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Manuskript des Teufels

Manuskript des Teufels

Titel: Manuskript des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bert Saurbier
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Kenntnisse wäre das Versteck nicht auffindbar gewesen. Aber wenn man das Geheimnis kennt, bedarf es keiner großen Mühe, sich des Manuskriptes zu bemächtigen. Das bedeutet: Für die Erledigung dieser Aufgabe reichen zwei Agenten, die in der Lage sind, ein einfaches Schloss zu knacken. Wegen der zahlreichen Besu-cher und Gäste des Klosters Mariawald sind wir gezwungen, die Dunkelheit der Nacht zu nutzen. Adresse der Abtei, Orts-beschreibung, Lageplan und eine detaillierte Beschreibung des leicht zugänglichen Verstecks mit entsprechenden Fotos maile ich dir im Anschluss.“ Nach zehn Sekunden Stille erkundigte er sich: „Bin ich damit aus meinen Pflichten entlassen?“
    „Ausgezeichnet, Efraim. Tudah, danke. Perfekte Arbeit. Werde dich weiter empfehlen. Du bist aus der Sache raus. Und jetzt die schlechte Nachricht!“
    „Mein innerer Gemütszustand ist verheerend.“
    „Warum? Bist du etwa nicht zufrieden mit dir? Du hast doch sehr gute Arbeit geleistet.“
    „Ich habe diesen Professor und mich selbst verraten. Er geht davon aus, dass wir eine bleibende Freundschaft geschlossen haben. Außerdem konnte ich D’Aubert nur deshalb überzeugen, mir das Versteck anzuvertrauen, indem ich ihm eine Millionen-Auflage in Aussicht gestellt habe. Mit dieser Lüge habe ich ihn als Freund gewonnen und ihn mir gleichzeitig zum Feind gemacht.“
    „Mir kommen gleich die Tränen“, entgegnete Tami Pardo und gähnte. „Sei nicht so zart besaitet. Du arbeitest für den Mossad! Außerdem hast du unendlich viele Menschen vor Leid, Not und Tod bewahrt! Mehr brauche ich nicht zu sagen.“
    Der Mossad-Mächtige klickte das Gespräch weg.

48
    Der Kraft und Geschmeidigkeit ausstrahlende schwarze Porsche Macan, von Liebhabern ‚indonesischer Tiger‘ genannt, mit Konstanzer Kennzeichen schien auf dem fast ausgebuchten Parkplatz einen Abstellplatz nahe am Kloster zu bevorzugen.
    Die drei jungen Männer, die dem Wagen entstiegen, hoben sich aus mehreren Gründen vom üblichen Bild der zahlreichen Klosterbesucher ab. Sie trugen, im Gegensatz zum hier üblichen bunten Freizeit- oder Wanderlook in dunklen Farben gehaltene elegante Kleidung. Sie entsprachen mit ihren Sonnenbrillen, der kaum mittelgroßen Statur und den gewellten, schwarzen Haaren dem südländischen Typ. Während der normale Besucher heiter, beschwingt, redselig und bisweilen albernd daher kam, verhielten sich die drei Männer cool, schweigsam, beobachtend und ernst.
    Die drei Neuankömmlinge hätten durch ihr Bemühen um Unauffälligkeit auffallen können.
    Zwei von ihnen, Niccolo und Raffaelo, gehörten dem Bodensee-Clan der `Ndrangheta mit Sitz in der Umgebung von Singen an. Bei dem Dritten im Bunde handelte es sich um Leano Leone, dem die beiden mit Respekt begegneten, dem aber in diesem Ensemble die Rolle des Erfahrung sammelnden Beobachters zufiel.
    Etwas unsicher wirkend, aber mit wachen Augen schlossen sie sich den ankommenden Klosterbesuchern an und betraten die gut besuchte Abteikirche. Schon nach kurzer Zeit verließen sie diese aber wieder. Auf dem Weg zum Parkplatz schienen sie die gesamte Klosteranlage in Augenschein zu nehmen. Die drei bestiegen wieder ihren Porsche und fuhren davon.
    In der Zufahrt zum Parkplatz wären sie fast mit einem einfahrenden, weißen sportlichen Coupé, einem mit über 400 PS ausgestatteten Audi quattro Concept, kollidiert. Der Wagen trug ein Frankfurter Kennzeichen.

49
    Das Fahrzeug war auf der Suche nach einem möglichst klosternahen Parkplatz und nutzte die soeben freigewordene Lücke. Ihm entstiegen zwei Männer, groß gewachsen, um die 30.
    Sie ließen die Klosteranlage links liegen. Umso mehr inspizierten sie die letzten Stationen des am Kloster endenden, von Heimbach kommenden Kreuzweges. Sie hatten sogar die Muße, vorübergehende Kreuzwegpilger freundlich zu grüßen. Nach wenigen Minuten schien ihre Mariawälder Stippvisite ihren Zweck erfüllt zu haben.
    Sie bestiegen ihren Audi und verließen die Klosterregion in Richtung der Kaiserstadt Aachen. Ihr Navi leitete sie zum Parkhaus am Theater in der Aachener Innenstadt. Nach einem kurzen Fußweg erreichten sie das bei Stadtbesuchern sehr beliebte und traditionsreiche Aachener Brauhaus am Kapuzinergraben.
    Ein graumelierter, freundlicher Kellner in schwarzem Hemd, schwarzer Hose, hellgrauer Krawatte und ebenfalls hellgrauer Schürze geleitete sie zu dem vorbestellten Ecktisch für zwei Personen.
    Alexander von Zisewitsch und Bernard Kramer, die beiden in der

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