Marianowicz-Methode

verschwinden leider nur in den seltensten Fällen von alleine. Wenn Dehn- und Kräftigungsübungen nicht helfen, hat der Therapeut ein ganzes Arsenal an Techniken zur Verfügung, um die erbsengroßen Knubbel wieder aufzulösen. Etwa das sogenannte dry needling, eine spezielle Behandlung mit Akupunkturnadeln. Manchmal lassen sich die Triggerpunkte auch rein manuell durch Druck mit den Händen, mit einem Stab oder mit niedrig dosierten Stoßwellen zerstören. Sehr effektiv ist auch die Strain/Counterstrain-Methode aus der Osteopathie. Dabei schiebt der Therapeut den schmerzenden Körperteil in eine Position mit der größtmöglichen Schmerzfreiheit und hält ihn für jeweils 90 Sekunden in dieser Stellung. Das Ganze ist quasi ein »Gedächtnistraining« für die Dehnungsrezeptoren der Muskulatur. Sie sollen auf diese Weise lernen, wieder in eine gesunde Balance zu kommen, die mittel- und langfristig der Entstehung von Triggerpunkten entgegenwirkt.
    Kosten: Rund 20 Euro pro Sitzung.
    Zahlen die Kassen? Nein
    Wärmeanwendungen
    Bei Rückenschmerzen greifen wir oft ganz intuitiv zu Wärmflasche oder Heizkissen. Weil wir aus Erfahrung wissen, dass es Linderung bringt. Generell lässt sich sagen: Bei Verspannungen, einem Hexenschuss oder Muskelschmerzen
ist wohlige Wärme oft eine einfache, schnelle und effektive Heilmethode. Denn sie regt den Stoffwechsel an, fördert die Durchblutung, Nährstoffe werden besser zu den Zellen, Schadstoffe schneller abtransportiert. Zudem entspannt sich die Muskulatur, und die Dehnfähigkeit des Gewebes wird verbessert. Achtung: Bei Rückenschmerzen mit entzündlicher Ursache ist Wärme eher kontraproduktiv.
    Die einfachsten Formen der Wärmetherapie sind ein heißes Bad, eine Wärmflasche, die gute alte Rotlichtlampe, ein Heizkissen oder eine selbst erwärmende Thermobandage. Alles können Sie bequem ohne großen Aufwand zu Hause durchführen. Diese Methoden lindern den Schmerz kurzfristig und schaffen bei akuten Schmerzen erst einmal Erleichterung. Die Wärmetherapie lässt sich auch gut mit der Einnahme von Schmerzmitteln (NSARs) kombinieren. Die Dosis lässt sich auf diese Weise so niedrig wie möglich halten, das schont den Magen und andere Organe.
    Profis wie Physiotherapeuten, Masseure und medizinische Bademeister bieten eine ganze Palette weiterer Wärmeanwendungen an. Etwa die sogenannte Hyperthermie-Behandlung, bei der sich auch das Gewebe in der Tiefe auf rund 40 Grad erwärmt. Dadurch werden zusätzlich weiße Blutkörperchen vom Körper produziert, die die Abwehrkräfte stärken. Die Wärmeklassiker aber sind Packungen und Bäder mit Schlamm, Torf, Fango oder Moor, häufig in Kombination mit Massagen. Diese Substanzen enthalten neben wichtigen Mineralien und Spurenelementen auch entzündungshemmende Substanzen. Gut bei Rückenerkrankungen sind auch Heublumenbäder oder Heublumensäckchen als Umschläge. Sie lockern durch ihre feuchte Wärme die Muskulatur, haben aber auch gleichzeitig eine stark beruhigende Wirkung. Auch per Ultraschall, Hochfrequenz- oder Infrarotstrahlung lässt sich eine Tiefenwärme von Gewebe und Muskulatur erreichen.
    Kosten: Rotlichtlampen für zu Hause kosten rund 15 Euro, Wärmebandagen gibt es ab 5 Euro in Apotheken.
    Zahlen die Kassen? Für physiotherapeutische Anwendungen wie vom Arzt verordnete Moor-, Fango- und Schlammpackungen und medizinische Bäder ja, manchmal gibt es auch nur Zuschüsse.
    Psychotherapie/Psychosomatik
    Die Psychotherapie oder auch die Psychosomatik nimmt einen großen Stellenwert in der Therapie gerade von chronischen Rückenschmerzen ein. Denn sie sind oft ein Ausdruck davon, dass im Gesamtsystem Körper etwas nicht stimmt. Die Ursache davon können ganz verschiedene psychische Belastungssituationen sein. Manchmal sind die den Patienten auch ganz bewusst. Manche Menschen schleppen aber auch über lange Zeit seelischen Ballast mit sich herum, der dann in Schmerzen zum Ausdruck kommt, ohne dass ihnen die Ursache überhaupt klar ist. Dann kann eine Therapie weiterhelfen. Es gibt sehr unterschiedliche Formen. Für manchen kann eine kurzzeitige Verhaltens- oder Fokaltherapie nützlich sein, andere unterziehen sich einer Gesprächpsychotherapie, einer tiefenpsychologischen Psychotherapie oder auch der oft sehr langwierigen analytischen Psychotherapie. Bei einem klar umrissenen Problembereich im Beruf oder im Privatleben kann auch ein Coaching helfen. Das müssen Sie allerdings selbst bezahlen, eine Verhaltenstherapie, eine