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Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Mey
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Alex’ Hand, langsam folgten sie seiner Kollegin.
    »Sollte nicht eigentlich Doktor Koch mit auf die Reise gehen?«, fragte Alex und bemühte sich um einen unbeschwerten Tonfall.
    Bevor Hubert antworten konnte, hatte Corinna Rieker schon das Wort ergriffen: »Ach, der Arme hat sich beim Bergsteigen das Bein gebrochen. Pech für ihn, Glück für mich.«
    Corinna Rieker verarbeitete unangenehme Zwischenfälle offensichtlich in Rekordtempo, soweit sie nicht sie selbst betrafen.
    »Ich habe dir doch davon erzählt, weißt du das nicht mehr?« Vage erinnerte sich Alex jetzt an Huberts Worte. Besser im Gedächtnis war die Gelegenheit, bei der er sie ausgesprochen hatte. Sie war nämlich gerade dabei gewesen, Amadeus aus der Baugrube für den Pavillon zu retten. Anschließend war nicht nur Amadeus voller glitschiger Erde, sondern auch sie von oben bis unten mit Dreck bespritzt gewesen.
    Die Stimme von Corinna Rieker riss sie aus ihren Gedanken. »Ja, und da ich die Einzige aus dem Kollegenkreis war, deren Schutzimpfungen alle noch gültig waren, konnte die Wahl für die Reise zum Amazonas nur auf mich fallen.«
    »Passen Sie nur auf die Piranhas auf !« Alex biss sich auf die Zunge. Zu spät! Der Satz war gesagt und wurde von Corinna Rieker mit einem blasierten Lächeln quittiert.
    »Die Aggressivität von Piranhas wird deutlich überschätzt. Das sind Gruselgeschichten aus Spielfilmen, mehr nicht.«
    Alex spürte, wie ihr eine unangenehme Röte ins Gesicht kroch.
    »Corinna, magst du schon mal durch die Sicherheitskontrolle gehen? Nicht dass da bei dir irgendetwas Spitzes übersehen wird?« Hubert grinste und wandte sich Alex zu.
    Jetzt grinste auch Alex.
    Corinna Rieker stand auf.
    »Na, dann viel Spaß daheim, Frau von Lichtenstein«, murmelte sie und ging hoch aufgerichtet davon.
    Als Huberts Flug aufgerufen wurde, hätte Alex ihm noch tausend Dinge zu sagen gehabt. Stattdessen küsste sie ihn, ohne sich um ihre Umgebung zu kümmern.
    In Huberts Miene vermischte sich der Trennungsschmerz mit der Vorfreude auf seine Expedition. Schließlich standen sie auf. Vor der Sicherheitsschleuse umarmte Hubert Alex ein letztes Mal, riss sich dann von ihr los und ging durch die Kontrolle.
    Alex rang sich ein Lächeln ab. Zum Glück war Hubert inzwischen weit genug entfernt, so dass er nicht sehen konnte, wie sehr ihr zum Heulen zumute war.
    Corinna Rieker hatte auf Hubert gewartet, nahm ihn beim Arm und verwickelte ihn gleich in ein Gespräch, so dass Hubert nur noch kurz mit dem Indy-Hut winken konnte. Dann war er ihrem Blick entschwunden.
    Alex wischte sich wütend und verunsichert zugleich über die Augen und ging zu ihrem Wagen. Am liebsten hätte sie laut geschrien.
    Mit wehenden Haaren kam Silke Kampmann durch die Bürotür hereingerannt. Sie ließ sich auf ihren Stuhl fallen und vergrub das Gesicht in den Händen.
    »Was ist passiert?«, fragte Jenny.
    Elfie ahnte nichts Gutes.
    »Ich bin entlassen. Fristlos.« Silke Kampmann fegte ihre hübsche Keramikschale mit den Stiften vom Schreibtisch. Die Schale zersprang in bunte Scherben. Auf einem Stück konnte man noch lesen Liebe ist …
    Elfie war zusammengezuckt. Die arme junge Frau. Vielleicht müsste ihr Mann sein Studium abbrechen, um Geld zu verdienen. Wenn er überhaupt einen Job bekäme, das war ja heutzutage nicht so einfach für halbfertige Akademiker.
    »Dieser Mistkerl!«, heulte Silke Kampmann. »Das gibt es doch gar nicht! Er hat gesagt, ich muss gleich meinen Arbeitsplatz räumen.«
    »Nicht gleich, sondern jetzt. Jetzt sofort!«
    Niemand hatte Windisch kommen hören. Er stand da und zeigte auf die Scherben.
    »Heben Sie die noch auf, und dann verlassen Sie die Firma! Und nun noch einmal für alle – zum Mitschreiben: Private Telefongespräche und privater Mailverkehr sind ausdrücklich untersagt!«
    »Aber ich hatte doch mein Handy nicht dabei und habe nur einen Arzttermin …«
    »Es ist mir egal, was Sie nur gemacht haben. Sie kennen die Regeln Ihres Arbeitgebers und haben sich nicht daran gehalten. Das Vertrauensverhältnis sehe ich insofern als nachhaltig gestört an, und damit sind Sie untragbar für die Firma.«
    Warum war ihr bei Windisch bisher der gemeine Zug um den Mund nicht aufgefallen? Elfie kniff die Lippen zusammen, ihre Hand fuhr in ihre Tasche und umklammerte den Griff der Fliegenklatsche.
    Silke Kampmann bückte sich nach den Trümmern derSchale. Ihre langen blonden Haare verbargen ihr Gesicht. Mit zitternden Fingern griff sie in eine

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