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Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Titel: Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Krappweis
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Viech hatte von ihr keine Gnade zu erwarten, denn es war die puschelige Ausgeburt der Hölle!
    Auch Ratatösk selbst hätte Mara, ohne zu zögern, vor den nächsten Reisebus geschubst. Es wollte an Maras Stab – und an den kleinen Bronzedelfin daran, koste es was es wolle.
    »Warum nur will Ratatösk unbedingt deinen Stab«, überlegte der Professor laut, während er am Straßenrand nach irgendetwas suchte, das gegen mythologische Eichhörnchen half. »Der bringt ihm doch nix ohne die Götterkräfte. Ebenso wenig wie dir.«
    Aua. Mara spürte die Worte des Professors wie einen Stich mitten ins Herz. Er war also auch der Meinung, dass Mara ohne die Unterstützung der Götter nichts wert war? Sie war genau so nutzlos wie der Stab?
    Mara bemerkte gar nicht, dass sie dabei die Arme sinken ließ, obwohl das Eichhörnchen immer näher kam.
    Da drehte sich der Professor herum und richtete sich auf. In der rechten Hand hielt er einen großen Stein. Er war wohl tatsächlich zu allem entschlossen.
    Überraschenderweise stoppte das Mistvieh etwa zehn Meter von ihnen entfernt. Einen Moment lang geschah gar nichts, als sich die Kontrahenten musterten wie bei einem Westernduell.
    Die tiefe Morgensonne hinter Ratatösk warf den grotesk langen Schatten des winzigen Tieres über die Straße. Nichts war zu hören, außer dem leisen Rauschen der Bäume im Wind. Es schien, als hätten sich auch alle anderen großen und kleinen Tiere links und rechts der Straße zurückgezogen, um nicht von einem Querschläger getroffen zu werden. Mara musste die Vorstellung unterdrücken, wie eine Mäusemama ihre Kinder aufgeregt in den Bau zurückzog. Jetzt war nicht der Moment für Kopfkino. Allerdings war jetzt auch nicht der Moment für Westernduelle. Genau genommen war jetzt der Moment für gar nichts. Und genau danach war Mara im Moment.
    Sie warf den Stab mit dem Delfin vor sich auf die Straße, als wäre es ein Stück wertloses Holz. »Da. Und jetzt verpiss dich«, sagte sie nur und ging dann einfach weiter.
    Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, wie der Professor sie erstaunt anstarrte. Aber das war ihr leider gerade völlig egal. Er hatte selbst gesagt, dass der Stab nichts wert war, und der blöde Delfin oben drauf war ja auch schon längst leer gezaubert. Also, was sollte sie sich noch groß mit dem elenden Eichhörnchen darum streiten?
    »Ist das so etwas wie ein Plan? Dann erklär ihn mir bitte, denn ich verstehe ihn nicht!«, raunte der Professor ihr zu.
    »Nein. Kommen Sie?«, antwortete Mara nur, ohne sich umzudrehen, und ging einfach weiter die Straße entlang. Das Eichhörnchen sah erst sie verwirrt an und dann wieder den Stab auf der Straße. Und zurück, und wieder hin und wieder her. Erstaunlich, dass diese kleinen Tiere sich so schnell bewegen konnten, dass man immer nur die Endpose sah, aber nicht die Bewegung selbst. Erstaunlich und egal. Mistviech.
    »Aber, Mara! Was … was soll das?!«, hörte sie Professor Weissinger hinter sich rufen, aber sie antwortete nicht, ging einfach weiter. Er konnte sich doch selbst zusammenreimen, was sie da tat. Schließlich hatte er es selbst gesagt, oder nicht?
    Alles in ihr schrie danach, sich herumzudrehen und zu ihrem Stab zurückzurennen. Aber ihre Beine liefen wie von selbst immer weiter, und sie konnte nicht stoppen. Ratatösk schien wohl eine Falle zu wittern, denn es machte keine Anstalten, den Stab zu ergreifen. Oder es war einfach nur verwirrt. Obwohl Mara gerade verdammt frustriert und sehr genervt war, bereitete ihr das doch eine gewisse Freude. Trotzdem blieb sie nicht stehen.
    Mara passierte das Eichhörnchen und würdigte es dabei keines Blickes. Aus den Augenwinkeln sah sie aber, wie Ratatösk sich schließlich doch entschloss, das Wagnis einzugehen. So blitzschnell, wie es seine Art war, schoss es los.
    Mara hörte, wie der Professor einen wütenden Laut ausstieß und gleich darauf das Plockediplock des schweren Steins auf dem Asphalt. Er hatte ihn wohl nach dem Eichhörnchen geworfen, aber natürlich nicht getroffen. Stattdessen raste nur Sekunden später ihr eigener Stab an Mara vorbei. In der Mitte befand sich etwas Rotbraunes, das sich so schnell bewegte, dass man es nur schemenhaft erkennen konnte: Ratatösk hielt den Stab quer umklammert und trug ihn mühelos in den Pfoten, während er die Straße entlangschoss. Dann bog er überraschend ab, und schon waren Eichhörnchen und Stab in dem angrenzenden Feld verschwunden. Nur die Halme der Pflanzen zeigten noch ein paar

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