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Manuskript des Teufels

Manuskript des Teufels

Titel: Manuskript des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bert Saurbier
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Main-Metropole stationierten Spezialagenten des jüdischen Geheimdienstes, nahmen auf der mit Sitzkissen belegten hölzernen Eckbank Platz und studierten appetitlos die Speisekarte.
    Das verträumt und friedlich mitten im Grün der üppigen Natur des Nationalparks Eifel gelegene Kloster Mariawald hatte nicht dazu beigetragen, ihre innere Anspannung wenige Stunden vor ihrem Mitternachtskommando zu dämpfen. Eigentlich gab es überhaupt keinen Anlass für diese unerklärliche innere Unruhe. Sie waren beide ausgewiesene Spezialisten für derlei Einsätze und hatten schon manch heikle Situation mit Geschick und Können überstanden.
    „Ich werd das Gefühl nicht los“, meinte Bernard, „dass uns heute Abend irgendwas Unvorhergesehenes erwartet.“
    Alexander blickte seinen Partner überrascht an: „Wie kommst du darauf? Ging doch alles glatt bisher.“
    „Eben. Zu glatt! Dort draußen an der Kreuzwegstation, weißt du, wo sie Jesus ans Kreuz genagelt haben, hatte ich plötzlich eine merkwürdige Vorahnung.“
    „Wie meinst du das?“
    „Weiß nicht, so eine Art Omen.“
    Alexander blieb eine Weile still. „Quatsch! Mach dich nicht so verrückt. Müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn dieses Kinderspiel aus dem Ruder laufen würde.“
    Etwas später stocherte von Zisewitsch lustlos in seinem Rippen-Speer mit Sauerkraut und Kartoffelpüree herum. Kramer pickte mal hier, mal da von seinem Zigeunerschnitzel mit Pommes und grünem Salat.
    Der schwarze Porsche Macan fand einige begeisterte Bewunderer auf dem Parkplatz eines Edel-Italieners im Zentrum von Euskirchen.
    Auch bei dieser Crew war keine entspannte Stimmung angesagt. Leano zuliebe nutzten sie für ihre spärliche Unterhaltung über irgendwelche Belanglosigkeiten die italienische Sprache. Raffaelo saß lustlos vor seinem Lieblingsgericht, Tagliatelle Verdi All’Orientale. Die Cuscini Giganti al Pomodoro E Basilico wurden von Niccolo zum x-ten Mal auf seinem Teller hin und her geschoben, und selbst Leano schnitt seine Pizza orientale mit Gyrosfleisch, Pilzen, Paprika, Peperoni, Zwiebeln und Knoblauch in immer kleinere Stückchen.
    Die Fahrtzeiten am späten Abend nach Mariawald betrugen sowohl von Euskirchen als auch von Aachen aus etwa eine dreiviertel Stunde.
    Der Audi Quattro wie auch der Porsche Macan verließen ziemlich zeitgleich gegen 21.30 Uhr ihre Restaurant-Parkplätze. Es galt, zeitig genug am Zielort zu sein, um die nötigen Vorbereitungen zu treffen.
    Während der Fahrt brach Leano das Schweigen: „Sehe ich das richtig? Das Einzige, was wir wirklich wissen, ist doch lediglich, dass die Leute von jenem Efraim-Kirschbaum-Verlag, wie viele es auch immer sein mögen, das ihnen bekannte Versteck, wo auch immer das sein mag, gegen Mitternacht knacken wollen.“
    „Das siehst du ganz richtig“, bestätigte Raffaelo. „Wir können aber davon ausgehen, dass sich der personelle Aufwand der Kirschbaum-Leute auf zwei Personen begrenzen wird. Zumal sie nicht damit rechnen, gestört oder gar angegriffen zu werden. Ich vermute mal, dass die beiden israelischen Manuskriptjäger den vermeintlich leichten Auftrag spielerisch locker angehen werden und es sicherlich an erhöhter Aufmerksamkeit und Alarmbereitschaft fehlen lassen.“
    „Viel wichtiger für uns ist“, warf Niccolo ein, „darüber nachzudenken, wie wir es anstellen können, ihre Ankunft zu beobachten, ohne von ihnen bemerkt zu werden.“
    „Kein Problem“, meldete sich Leano zur Überraschung der beiden Profis zu Wort. „Wenn es richtig ist, dass die Kirschbaum-Leute die Sache als Quickjob ansehen werden, ist davon auszugehen, dass sie höchstens eine bis eine halbe Stunde vor Mitternacht eintreffen werden. Sollte das Versteck im Klostergebäude oder gar in der Klosterkirche zu suchen sein, werden sie ihren Wagen ganz vorne auf dem Parkplatz abstellen. Befindet sich aber der gesuchte Ort in einem der vielen Nebengebäude, werden sie auf der Zufahrt zum großen Mauertor parken und dann über die Mauer steigen.“
    Jetzt wandte sich Leano an Niccolo, der den Wagen fuhr: „Wann, schätzt du, werden wir vor Ort sein?“
    Der Angesprochene schaute auf die Uhr neben der Tankanzeige. „Gegen 22.30 Uhr.“
    „Gut, um sicher zu sein“, meinte Leano zufrieden, „fahren wir zunächst einmal am Kloster vorbei. Ein vorüber fahrendes Auto wird bei niemandem, auch nicht um diese Uhrzeit, Verdacht erwecken. Wir sollten den Wagen dann kurz hinter dem Kloster in einem Waldweg abstellen und die paar

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