämmerung kamen ihr die Bäume auf der verlassenen Friedhofsallee zum ersten Mal bedrohlich vor. Sie zuckte zusammen, als es neben ihr plötzlich laut raschelte. Dann huschte direkt vor ihr eine Maus über den Weg.
    Hatte sie sich das Flackern des Grablichts vielleicht nur eingebildet? Nein, sie hatte die Bewegung deutlich gesehen. Trotzdem war sie verunsichert, weil sich Ludwig heute so zögerlich gezeigt hatte. Das war doch sonst nicht seine Art.
    Elfie blickte zum Himmel. Bis jetzt gab es noch keine Anzeichen für die schweren Gewitter, die für morgen angesagt waren. Aber in letzter Zeit war eigentlich immer Verlass auf den Wetterbericht gewesen. Und für morgen kündigte er Unwetter mit Sturmböen an.

18 Jenny schob mit einem Ruck ihren Stuhl nach hinten und stand auf.
    »Ich geh jetzt auf eine heiße Schokolade zu Valentino. Die Klimaanlage ist viel zu kühl eingestellt. Ich bin schon ganz durchgefroren. Und dann noch dieser Sturm draußen. Da wird einem doch schon kalt, wenn man sieht, wie die Bäume sich biegen. Aber Sie frieren bestimmt nicht, Ihr Pullover sieht mollig warm aus. Burgunderrot steht Ihnen übrigens klasse. Gehen Sie mit, Frau Ruhland?«
    Elfie schüttelte den Kopf.
    »Vielleicht komme ich nach. Ich muss noch ins Materiallager, mir passende Aktenordner beschaffen. Wobei mir selbst noch nicht ganz klar ist, nach welchen Kriterien ich diese speziellen Akten ordnen soll.«
    Jenny lachte. »Na, das will was heißen, wenn nicht einmal Sie wissen, wo’s langgeht!« Sie griff nach ihrem Bärchenrucksack und machte sich auf den Weg. »Ciao, bis später!«
    Elfie sah auf die Uhr. Viertel vor zwei. Es war niemand mehr im Büro. Sie hastete die Treppen zum Materiallager in den Keller hinunter. Der Lagerist war nirgends zu sehen. Sie würde sich ihre Aktendeckel einfach selbst heraussuchen. Schließlich wusste sie, wo alles stand. Hier herrschte Ordnung – ganz im Gegensatz zu den Büros!
    Gerade als sie die Aktenordner gefunden hatte, kam derLagerist, offensichtlich aus dem hintersten Winkel des Kellers. Fünf Minuten vor zwei. Sie musste sich sputen.
    »Hallo Frau Ruhland. Was kann ich für Sie tun?«
    »Danke, ich hab schon alles«, meinte Elfie und quittierte das Material. »Ich muss gleich wieder los.«
    Sie hetzte die Treppen hinauf und holte rasch die Gartenhandschuhe aus ihrer Tasche. Auf dem Weg in

Weitere Kostenlose Bücher