Marianowicz-Methode
vorgeschädigte Patienten, etwa mit Magen- und Darmgeschwüren. Auch Kinder unter 12 Jahren (bei Diclofenac unter 15 Jahren) sowie Schwangere sollten sie nicht einnehmen. Und: Wer unter Allergien und Asthma leidet, sollte ebenfalls vorsichtig mit den drei Wirkstoffen sein, denn sie haben höheres Allergiepotenzial als beispielsweise ASS.
Wechselwirkungen: Wenn Sie zusätzlich Medikamente wie Diuretika (Entwässerungsmittel), blutdrucksenkende Mittel oder ACE-Hemmer einnehmen, kann diese Schmerzmittelgruppe deren Wirkung abschwächen.
Zusammen mit anderen NSARs oder auch Kortison eingenommen, erhöht sich das Risiko von Magen-Darm-Geschwüren. Das Gleiche gilt übrigens, wenn Sie zur Behandlung von Depressionen sogenannte Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) nehmen müssen, ein sehr häufig verordnetes modernes Antidepressivum.
Dosis: Bei Diclofenac liegt die Einmaldosis bei 50 Milligramm, die Tageshöchstdosis bei 150 Milligramm (bei Retard-Tabletten 200 Milligramm). Bei Ibuprofen sollten Sie 200 bis 400 Milligramm auf einmal einnehmen, 1200 Milligramm sind die Höchstdosis in 24 Stunden. Bei Naproxen dürfen Sie 250 bis 500 Milligramm nehmen, die Tages-Höchstdosis liegt bei 1000 Milligramm.
Selektive COX-2-Hemmer (Coxibe)
Wie sie wirken: Sie gehören zu den unbekannteren Schmerzmitteln. Ihre Wirkung zielt fast ausschließlich auf die Cyclooxygenase-2 (COX-2, deshalb der Name). Dieses Enzym fördert die Produktion von Entzündungsbotenstoffen. Normale NSARs hemmen sowohl die COX-2 als auch die COX-1. Leider hat das Enzym COX-1 jedoch eine wichtige Schutzfunktion für die Nieren und die Magenschleimhaut. Und eben genau das macht die übrigen NSARs auch so schädlich für Nieren, Magen und Darm. Dennoch haben die COX-2-Hemmer einen Nachteil: Sie scheinen eine geringere schmerzlindernde Wirkung als beispielsweise Ibuprofen oder Diclofenac zu haben.
Nebenwirkungen: Auch wenn die COX-2-Hemmer die Magenschleimhaut schützen, haben sie eine andere, sehr gravierende Nebenwirkung. Sie sollen das Risiko eines Herzinfarktes steigern. Einige COX-2-Hemmer wurden deshalb schon wieder vom Markt genommen. Andere sind zwar in Deutschland zugelassen, in den USA aber beispielsweise verboten. Eine Studie mit 140 000 Teilnehmern der Universität Oxford von 2006 gab allerdings wieder Entwarnung. Dabei wurden COX-2-Hemmer gegenüber NSARs auf ihr Herzinfarkt-Risiko verglichen. Das Ergebnis: Diclofenac und Ibuprofen haben ein ähnlich hohes Herzinfarkt-Risiko wie COX-2-Hemmer. Naproxen scheint dagegen sicherer zu sein. Dennoch sollten
COX-2-Hemmer nicht bei Patienten mit Herzproblemen, nach Schlaganfällen und bei peripheren arteriellen Durchblutungsstörungen verschrieben werden.
Wechselwirkungen: Blutdrucksenkende Mittel können durch COX-2-Hemmer in ihrer Wirkung abgeschwächt werden. Bei ACE-Hemmern kann es zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion kommen.
Dosis: Die Tageshöchstdosis liegt bei 100 bis 150 Milligramm, die Einzeldosis bei 50 Milligramm. Verschreibungspflichtig.
Antikonvulsiva (Carbamazepin, Gabapentin, Pregabalin)
Wie sie wirken: Diese Wirkstoffgruppe ist eigentlich zur Behandlung von epileptischen Krampfanfällen entwickelt worden, die Mittel werden inzwischen aber mit großem Erfolg bei Nervenschmerzen eingesetzt. Und gerade da haben sie ein Alleinstellungsmerkmal, da bei dieser Art von Schmerzen oft weder opioidfreie Schmerzmittel noch schwache oder sogar starke Opioide wirklich helfen. Antikonvulsiva wirken, indem sie im zentralen Nervensystem die Weiterleitung von Schmerzreizen hemmen. Pregabalin ist unter den Mitteln gegen Nervenschmerzen eine Weiterentwicklung des älteren Gabapentins.
Nebenwirkungen: Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Schwindel, Müdigkeit und Störungen der Bewegungskoordination. Auch eine Gewichtszunahme ist möglich. Alle diese Mittel haben, wie viele andere Psychopharmaka auch, ein Abhängigkeitspotenzial.
Wechselwirkungen: Pregabalin zeichnet sich dadurch aus, dass es so gut wie keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten hat. Carbamazepin kann den Abbau von Medikamenten wie der Antibabypille, Antidepressiva und Neuroleptika beeinflussen und sollte beispielsweise nicht mit Grapefruitsaft eingenommen werden. Gabapentin kann in Verbindung mit Alkohol dessen sedierende Wirkung verstärken.
Dosis: Da es sich um eine verschreibungspflichtige Wirkstoffklasse handelt, sollte die Dosis der Arzt bestimmen.
Metamizol
Wie es wirkt: Von allen NSARs hat Metamizol
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