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Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Mey
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musste sich am Geländer festhalten.
    Hubert – endlich! Immer noch schwindelig, eilte sie unsicheren Schrittes ins Wohnzimmer.
    »Mach es gut, Hubertus«, sagte Lydia gerade und schickte sich an, den Hörer aufzulegen.
    »Nein«, schrie Alex, war mit zwei Sätzen an der Couch und entriss Lydia das Telefon.
    »Hubert, bist du noch dran?«
    Ihr Herz schlug wie wild. Es rauschte in der Leitung. Dann endlich die erlösende Stimme.
    »Liebes, da bist du ja«, sagte Hubert. »Geht es dir gut?«
    Erleichtert sank Alex auf den Sessel neben dem Telefontischchen. Jetzt erst nahm sie Lydia wieder wahr, die sie missbilligend ansah und vor sich hin murmelte: »Was für ein Benehmen.«
    Alex wandte sich von ihr ab. Leider war die Telefonschnur nicht so lang, dass sie sich weiter von Lydias Stammplatz auf dem Sofa entfernen konnte.
    »Hubert«, flüsterte sie, »wir haben uns so lange nicht gesprochen. Wann kommst du nach Hause?«
    Die Verbindung war schlecht. Es rauschte, und im Hintergrund waren andere Stimmen zu hören.
    »Mir geht es ausgezeichnet«, war Hubert zu vernehmen. »Und stell dir vor, Corinna und ich haben einen Anschlussauftragin Uruguay angeboten bekommen. Eine einmalige Chance für uns!«
    Alex erstarrte.
    »Wie lange würde das denn dauern?«, brachte sie mühsam hervor.
    »Schwer zu sagen, aber zwei Monate Minimum.«
    Alex’ Bauch krampfte sich schmerzhaft zu einem Klumpen zusammen. In ihrer Kehle brannte es.
    »Aber … aber das halte ich nicht aus«, brachte sie mühsam hervor.
    »Ich vermisse dich auch schrecklich, Alex. Aber es ist das erste Mal, dass wir einen Forschungsauftrag für Uruguay bekommen können. Und da wir schon hier unten sind, bietet es sich an, dass wir …«
    Seine Stimme ging im lauten Knacken der Leitung unter.
    »Hubert, bitte komm nach Hause«, rief Alex in den Hörer.
    Keine Antwort.
    Alex presste das Telefon noch fester ans Ohr und rief immer wieder Huberts Namen. Vergeblich. Nur noch Rauschen in der Leitung. Dann war die Verbindung tot.
    Alex schluchzte laut auf und warf den Hörer einfach von sich.
    »Wie kann man sich nur so gehenlassen«, ließ sich Lydia mit tadelnder Stimme vernehmen. »Ein bisschen mehr Contenance, wenn ich bitten darf. Und leg endlich den Hörer auf. Das Tuten macht mich ganz verrückt.«
    Man kann nur etwas werden, das man noch nicht ist, dachte Alex wutentbrannt, während sie den Hörer aufhob und auf die Gabel knallte. Dann flüchtete sie aus dem Zimmer. Nur weg von Lydia. In deren Nähe hatte sie nicht genug Luft zum Atmen.
    Sie riss die Haustür auf und lief ins Freie. Aber wohin nur?
    Ihr Wagen stand noch vor der Garage. Schnell ging sie ins Haus zurück, holte die Schlüssel und stürzte zum Auto. Sie ließ den Motor aufheulen und brauste mit quietschenden Reifen davon.
    Weg, nur weg von hier. Sie fuhr aus der Stadt hinaus und bog dann in einen schmalen Waldweg ein, bis dieser an einem Holzstoß endete.
    Alex sprang aus dem Wagen, hämmerte mit den Fäusten auf das Holz ein und schrie aus Leibeskräften – bis Lunge und Hände schmerzten und sie erschöpft zusammensackte.

31 Am nächsten Morgen saß Alex kaum an ihrem Schreibtisch, als Gudrun hereinkam.
    »Wie hast du dich denn heute gewandet? Ist wer gestorben?«
    Gudruns schrilles Lachen ließ Alex zusammenzucken. Sie blickte an sich herab. Schwarze Bluse mit Nadelstreifen, schwarze Jacke, schwarze Hose. Tatsächlich, sie sah aus wie ein Trauerkloß. Aber fühlte sie sich nicht auch so? Egal.
    Sie machte eine ungeduldige Handbewegung, um Gudrun zum Schweigen zu bringen.
    »Ich bin gestern Abend noch mal bei Helene Windisch vorbeigefahren, die gerade in ein Taxi stieg, und bin ihr gefolgt. Stell dir vor, sie ist in einem ziemlich üblen Laden verschwunden und …«
    »Alex auf Verfolgungsjagd. Das hätte ich gern gesehen«, warf Gudrun ein.
    Alex schnitt eine Grimasse.
    »Jedenfalls müssen wir uns darum kümmern, was es mit dieser Kneipe auf sich hat. Da liefen ein paar seltsame Typen rum. Außerdem waren da noch zwei äußerst merkwürdige Gestalten, die wohl hinter Helene Windisch her waren und denen ich möglicherweise in die Quere gekommen bin.«
    »Was macht eine Frau wie Helene Windisch in solch einer Umgebung?«, fragte Gudrun.
    »Ich tippe mal auf Drogen oder Glücksspiel«, sagte Alex.
    Gudrun nickte. »Ja, wir sollten mit den beiden Dezernaten Kontakt aufnehmen. Aber warten wir ab, bis der Chef da ist. Der hat mich heute Früh schon angerufen, dass er später kommt. Er ist beim

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