Marianowicz-Methode
die höchste schmerzstillende und fiebersenkende Wirkung, es wirkt zudem leicht antientzündlich. Dieses sehr wirkungsvolle und auch verschreibungspflichtige Medikament ist dennoch nicht unumstritten. In Kliniken wird es noch relativ häufig eingesetzt, beispielsweise nach Operationen, bei Verletzungen mit hohem Fieber, Koliken, aber auch bei Tumorpatienten, deren Schmerzen anders nicht zu bekämpfen sind. Doch bei sehr schmerzhaften Bandscheibenvorfällen und starken akuten Rückenschmerzen wäre es nicht meine erste Wahl, um einen Patienten schmerzfreier zu machen.
Nebenwirkungen: Die gravierendste Nebenwirkung von Metamizol ist die Gefahr einer sogenannten Agranolozytose. Dabei verringert sich eine bestimmte Art von weißen Blutkörperchen innerhalb kürzester Zeit rasant. Dadurch ist das Immunsystem extrem geschwächt. Denn die weißen Blutkörperchen wirken wie eine Art Körperpolizei, die schädliche Eindringlinge in Schach halten und abtransportieren. Die Anzeichen einer Agranolozytose: allgemeine Schwäche, Fieber und Entzündungen im Bereich der Schleimhäute. Wenn diese Blutbildveränderung nicht behandelt wird, kann sie tödlich enden. Eine andere Form der Immunschwäche kann ein extremer Blutdruckabfall sein, der ebenfalls lebensbedrohlich sein kann. In einigen Ländern wie beispielsweise Schweden, den USA, Japan, Australien und Teilen der EU ist Metamizol verboten. In Deutschland ist es nach wie vor zugelassen.
Wechselwirkungen: Vorsichtig mit Metamizol sollten Patienten mit Asthma oder Allergien, Blutbildungs- oder Nierenfunktionsstörungen sein.
Dosis: 500 bis 1000 Milligramm Metamizol sind die übliche Einmaldosis, mehr als 4 Gramm des Wirkstoffs pro Tag sollte man nicht einnehmen. Verschreibungspflichtig.
Kortison
Wie es wirkt: Kortison ist deutlich besser als sein Ruf. Ich persönlich halte es sogar für einen wahren Segen in der Schmerztherapie. Kortison ist ein Hormon, das der Körper unter anderem in der Nebenniere produziert. In der Therapie kommt allerdings ein künstlich hergestelltes Kortison zur Anwendung. Der Wirkstoff ist bekannt für seine stark entzündungshemmende Wirkung, ich setze ihn beispielsweise bei Entzündungen im Rückenmarkskanal ein. Bei einer Kortisontherapie ist allerdings die Erfahrung des Arztes mit diesem Medikament entscheidend. Denn bei diesem Wirkstoff kommt es weniger auf eine möglichst hohe Dosis an, sondern vielmehr auf eine sehr zielgenaue Behandlung. Dann kommt man auch mit sehr geringen Dosen gut aus. Die Dosis sollte allerdings höher sein als die, die der Körper normalerweise selber produzieren würde.
Nebenwirkungen: Die Nebenwirkungen von Kortison zeigen sich besonders bei längerfristiger und dauerhafter Anwendung. Der Körper drosselt beispielsweise seine eigene Kortisonproduktion, deshalb darf man das Medikament nicht abrupt absetzen, sondern muss es langsam ausschleichen. Zudem hat Kortison eine schädigende Wirkung auf die Knochen und kann Osteoporose begünstigen, allerdings auch erst nach langer Verabreichung und in hohen Dosen. Gegensteuern kann man durch eine Ernährung mit viel Kalzium, Vitamin D oder Fluor.
Wechselwirkungen: In Kombination mit NSARs können kortisonhaltige Medikamente die Gefahr von Magengeschwüren erhöhen. Durch die Antibabypille kann die Wirkung von Kortison verstärkt werden. Abgeschwächt wird sie beispielsweise durch Thrombosemedikamente, Mittel gegen hohen Blutdruck, Insulin und blutzuckersenkende Medikamente.
Dosis: Das ist unterschiedlich und wird vom Arzt bestimmt, da diese Medikamente verschreibungspflichtig sind.
Muskelrelaxanzien
Wie sie wirken: Was die Seele entspannt, entspannt auch die Muskulatur. Deshalb werden zum Relaxen der verhärteten Muskulatur häufig Beruhigungsmittel eingesetzt. Beispielsweise Tetrazepam, das zur Gruppe der Benzodiazepine gehört, jedoch ausschließlich als muskelentspannendes Mittel zugelassen ist. Es wirkt, wie andere Beruhigungsmittel auch, im zentralen Nervensystem und verhindert, dass Nervenimpulse, die Muskeln zur Kontraktion bringen, umgesetzt werden. Das verhindert eine Dauerkontraktion der Muskulatur und damit Verspannungen und Schmerzen. Muskelrelaxanzien sind keine Mittel für den Dauergebrauch, aber sie machen die Schmerzen erträglicher, während man nach ihrer Ursache forscht. Danach sollten andere Medikamente oder Therapien folgen.
Nebenwirkungsärmer und deshalb auch frei verkäuflich ist der Wirkstoff Chininsulfat, den man auch zur Behandlung von
Weitere Kostenlose Bücher