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Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frida Mey
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dorthin und warten ab. Vielleicht ergibt sich irgendwie eine Möglichkeit, durch die Tür zu kommen.«
    Was das für eine Möglichkeit sein sollte, war auch Elfie völlig unklar. Sie hatten sich kaum niedergelassen, da sprang sie schon wieder auf, füllte zwei Pappbecher mit Wasser aus dem bereitstehenden Automaten und reichte Jenny einen davon. Jennys Hand zitterte, aber auch Elfie verschüttete etwas Wasser, als sie den Becher auf den Tisch stellte. Automatisch wischte sie den Fleck weg, setzte sich wieder, rutschte dabei unruhig auf der Stuhlkante hin und her.
    »Die Rose legen Sie am besten beiseite. Die dürfen wir ganz bestimmt nicht mit hineinnehmen. Und wir müsstenuns diese grünen Kittel umhängen. Das ist auf der Intensivstation so üblich, damit nicht alle möglichen Keime eingeschleppt werden. Wegen der Keime sind ja auch Blumen verboten.«
    Enttäuscht starrte Jenny sie an.
    »Aber wegen der Rose sind wir doch hier«, jammerte sie.
    »Sie vielleicht«, murmelte Elfie in sich hinein, nahm die Rose, knickte ein Stück vom Stiel ab, so dass sie in ihre voluminöse Handtasche passte.
    Plötzlich öffnete sich der Aufzug. Ein Schwarm Ärzte und Schwestern schwirrte um ein Bett herum, in dem eine blau angelaufene Patientin lag und nach Luft rang. Eine der Schwestern hielt einen Infusionsbeutel in der Hand, dessen Schlauch im Hals der Patientin verschwand.
    »Lungenembolie, schnell, wir müssen sie künstlich beatmen«, rief eine Ärztin.
    Die Tür zur Intensivstation wurde aufgestoßen. Das war die Gelegenheit! Elfie griff rasch nach Jennys Arm und zog sie im Gefolge der Menschentraube mit durch die Tür.
    Gleich am Eingang hingen in einer Nische grüne Überwürfe und an einem Haken auch Mundschutzmasken zum Abreißen.
    Elfie stieß Jenny, die hinter ihr herstolperte, in diese Nische, schaute sich kurz um und atmete tief durch, um ihren Herzschlag unter Kontrolle zu bringen.
    Schnell warf sie Jenny einen der grünen Kittel über, zog selbst einen über ihre graue Strickjacke und versorgte sie beide mit einem Mundschutz. Oberhalb des Mundschutzes schien Jenny fast so grün zu sein wie die Umhänge, und ihre Sommersprossen hatten eine eigenartige Farbe angenommen, schimmerten beinahe violett.
    Elfie lugte vorsichtig aus der Nische. Im Augenblick warder Flur fast leer. Nur ganz am Ende schob ein Pfleger einen Gerätewagen um die Ecke.
    Elfie ging voran, Jenny hinter ihr her. Jetzt hieß es, das richtige Zimmer zu finden.
    Der Boden der Intensivstation war mit grauem PVC belegt, die Wände krankenhausgrün gestrichen. Die Türen zu den einzelnen Zimmern waren fast alle geschlossen, aber es gab zu jedem Zimmer ein Fenster, durch das man in den meisten Fällen die Patienten sehen konnte. Vor dem vierten Fenster auf der linken Seite blieb Jenny stehen.
    »Da ist Steve! Mein Gott, wie blass er ist.«
    Leider noch nicht blass genug, dachte sich Elfie und rückte einen Stuhl, der halb im Flur stand, ordentlich an die Wand.
    Laut sagte sie zu Jenny: »Sie wären auch blass, wenn Ihnen ein Blumenkasten auf den Kopf gefallen wäre.«
    Was konnte sie nur tun? Ratlos schaute sie durch die Scheibe, dann blieb ihr Blick an Windischs Kopfkissen hängen.
    Das erinnerte sie an das Kissen, das sie für Paul-Friedrich mit der Aufschrift »Ruhe sanft – wenn auch nur ein Viertelstündchen« bestickt hatte. Das wäre jetzt genau das Richtige!
    Mein Gott, was hatte sie nur für Gedanken? So etwas hatte sie doch noch nie gemacht  – so aus nächster Nähe. Und dann noch bei einem völlig Wehrlosen.
    Elfie schluckte.
    Zum Glück sah Windisch derzeit nicht so aus, als ob er demnächst wach und redselig sein würde.
    Aber sie musste sich etwas überlegen. Sie musste ihr Projekt unbedingt zu Ende bringen. Das war sie Ludwig schuldig.
    »Kommen Sie«, sagte sie schließlich zu Jenny, »wir müssen gehen. Nicht dass wir noch jemandem auffallen.«
    Jenny trennte sich nur widerstrebend von der Fensterscheibe. Ihr Gesicht hatte immer noch nicht seine normale Farbe angenommen.
    »Und die Rose?«, fragte sie. »Die will ich Steve doch geben.«
    Elfie schüttelte den Kopf. »Das geht nicht! Aber wir lassen sie hier.«
    Sie zerrte die Blume aus ihrer Tasche und legte sie auf den Stuhl vor Windischs Tür.
    Noch bevor sie den Ausgang erreicht hatten, öffnete sich eine Tür auf der linken Seite, und ein uniformierter Polizist kam aus der Herrentoilette. Elfie fuhr zusammen und schob Jenny eilig vor sich her.
    Sie zogen ihre Grünmäntel aus und

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