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Marienplatz de Compostela (German Edition)

Marienplatz de Compostela (German Edition)

Titel: Marienplatz de Compostela (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.M. Soedher
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aus den Unterlagen der Montage Aquitaine aber wissen, war Siebl danach länger in Frankreich.«
    Hartmann wendete sich ab. »Jetzt geht das mit Frankreich wieder los …«
    »Warte, Alex, warte«, beschwichtigte Bucher, »worauf ich hinauswill: Der Siebl kann nicht alleine sein. Da gibt es einen zweiten Täter. Mindestens. Der bringt die Frauen nach München, lässt sie Ansichtskarten schreiben und Siebl wirft sie in Frankreich in den Briefkasten.«
    »Aber er muss ja immer ein passende Postkarte von der Region dabeihaben«, warf Lara ein.
    »Kein Problem. Die haben eine ganz Ansichtskartensammlung von Frankreich. Das lässt sich organisieren.«
    »Was machen wir also? Es ist Freitag«, stellte Lara fest.
    »Ihr schnappt euch die Leute dieser Montage Aquitaine , Unterkünfte, Kollegen. Vielleicht weiß ja einer doch was.«
    Batthuber schaltete sich vorsichtig ein. »Das haben wir schon gemacht.«
    »Und, was haben wir?«
    »Die Trupps sind immer in Hotels untergebracht. So einfache Vertreter- und Handwerkerhotels, Ibis, Mercure und so. Wir haben den kompletten Plan für Siebl vorliegen.«
    »Ja und?«
    »Im Grunde war er der erste Mann, weil der Obercapo ein Alkoholproblem hat. Er hat die Rechnungen bezahlen müssen und das ganze Drumherum gemanagt. Es gibt die Unterschriften auf den Rechnungsbelegen von ihm. Die haben heute alles elektronisch als PDF .«
    »Soso«, schimpfte Bucher, »aber das ist dann unser Mann , der in Frankreich für einen ganzen Montagetrupp verantwortlich ist, ordentlich die Firmenrechnungen für Kost und Logis begleicht und nebenbei eine Frau monatelang gefangen hält, an unterschiedlichen Orten – quer durchs Land, ja prima!«
    Batthuber wurde kleinlaut. »Aber trotzdem hat der damit zu tun.«
    Lara sprang ein und beschwichtigte. »Wir müssen warten, bis ihn die Fahndung erwischt. Was macht die Handyortung?«
    »Nichts. Der scheint nicht blöd zu sein. Mama wird ihn gewarnt haben. Darauf wette ich.«
    Hans Weiss stand plötzlich in der Tür, grüßte freundlich in die Runde und behauptete zufällig vorbeigekommen zu sein; er wolle einfach mal nach dem Sachstand fragen.
    Batthuber brachte ihn auf den aktuellen Stand.
    »Na, ist doch ordentlich. Wie macht ihr weiter?«
    »Du kommst zu einem ungünstigen Augenblick mit deiner Frage«, sagte Bucher.
    »Nur zu, nur zu. Ich möchte euch nicht stören.«
    Er blieb sitzen und sah erwartungsvoll in die Runde.
    Er störte ungemein.
    Lara Saiter lachte. »Wir werden warten müssen, bis Tobias Siebl geschnappt wird. Er ist definitiv eine Schnittstelle zu den Fällen. Wir müssen aber von mindestens zwei Tätern ausgehen.«
    »Braucht ihr Leute?«
    »Ja und nein«, sagte Bucher.
    »Also ich stehe am Wochenende zur Verfügung«, meinte Weiss und sah in die Runde.
    Batthuber lächelte gezwungen. Auch das noch.
    *
    Als Bucher von der Hauptstraße in Seeshaupt nach rechts abbog, ließ er den unablässigen Verkehrsstrom hinter sich und schlagartig wurde es ruhiger. Bald war er ganz alleine auf der Straße unterwegs. Er parkte auf dem Besucherparkplatz der Lauterbacher Mühle und meldete sich als Besuch an. Peter Manner erwartete ihn bereits und die Freude über den Besuch war ihm anzusehen. Er war blass und hatte abgenommen, doch seine Stimme war kräftig und dröhnend und die Augen blitzten.
    Sie gingen hinaus und gelangten in den Garten, der das Hauptgebäude umfloss. Die Rosen blühten. Alte Sträucher schmissen sich gegen die Hauswände und in weiten Bögen hingen die Triebe des neuen Jahres, von überquellenden Blüten geschmückt, vornüber. Rot in allen Schattierungen brannte auf, lebenssatt und gesund. Die leichten Brisen vom See her strichen um das Gehöft und wirbelten süße, herbe, fruchtige Düfte zu einem wohltuenden Bukett zusammen.
    Manner zog Bucher nach hinten, zum Garten. »Ich schaffe es einfach nicht den Weg direkt hinunter zum See zu nehmen. Immer muss ich zuerst am Staudengarten vorbei. Komm mit und schau dir die Gräser an und den Brunnen mit dem Stierkopf. Es ist ein Paradies und so sehr ich gesund werden möchte, fühle ich schon jetzt die Trauer darüber, diesen Ort wieder verlassen zu müssen.«
    Bucher schmunzelte. Das klang gut.
    Sie gingen über die Wiese dem Seeufer entgegen. Am Steg waren einige Patienten versammelt.
    Sie steuerten eine freie Bank an, die am westlichen Seeufer im Schatten eines wilden Busches stand.
    »Miriam war da und hat mir die Sachen gebracht. Vielen Dank, dass du in Augsburg warst.«
    Bucher blieb

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