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Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Mey
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Scherbe und verletzte sich am Daumen. Jenny sprang auf und kniete sich neben ihre Kollegin auf den Boden.
    »Lass das, Darling! Das wird Frau Kampmanns letzte Amtshandlung sein. Du kannst allenfalls ein Pflaster holen, damit nicht noch Blut auf die Akten tropft. Versicherungsunterlagen mit Blutflecken! Das hätte uns gerade noch gefehlt. Meine Damen und Herren – in diesem Sinne.«
    Stefan Windisch fletschte die Zähne und verließ das Büro.
    So ein … Elfie musste Luft holen, ihr fehlten die Worte für diesen … diesen personifizierten Minusstrich.
    Sie ließ die Fliegenklatsche los und nahm ihr bordeauxfarbenes Notizbuch aus der Tasche.

17 Alex stützte die Ellbogen auf dem Schreibtisch ab und legte den Kopf auf ihre Hände. Wenn nun doch an diesen Unfällen mehr dran war? Auf Brauses Anordnung hin hatte sie das Thema zu den Akten gelegt. Jetzt, wo alle weg waren, hatte sie den Vorgang jedoch noch einmal hervorgeholt, weil ihr diese dubiose Häufung von Unfällen am Arbeitsplatz einfach keine Ruhe ließ.
    Aber sosehr sie sich auch das Gehirn zermarterte, sie fand in keinem Fall Hinweise auf ein Verbrechen. Und doch, bei dieser Versicherung, da beschlich sie ein ungutes Gefühl. Irgendwie war dieser letzte Fall der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Noch einmal ging sie alle Unterlagen durch  – vergeblich. Sie konnte keine Verbindung zwischen den Unfallopfern erkennen. Frustriert heftete sie alles wieder ab und stellte den Ordner ins Regal zurück.
    Bevor Alex nach Hause fuhr, ging sie noch zum Blumenstand, um einen schönen Strauß für Lydia zu besorgen – als Friedensangebot. Irgendwie mussten sie sich doch zusammenraufen. Sonst würden die nächsten Wochen ohne Hubert zur Hölle.
    Die Floristin hatte noch zu tun, und Alex sah sich um. In einer Ecke entdeckte sie kurzstielige rosaweiße Rosen. Der Anblick versetzte ihr einen Stich. Solche Rosen hatte sie ihrerMutter zum letzten Geburtstag geschenkt, ein paar Monate vor ihrem Tod.
    Damals, als Zehnjährige, hatte sie ihr Taschengeld dafür zusammengekratzt. Und nie würde sie das Lächeln ihrer Mutter vergessen. Wie sie das Gesicht in den üppigen Blüten vergraben hatte. Vor lauter Freude hatte sie den Strauß zu fest gefasst und sich in den Finger gestochen. Zwar hatte sie einen kleinen Schmerzensschrei von sich gegeben, aber das Lächeln war nicht aus ihrem Gesicht gewichen.
    Auf dem Heimweg warf Alex immer wieder einen Blick auf den kleinen Strauß, der auf dem Beifahrersitz lag. Die Folie knisterte, wenn sie um die Kurven fuhr.
    Zu Hause klopfte Alex an Lydias Tür. Keine Antwort. Dann hörte sie den Fernseher im Wohnzimmer und wandte sich dorthin.
    Tatsächlich thronte Lydia auf der Couch. Amadeus schnarchte auf seinem Hundesofa.
    Statt einer Begrüßung sagte Lydia nur: »Du kommst wieder reichlich spät. Ich musste den armen Amadeus schon zweimal in den Garten lassen.«
    Das ging ja gut los. Trotzdem riss sich Alex zusammen und streckte Lydia den Rosenstrauß entgegen.
    »Tut mir leid, dass es oft so spät wird. Dafür habe ich dir Blumen mitgebracht.«
    Lydia zog missbilligend eine ihrer dunkel nachgezogenen Augenbrauen hoch und nahm die Blumen ungnädig in Empfang.
    »Die Folie macht ja ein fürchterliches Geräusch. Da werde ich ganz nervös. Im Übrigen habe ich noch nie Rosen mit so kurzen Stielen gesehen. Au, jetzt habe ich mich auch noch an einem Dorn verletzt.«
    Sie verzog das Gesicht und drückte Alex den Strauß wieder in die Hand. »Außerdem ist mir völlig schleierhaft, wie Hubertus es dulden kann, dass du dich mit Verbrechern und Gesindel herumtreibst.«
    Alex blieb fast die Luft weg. Es dauerte einen Moment, bis sie antworten konnte. »Ich bewege mich keineswegs in Verbrecherkreisen. Ganz im Gegenteil sorge ich für Recht und Ordnung. Mein Beruf ist sehr verantwortungsvoll.«
    Lydia ließ ein gekünsteltes Lachen hören. »Ich kann nur hoffen, dass Hubertus dir diesen sogenannten Beruf irgendwann verbietet  – falls er dich denn wirklich heiraten sollte.«
    Das schlug dem Fass den Boden aus. Aber Alex war müde und wollte sich auf keine weitere Diskussion einlassen. Also wechselte sie das Thema.
    »Ist der Fernseher in deinem Zimmer kaputt?«, fragte sie.
    »Nicht dass ich wüsste«, entgegnete Lydia. »Aber mein Wohnzimmer ist doch recht klein. Amadeus und ich fühlen uns im großen Salon einfach wohler. Deswegen habe ich Thea auch das Hundesofa herbringen lassen. Außerdem wollen wir dir Gesellschaft leisten,

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