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Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Titel: Mann meiner Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Last
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seine Augen strahlten, so hatte er sich in Rage geredet. Dabei hatte er seinen Trumpf noch nicht einmal ausgespielt. Tief atmete er ein und ließ seinen Blick über die Zuschauer schweifen.
    “Meine sehr verehrten Damen und Herren, Sie werden mir sicher zustimmen, wenn ich sage, dass wir alle wollen, dass Gerechtigkeit herrscht in dieser schönen Stadt. Ein entsetzliches Verbrechen ist begangen worden und muss gesühnt werden. Nicht nur ein, sondern gleich vier Morde wurden verübt, und wir wollen alle, dass der oder die Schuldigen zur Rechenschaft gezogen werden.” Mit glänzenden Augen sah er die Zuschauer an, sodass ein jeder das Gefühl hatte, er würde nur mit ihm sprechen.
    “Meine Mandanten”, er deutete auf Hope und Gabriel, “haben sich, wie Sie alle wissen, freiwillig gestellt, um die Anschuldigungen, die gegen sie vorgebracht wurden, zu entkräften und ihren guten Ruf wieder herzustellen. Sie sitzen heute hier auf der Anklagebank, und ihnen werden die begangenen schändlichen Verbrechen vorgeworfen, dabei sind sie in allen Punkten der Anklage unschuldig! Und ich kann einen Zeugen für ihre Unschuld benennen.”
    Blanchett legte eine dramatische Pause ein, ehe er herumwirbelte und mit ausgestrecktem Finger auf John Rollins wies.
    “Dieser Mann ist dabei gewesen, und er kann bezeugen, dass es nicht Mister McKinlay gewesen ist, der den Sheriff und seine Deputies erschossen hat, was ihm allein auch kaum möglich gewesen sein dürfte, sondern dass es Nigel Cummings mit seinen Männern war.” John Rollins saß wie erstarrt. Sein Blick irrlichterte furchtsam zu Cummings, ehe er begann, unruhig auf seinem Sitz hin- und herzurutschen. Er konnte Cummings nicht in die Augen sehen.
    Angesichts des Schicksals, das Murchard ereilt hatte, hatte Blanchett es für besser gehalten, weder mit Vernon O’Herlihy, noch mit John Rollins schon vor der Verhandlung zu sprechen, um Cummings nicht zu warnen. Aber er war sich sicher, Rollins die Wahrheit entlocken zu können, sollte dieser auf den Gedanken kommen, zu leugnen. Er hatte John Rollins im Saloon beobachtet. Der Mann war ein Trinker und nicht allzu helle. Er konnte Befehle befolgen, war skrupellos, aber wenn es darauf ankam, hatte er einem brillanten Verstand und überlegener Argumentation nichts entgegenzusetzen. Er würde sich verraten.
    “Ich beantrage daher, dass meine Mandanten aus der Haft entlassen werden. Des weiteren klage ich Nigel Cummings des Mordes an und dafür, dass er meine Mandantin über zehn Jahre lang zu Unrecht…”
    Eine Frau kreischte entsetzt auf, dann noch eine.
    Gabriel, ebenfalls von Ferdinand Blanchetts theatralischem Vortrag in den Bann gezogen, wandte sich um und sah gerade noch, wie Nigel Cummings auf sie zugestürmt kam. Sein Stuhl fiel polternd um, als er aufsprang, um sich Cummings entgegen zu werfen, aber es war zu spät. Hope schrie auf, als sich Cummings Arm um ihre Kehle schloss und er sie brutal von ihrem Stuhl hochriss. Ihre Zähne schlugen hörbar aufeinander, als er ihr den Kopf ruckartig in den Nacken drückte und ihr ein Messer an die schlanke Kehle setzte.
    “Eine falsche Bewegung und die Schlampe ist tot”, zischte er. Jeder im Saal erstarrte.
    “Mister Cummings”, ertönte die Stimme des Richters. Cummings drehte sich auf dem Absatz herum und riss Hope mit sich. Ein feiner roter Strich erschien, dort, wo das Messer sie berührte.
    “Halt’s Maul, Fettsack”, fauchte Cummings. Er drückte das Messer fester gegen Hopes ungeschützte Kehle. Sie stöhnte angsterfüllt auf. “Ich will, dass sich keiner von euch rührt. Jeder bleibt, wo er gerade ist, während Hopp und ich jetzt ganz langsam den Saal verlassen.”
    “Hope geht nirgendwo hin.”
    Wieder wirbelte Cummings herum, diesmal zu Gabriel. Drohend setzte er das Messer ein Stück weiter oben an. Ein weiterer dünner roter Strich erschien in Hopes Haut, dort, wo das Messer eben noch gelegen hatte. Sie hatte ihre Augen fest geschlossen, und eine einzelne Träne quoll unter ihren Lidern hervor. Dann öffnete sie die Augen und sah Gabriel flehentlich an. Dieser presste die Lippen fest aufeinander. Egal, was auch geschah, er würde nicht zulassen, dass Cummings mit Hope hier herausspazierte.
    “Gib auf Cummings. Das Spiel ist aus.”
    “Oh nein, McKinlay. Ich halte alle Trümpfe in der Hand. Wenn du deine kleine Freundin in einem Stück wiederbekommen willst, dann tust du genau das, was ich sage.” Sein Blick zuckte durch den Raum. “Keine Bewegung, Marshall.

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