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Marcos Verlangen

Marcos Verlangen

Titel: Marcos Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Gambrinus
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Ihnen das in der Galerie schon zu sagen. Und einfach versetzen wollte ich Sie auch nicht, aber ich kann mich leider nicht auf dieses… Rendezvous mit Ihnen einlassen.“
    Er starrte sie einen Moment fassungslos an. „Aber… jetzt sind Sie doch hier!“
    „Nicht, um zu bleiben.“
    „Und warum nicht?“
    „Warum sollte ich?“
    „Weil ich Sie so charmant gefragt habe?“
    Sie verdrehte theatralisch die Augen. „Glauben Sie, Sie wären der erste gewesen, der es so versucht hat?“
    „Bin ich das denn nicht?“ Er tat überrascht.
    Nun lachte sie. Es war dasselbe Lachen wie im Flugzeug.
    „Nein, definitiv nicht. Und der Originellste sind Sie bisher auch nicht gewesen.“
    „Und da sind Sie vorbeigekommen, um mir zu sagen, dass Sie sich nicht mit mir treffen würden...“
    Sie nickte, nachdem sie einen Moment lang so getan hatte, als müsse sie nachdenken. „Genau.“
    „Das können Sie aber auch im Sitzen tun, oder?“
    Wieder lachte sie. Sie schien nicht verlegen oder unsicher zu sein, im Gegenteil. Das Geplänkel schien ihr sogar zu gefallen.
    „Jetzt wissen Sie ja Bescheid und brauchen nicht vergeblich zu warten. Ich wünsche Ihnen also noch einen schönen Abend.“ Damit wandte sie sich zum Gehen.
    Hastig griff er nach ihrem Arm. „Nein, nicht so eilig! Bitte bleiben Sie!“
    „Warum sollte ich? Und Sie lassen mich jetzt besser los, finden Sie nicht?“ Der Ausdruck in ihren Augen lag irgendwo zwischen warnend und ablehnend. Sie verzog missbilligend die Mundwinkel.
    Widerwillig lockerte er seinen Griff, tat aber einen Schritt nach vorne und stellte sich ihr in den Weg. Ihr Duft stieg ihm in die Nase und drohte ihm die Sinne zu benebeln.
    „Das ist kein besonders viel versprechender Anfang, ich weiß.“ Seine Stimme klang belegt. „Aber schenken Sie mir nur fünf Minuten Ihrer Zeit.“
    „Ich kann nicht, ich habe noch eine Verabredung. Und außer, dass Sie langsam aufdringlich werden, weiß ich nichts von Ihnen und schon gar nicht, wovon das hier der Anfang sein sollte.“
    „Das stimmt, wir kennen uns nicht“, räumte er ein, „aber erstens würde ich das gerne ändern und zweitens möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich gerade derart die Kontenance verloren habe.“
    „Entschuldigung angenommen. Und jetzt lassen Sie mich bitte gehen, ja?“
    Sie stand dicht vor ihm und sah ihm nun direkt in die Augen. Sein Atem ging plötzlich schneller, sein Puls beschleunigte sich auf ein aberwitziges Tempo. Seine Handflächen wurden feucht.
    „Glauben Sie an Liebe auf den ersten Blick?“, entfuhr es ihm.
    „ Was ?“ Sie riss die Augen auf. „Nein, tue ich nicht. Warum...?“ Nun stockte sie.
    Offensichtlich hatte er es nun doch geschafft, sie aus der Reserve zu locken.
    „Bitte, bleiben Sie. Nur auf einen Drink!“ Er versuchte so viel Überzeugungskraft wie nur möglich in seine Worte zu legen und es schien ihm zu gelingen: sie zögerte.
    „Na gut – aber wirklich nur kurz.“ Es klang bereits weniger schroff als zuvor. Mit etwas Fantasie und gutem Willen konnte man ihre Stimme sogar schon als nachgiebig bezeichnen und von beidem besaß Marco im Moment mehr als genug.
    Er unterdrückte ein Aufatmen, als sie sich tatsächlich setzte. Allerdings nur auf die Kante des Stuhls und es war offensichtlich, dass sie auf dem Sprung war.
    „Was möchten Sie trinken?“
    „Einen caffè, bitte.“
    Enttäuscht gab er ihre Bestellung an den Kellner weiter. „Da haben Sie sich aber tatsächlich das Getränk mit der kürzesten Halbwertzeit ausgesucht.“ Er versuchte, sich seine Ernüchterung nicht allzu deutlich anmerken zu lassen und registrierte ein leises Lächeln um ihre Mundwinkel. „Haben Sie meine Karte noch?“, wollte er dann wissen.
    „Ist das Ihr Ernst?“ Die Antwort war, auch mit noch so viel gutem Willen, eindeutig ironisch.
    „Also nein.“ Er seufzte. „Wenn ich Ihnen noch eine gebe, werden Sie sie dann behalten und mich anrufen?“
    Sie sah ihn spöttisch an und er erwartete schon eine flapsige Antwort, aber in der Zwischenzeit wurde ihr caffè vor sie hingestellt und sie trank ihn mit wenigen kleinen Schlucken aus. Fasziniert beobachtete er ihre langen, schlanken Finger mit den gepflegten, dezent lackierten Nägeln. Er sollte jetzt lieber nicht damit anfangen sich vorzustellen, was diese Hände alles mit ihm…
    Er schluckte und rief sich mühsam zur Ordnung. „Sie haben mir noch keine Antwort gegeben“, versuchte er es erneut.
    „Worauf?“ Sie schien irritiert.
    „Ob Sie

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