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Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frida Mey
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Alex wieder an. »Ich wollte gerade einen Tee für Jenny machen. Was darf ich Ihnen denn Gutes tun? Ich habe eben frischen Kaffee aufgesetzt. Kommen Sie doch einfach mit in die Teeküche. Da können wir ein wenig plaudern. Ich finde den Beruf eines Kommissars ja wirklich interessant, aber er ist doch sicher sehr anstrengend, oder nicht? Was hat Sie dazu bewogen, Polizistin zu werden?«
    Alex stutzte. Solche Fragen wurden ihr sonst nie gestellt. Aber sie spürte echtes Interesse dahinter. »Ich hab schon als Kind am liebsten Räuber und Gendarm gespielt – und ich war immer der Gendarm. Aber der Hauptgrund ist wohl, dass ich schon von klein auf ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsbewusstsein hatte.«
    Sie folgte Elfie in die Teeküche.
    Diese lächelte sie an.
    »Das kann ich mir bei Ihnen gut vorstellen. Ging mir übrigens genauso. Aber leider gibt es so viel Ungerechtigkeitauf der Welt. Und gegen manche Missstände kann noch nicht einmal die Polizei etwas tun. Das ist für Sie sicher oft frustrierend, oder täusche ich mich?«
    Erstaunt und erfreut schüttelte Alex den Kopf. Endlich mal jemand auf der gleichen Wellenlänge.
    Elfie sah nach der Kaffeemaschine. »Wunderbar, der Kaffee ist schon fertig. Darf ich Ihnen eine Tasse anbieten?«
    Alex nickte. »Ja, gern.«
    »Setzen Sie sich doch. Hier sind Milch und Zucker. Und Kekse gibt es auch. Die mit der weißen Schokolade sind am besten. Ich bringe nur schnell Jenny ihren Tee.«
    Alex zückte ihr Notizbuch und schrieb Elfie Ruhland auf. Der Name passte ausgezeichnet. Die Frau schien in einer Weise in sich zu ruhen, die beneidenswert war, und sie hatte so eine fürsorgliche Ausstrahlung.
    Schon war Elfie zurück und setzte sich zu Alex.
    »Frau Ruhland, wie gut kannten Sie Herrn Windisch?«
    »Nun, ich arbeite hier ja nicht festangestellt. Ich bin selbständig und überall zur Stelle, wo man meine ordnenden Hände braucht. Das Chaos in dieser Abteilung habe ich schon ein bisschen eindämmen können, aber es bleibt noch einiges zu tun. Bitte nehmen Sie doch noch einen Keks.«
    »Haben Sie direkt mit Herrn Windisch zusammengearbeitet?«
    »Nein. Ich habe wenig mit ihm zu tun gehabt. Jenny Lehmann hat mich in alles eingewiesen und mich unterstützt. Sie ist eine sehr fähige junge Frau. Darf ich Ihnen noch Kaffee einschenken?«
    »Das wäre nett. Er hat ein wunderbares Aroma.«
    »Ich habe ihn heute früh erst gekauft und ganz frisch mahlen lassen. Und dann bewahre ich Kaffee immer im Kühlschrank auf. So behält er sein Aroma am besten.«
    Alex hätte noch ewig so weiterplaudern können. Nur widerwillig nahm sie den Faden wieder auf. »Kommen wir zurück zu dem Unfall. Wo waren Sie gestern gegen zwei Uhr? Mit den anderen im Café?«
    »Nein. Jenny hat mich zwar eingeladen mitzukommen, aber ich wollte unbedingt noch eine Sache zu Ende bringen. Außerdem war ich kurz im Materiallager im Keller. Ich brauchte dringend ein paar Aktendeckel. Allerdings hätte ich mich damit gar nicht zu beeilen brauchen, denn am Nachmittag nach dem Unfall bin ich zu nichts mehr gekommen.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, meinte Alex mitfühlend. »Ist Ihnen Herr Windisch vielleicht im Treppenhaus begegnet? Oder ist Ihnen sonst jemand über den Weg gelaufen?«
    »Nein. Ich habe nur bei der Materialausgabe ein paar Worte mit dem Lageristen gewechselt. Ein netter Mann. Hat eine kranke Frau und drei halbwüchsige Kinder. – Ist er eigentlich tot?«
    »Wer?« Alex war verwirrt. »Der Lagerist?«
    »Nein, nein.« Elfies Stimme klang seltsam drängend. »Windisch. Ist er tot?«
    Alex schüttelte den Kopf. »Er lebt. Ich hoffe jedenfalls, dass er noch lebt. Der Arzt will mich anrufen, sobald er vernehmungsfähig ist.«
    Elfie war blass geworden und schnappte nach Luft. »Meinen Sie, er kommt wieder auf die Beine?«, brachte sie heraus.
    Alex hatte Mitleid mit ihr. Offensichtlich ging ihr das Geschehen sehr nahe.
    »Na ja«, antwortete sie zögerlich, »es geht ihm wirklich nicht gut, aber die Ärzte geben sich alle Mühe. Und die Operationhat er zumindest überstanden. Sie dürfen sich das alles nicht so zu Herzen nehmen.«
    Langsam bekam Elfies Gesicht wieder Farbe, aber sie atmete noch immer schwer. »Ich würde jetzt gern wieder an die Arbeit gehen. Wie ich schon sagte, es ist so einiges liegengeblieben.«
    »Ja, gehen Sie nur. Es ist alles geklärt«, sagte Alex.
    Elfie stand auf und verabschiedete sich. »Vielleicht sehen wir uns mal wieder auf dem Friedhof. Dann sprechen wir über die

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