Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frida Mey
Vom Netzwerk:
Bepflanzung. Ich bin jeden Montag und Donnerstag nach der Arbeit und am Samstag dort.«
    »Ja, das würde mich auch freuen«, entgegnete Alex. »Und vielen Dank für den guten Kaffee und für Ihre  …« Alex stockte. Beinahe hätte sie gesagt: »für Ihre netten Worte«. Das stimmte zwar, erschien ihr aber irgendwie unpassend. Deshalb fügte sie schnell hinzu: »für Ihre Unterstützung«.
    Der Lift nach unten hielt schon im ersten Stock wieder an. Als sich die Türen öffneten, kam der Hausmeister mit dem Reinigungswagen herein und schimpfte wie ein Rohrspatz. »Jetzt muss ich schon wieder dieses blöde Ding aufräumen. Also, diese Idioten von der Reinigungsfirma …« Er sah zu Alex herüber, begrüßte sie und grinste. »Könnten Sie die nicht mal aufmischen? Sie sind doch von der Polizei.«
    »Nun …«
    Heldt musterte Alex, dann schüttelte er entschieden den Kopf. »Nein, das würde nichts werden. Vielleicht könnten Sie mal den Pause oder wie der heißt vorbeischicken. Der kann so richtig grantig werden.«
    Alex horchte auf. »Meinen Sie Hauptkommissar Brause?«
    »Ja, genau. Brause hieß er. Der könnte denen bestimmt einheizen, damit sie endlich mal besser spuren.«
    Bei dem Gedanken, Brause auf eine Putzkolonne loszulassen, hätte Alex beinahe laut aufgelacht. Doch sie bemühte sich um einen neutralen Ton. »Woher kennen Sie den Kollegen denn?«
    »Na, der war doch letztes Mal hier wegen der Schicketantz. Hat sich aufgeführt wie Rambo und meine Legimi…, äh, Legitami…, also meine Eignung als Ersthelfer angezweifelt. So ein Banause, dieser Brause. Hihi, das reimt sich. Und was sich reimt, das stimmt, oder?«
    »Jaja«, murmelte Alex. Brause war also nach dem Unfall vor Ort gewesen.
    »Diese Schicketantz, das war eine ganz dämliche Ziege«, fuhr der Hausmeister fort. »Die ganze Abteilung hat vor ihr gezittert. Aber unsere kleine Blumenfee hat das meiste abbekommen.«
    »Blumenfee? Wer ist denn das?«
    »Na, unsere Jenny. Jenny Lehmann, der ihre Assistentin. Armes Ding.«
    Der Hausmeister sah betrübt drein. Dann grinste er wieder. »Sie hätten hören sollen, wie die Zicke…, äh, die Schicketantz manchmal auf mich losgegangen ist. Aber mir geht das am A…, äh, mir macht das nichts aus. Und ehrlich gesagt tut es mir auch nicht besonders leid, dass die die Treppe runtergefallen ist. Die mit ihren dämlichen Schuhen.«
    Beim ersten Unfall hatte es auch eine leitende Angestellte getroffen. Das konnte kein Zufall sein. Irgendetwas war hier faul. Möglicherweise gab es eine Verbindung zwischen den Fällen Schicketantz und Windisch, und möglicherweise war die Gefahr noch nicht gebannt. Gut, dass sie für Windisch Polizeischutz angeordnet hatte.
    Hastig verabschiedete sie sich vom Hausmeister. Auf der Fahrt zurück ins Büro hatte sie Schwierigkeiten, sich an dieGeschwindigkeitsbeschränkungen zu halten. Am liebsten hätte sie das Gaspedal bis zum Anschlag durchgedrückt.
    Als Alex im Präsidium die Treppen hinauflief, nahm sie gleich zwei Stufen auf einmal. Die Herausforderung, Licht in die Vorfälle bei der Sekuranz zu bringen, setzte eine Extraportion Adrenalin in ihrem Körper frei. Ihre Gedanken wirbelten wild durcheinander: Treppensturz, Zicketantz, Blumenfee, George Clooney – und über allem die Melodie von Ob blond, ob braun, die sie einfach nicht aus ihrem Kopf verbannen konnte. Ob sich all diese Puzzleteile wohl zu einem Gesamtbild zusammenfügten? Wenn es eine Verbindung zwischen den beiden Unfällen gab, würde Alex sie finden.
    Sie sah ihre Notizen von den Gesprächen bei der Sekuranz noch einmal durch. Für den Unfall Windisch hatten alle Befragten ein Alibi – bis auf Jenny Lehmann und Elfie Ruhland.
    Jenny hatte sich bei der Befragung seltsam verhalten und wahrscheinlich eine Affäre mit Windisch gehabt. Alex musste ihr unbedingt noch einmal auf den Zahn fühlen, auch was das Verhältnis zu ihrer ehemaligen Chefin betraf. Wenn bei dem Weiberhelden Windisch Eifersucht als Motiv in Frage kam, galt das vielleicht ebenso für den ersten Unfall. Die Schicketantz könnte ja auch etwas mit Windisch gehabt und dadurch den Zorn einer Nebenbuhlerin auf sich gezogen haben.
    Oder hingen die Unfälle mit irgendwelchen Ereignissen in der Abteilung zusammen? Windisch hatte den Posten der Schicketantz mit übernommen. In beiden Fällen stand Jenny Lehmann ganz oben auf der Liste der Verdächtigen. Aber war so ein junges Ding zu zwei Morden fähig?
    Wer wusste das schon, denn der äußere Anschein

Weitere Kostenlose Bücher