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Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Mey
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Brause den Telefonhörer auf die Gabel knallte.
    »Wieder so ein überflüssiger Quatsch«, grollte er. »Aber das ist doch genau das Richtige für unsere Prinzessin auf der Erbse. – Prinzessin!«, brüllte er.
    Alex warf Gudrun einen Blick zu. »Warum kann er mich nicht einfach beim Namen nennen?«
    »Nimm’s als Kompliment«, gab Gudrun zurück. »Zumindest lässt er sich immer was Neues einfallen. Zu mir sagt er einfach nur Gudrun.«
    »Tolles Kompliment.« Alex stand auf und trottete widerwillig zu Brauses Büro.
    »Was gibt’s?«, fragte sie und blieb in seiner Tür stehen.
    »Die Kollegen von der Schutzpolizei haben einen Schwerverletzten. Anscheinend ist ihm bei dem Sturm da draußen was auf den Kopf gefallen. Möglicherweise aber auch Fremdeinwirkung. Der Streifenpolizist hat was von einem Zeugen gefaselt. Hier ist die Adresse. Es reicht, wenn einer von uns da mal nachhakt. Aber halt dich nicht zu lange auf, wir haben genug zu tun.«
    Alex nahm den Papierfetzen von Brause entgegen und ging in ihr Büro zurück. Die Adresse kam ihr irgendwie bekannt vor.
    »Wahrscheinlich nur ein Unfall, vielleicht aber auch ein versuchtes Tötungsdelikt«, gab sie Gudrun Bescheid und sah aus dem Fenster.
    Der Sturm schien ein wenig nachgelassen zu haben.
    »Ich fahr dann los.«
    Gudrun nickte, ohne den Blick von ihren Akten zu heben. »Mach’s gut!«
    Alex schlüpfte in ihren Trenchcoat und schlug den Kragen hoch. Der Wind war nicht kalt, wirbelte aber Staub und Blätter auf. Auf dem Wagen lag ein abgebrochener Ast. Er hatte einen kleinen Kratzer hinterlassen, den sie mit dem Daumen wegreiben konnte.
    Der Unfallort war abgesperrt. Daneben stand, ans Gebäude gelehnt, ein junger Polizeibeamter, der seine Mütze festhielt, damit der Wind sie nicht davonwehte.
    »Was genau ist passiert?«, fragte Alex und zeigte ihm ihren Ausweis.
    Der Polizist wies nach oben. »Von der Dachterrasse ist einem Mann ein Blumenkasten auf den Kopf gefallen. Er ist schwer verletzt ins Marienhospital transportiert worden. Sein Name ist Stefan Windisch, und er ist bei der Sekuranz angestellt, einer Versicherung hier im Hause.«
    Alex erstarrte und sah im Geiste die Liste mit Unfällen am Arbeitsplatz vor sich. Die Sekuranz! Da hatte es doch schon einmal einen Unfall gegeben, einen tödlichen sogar.
    »Ist jemand da oben?«, fragte sie den Polizisten.
    »Mein Kollege aus dem Streifenwagen. Nehmen Sie den Lift in den dritten Stock.«
    »Gut.« Alex nickte dem Polizisten zu, warf einen kurzen Blick auf die fast schon geronnene Blutlache auf dem Pflaster und betrat das Gebäude.
    Im Aufzug registrierte sie die Firmenschilder, die neben den Knöpfen angebracht waren. Eine Reiseagentur, ein Immobilienbüro und die Niederlassung der Sekuranz.
    Im dritten Obergeschoss wandte sich Alex zur Dachterrasse. Vor der geschlossenen Glastür stand ein älterer Polizist,der sich hastig umdrehte, als er ihre Schritte hörte. Auch ihm streckte Alex ihren Ausweis entgegen, worauf der Mann die rechte Hand grüßend an die Mütze legte.
    »Polizeihauptmeister Kunz«, stellte er sich vor.
    Zigarettenqualm quoll aus seinem Mund. Die Zigarette versuchte er hinter seinem Rücken zu verbergen. Alex stellte belustigt fest, dass er direkt neben dem Schild Rauchen verboten stand, zog die Brauen hoch, sagte aber nichts.
    Sie ging hinaus auf die Dachterrasse und inspizierte das aus der Verankerung gebrochene Gestänge, in dem wohl der Blumenkasten gehangen hatte. Konnte das durch den Sturm passiert sein oder hatte jemand nachgeholfen? Zwei weitere Blumenkästen standen seitlich auf den Fliesen.
    »Da war die Befestigung ebenfalls ziemlich locker«, erklärte der Polizist, der hinter ihr ins Freie getreten war.
    »Deshalb habe ich die Kästen vorsichtshalber auf den Boden gestellt, damit nicht noch mehr passiert.«
    Während er sprach, steckte er verstohlen seine halbgerauchte Zigarette in die Erde eines Blumenkastens.
    Alex ging zur Brüstung und schaute nach unten. Auch aus dieser Höhe konnte sie die Blutlache erkennen.
    »Gibt es sonst noch etwas, das ich wissen müsste? Hauptkommissar Brause sprach von einem möglichen Zeugen.«
    Der Polizeibeamte, offensichtlich erleichtert, dass Alex von seiner Zigarette keine Notiz genommen hatte, zeigte auf die gegenüberliegende Straßenseite.
    »Ein Angestellter dieses Herrenausstatters hat angeblich kurz vor dem Unfall eine Person hier auf der Dachterrasse gesehen. Er hat mir seine Visitenkarte gegeben, und ich habe ihm gesagt, dass

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