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Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will

Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will

Titel: Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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war.
    „Brenna? Bist du da drin?“
    „ja, Grandpa.“
    Hier kommt mein Ablenkungsmanöver, dachte Brenna. Na endlich!
    Sie schlängelte sich zwischen den riesigen Stahltanks hindurch und ging ihrem Großvater entgegen. Grandpa Lorenzo stand an der Eingangstür und hielt einen Stapel Papiere in der Hand. Schon von Weitem konnte Brenna das bunte Logo auf dem obersten Blatt erkennen. Ihr Bedürfnis, laut aufzuschreien, wurde stärker. Nach Lorenzos Gesichtsausdruck zu urteilen, würde das keine nette Ablenkung werden. Ganz im Gegenteil: Hier kam neuer Ärger.
    „Ich habe mir mal die Entwürfe angesehen“, sagte er, als sie bei ihm angekommen war. „Für die neuen Chardonnay-Etiketten.“
    Brenna hielt ihr Clipboard wie einen Schutzschild vor sich. Egal, was jetzt kam, sie würde sich nicht zu irgendeiner Reaktion hinreißen lassen!
    Trotz seiner siebzig Jahre stand ihr Großvater kerzengerade vor ihr und überragte sie mindestens um einen Kopf. Lorenzos Haare mochten zwar grau sein, aber seine Augen waren noch immer voller Leben und sehr ausdrucksstark. Sie konnten vor Ärger funkeln und unglaubliche Missbilligung ausdrücken. Und genau das taten sie jetzt. Brenna wappnete sich gegen die neuste Beschwerde.
    „Was soll das hier sein?“, fragte er und hielt den ersten Entwurf hoch. „Ein Pferd? Eine Ziege? Seit wann haben wir denn Tiere auf unseren Etiketten?“
    Klare Linien in kühlen Farben vereinigten sich in der Mitte des Logos zu einem abstrakten Muster, bevor sie am Rand des Etiketts in den Grünton der Flaschen übergingen.
    „Das ist keine Ziege“, erwiderte Brenna. „Es ist gar nichts. Das sind einfach Farben und Linien.“
    Er drehte das Blatt um, warf noch einen Blick darauf und schüttelte den Kopf. „Auf keinen Fall Ziegen.“
    Dann überflog er die letzten sechs Entwürfe: „Zu auffällig. Zu modern. Und wozu brauchen wir überhaupt neue Etiketten für unseren Chardonnay? Die alten funktionieren doch sehr gut. Sie sind schlicht. Einfach nur unser Name in Großbuchstaben. Da wissen die Leute wenigstens, wonach sie suchen müssen. Nicht wie bei diesem Kram hier.“
    Er nahm eines der Blätter und schleuderte es Brenna entgegen. Sie fing es auf und legte es auf ihr Clipboard.
    „Wir benutzen seit fünf Jahren dieselben Etiketten, Grandpa. Da ist es mal Zeit für etwas Neues.“ Sie zwang sich, ganz ruhig zu bleiben. „Wir haben doch schon darüber gesprochen. Und du hast gesagt, dass du einverstan…“
    Mit einer Handbewegung schnitt Lorenzo ihr das Wort ab. „Ich würde niemals so einem Blödsinn zustimmen. Die sind alle scheußlich. Wer hat sich denn so was ausgedacht?“
    Brennas Kiefer schmerzte, so sehr biss sie die Zähne zusammen. „Eine Werbeagentur aus Los Angeles. Ich habe sie ausgewählt, weil sie innovativ ist und die Mitarbeiter begeistert von dem Projekt sind.“ Schnell nahm sie ihrem Großvater die restlichen Blätter aus der Hand. „Mir gefällt, was sie gemacht haben.“
    Er runzelte die Stirn. „Nicht die Ziege.“
    „Das ist auch nicht mein Favorit, aber die anderen sind ziemlich gut. Du findest das offenbar nicht. Also werde ich die Agentur anrufen und sie um ein paar neue Entwürfe bitten.“
    „Sag ihnen, dass sie die neuen Etiketten wie die alten machen sollen.“
    „Wenn alles genau wie vorher aussehen soll, dann können wir uns die Mühe ja sparen.“ Brenna holte tief Luft. „Ich weiß, dass unsere Stammkunden an dieses Logo gewöhnt sind, Grandpa. Aber sie würden uns auch mit dem neuen finden. Und damit könnten wir dann noch ganz andere Käuferschichten erreichen.“
    „Jetzt weißt du also schon, was die Käufer denken, oder wie?“
    „Ich habe in den letzten Wochen ziemlich viel über Marketing gelesen. Ein paar Artikel habe ich dir ja kopiert. Hast du schon mal reingeschaut?“
    Lorenzo zuckte ungeduldig mit den Schultern. „Ich habe zu tun. Außerdem: Was wissen die schon? Mein Vater hat
Marcelli Wines
gegründet. Er hat diese Erde genommen und aus ihr all das hervorgebracht, was du hier siehst. Sobald die Typen das kapiert haben, können wir weiterreden.“
    Brenna war nicht ganz sicher, wen ihr Großvater mit „die Typen“ meinte. Doch bevor sie ihn danach fragen konnte, griff er nach den Entwürfen und ließ sie seufzend zu Boden fallen.
    „Du musst lernen, unsere Traditionen zu respektieren.“
    Nicht schon wieder, dachte Brenna, während sie die Entfernung zur Tür abschätzte. Vielleicht sollte sie einfach laut schreiend in die

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