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Marissa Blumenthal 01 - Virus

Marissa Blumenthal 01 - Virus

Titel: Marissa Blumenthal 01 - Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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stellte, und den Interessen zum Schutz des Krankenhauses. Sie gestattete schließlich jene Untersuchungen, die im Krankenzimmer selbst vorgenommen werden konnten.
    Nach kurzer Begrüßung kümmerten sich die Ärzte des Seuchenkontrollzentrums zunächst nicht um Marissa, denn es war erst einmal vordringlich, das mobile Isolationslabor funktionsbereit zu machen und die Isolation der Patienten zu verstärken. Dr. Layne hatte einige große Absauggebläse mitgebracht, während Dr. Vreeland sich sofort hinunter in den Verwaltungstrakt begab, um sich dort um die Durchführung der Quarantäne zu kümmern. Marissa nahm sich erneut die Krankenblätter vor, mußte aber bald feststellen, daß sie keine weiteren Informationen mehr hergaben. Also ging sie zum Isolationslabor. Dubchek hatte seine Jacke ausgezogen, die Hemdsärmel aufgerollt und war gemeinsam mit den beiden Labortechnikern an der Arbeit. Es war irgendeine elektrische Störung an der Apparatur für die chemischen Untersuchungen aufgetreten.
    »Kann ich irgend etwas tun?« fragte Marissa.
    »Ich wüßte im Augenblick nicht, was«, antwortete Dubchek, ohne aufzublicken. Er diskutierte mit einem der Techniker und machte den Vorschlag, bestimmte Elektroden auszuwechseln.
    »Ich brauchte nur ein paar Minuten, um mit Ihnen meine bisherigen Feststellungen durchzugehen«, sagte Marissa, die darauf brannte, ihm die Tatsache mitzuteilen, daß Dr. Zabriski am selben Treffen in San Diego teilgenommen hatte wie Dr. Richter.
    »Das muß warten«, gab Dubchek kühl zurück. »Dieses Labor zum Funktionieren zu bringen hat Vorrang vor epidemiologischen Theorien.«
    Vor Wut kochend, kehrte Marissa ins Schwesternzimmer zurück. Mit Dubcheks Sarkasmus hatte sie weder gerechnet, noch hatte sie ihn verdient. Wenn es ihm darum zu tun war, Marissas Mitarbeit und Engagement auf ein Minimum zu beschränken, dann war ihm dies vortrefflich gelungen. Am Schreibtisch sitzend, dachte Marissa darüber nach, was sie jetzt tun könnte. Die eine Möglichkeit war, brav zu warten in der Hoffnung, irgendwann würde er, wenn es ihm paßte, zehn Minuten für sie erübrigen - die andere, zu gehen und etwas zu schlafen. Die Aussicht auf Schlaf blieb Sieger. Sie verstaute die Unterlagen in ihrer Aktenmappe und ging hinunter ins Erdgeschoß, um dort ihren Koffer abzuholen.
     
    *
     
    Am nächsten Morgen wurde sie, wie gewünscht, um sieben telefonisch geweckt. Während sie duschte und sich ankleidete, merkte sie, daß ihr Ärger Dubchek gegenüber verflogen war. Nun ja, schließlich war er reichlich im Streß. Wenn der Ebola-Virus außer Kontrolle geriet, hatte er die Sache am Hals und nicht sie.
    Als sie wieder auf der Isolationsstation eintraf, erfuhr sie von einem der Labormitarbeiter, daß Dubchek um fünf Uhr ins Hotel gefahren sei. Wo Vreeland oder Layne steckten, konnte er ihr nicht sagen.
    Im Schwesternzimmer ging es etwas chaotisch zu. Fünf weitere Patienten mit Verdacht auf hämorrhagisches Fieber vom Ebola-Typ waren während der Nacht eingeliefert worden. Marissa sammelte die entsprechenden Unterlagenmäppchen ein, aber als sie sie ordnete, merkte sie, daß das Mäppchen für Zabriski fehlte. Die Tagschwester, die sie danach fragte, sagte: »Dr. Zabriski ist heute morgen kurz nach vier Uhr verstorben.«
    Obwohl sie damit gerechnet hatte, war Marissa doch betroffen. Im Unterbewußtsein hatte sie auf ein Wunder gehofft. Sie setzte sich und verbarg ihr Gesicht in den Händen. Nach einer kurzen Pause aber zwang sie sich, die neuen Unterlagen durchzugehen. Beschäftigt zu sein machte die Dinge etwas leichter. Ohne das eigentlich zu wollen, ertappte sie sich plötzlich dabei, wie sie ihren Hals wegen einer Anschwellung abtastete. Eine gewisse Fläche war angespannt. Könnte es ein geschwollener Lymphknoten sein?
    Sie war froh, von Dr. Layne unterbrochen zu werden, dem Leiter der im Seuchenkontrollzentrum für die Betreuung der Krankenhäuser in solchen Fällen zuständigen Abteilung. Die Ringe unter seinen Augen, sein abgespanntes Gesicht und sein Stoppelkinn ließen erkennen, daß er während der ganzen Nacht auf den Beinen gewesen war. Sie lächelte, denn sein etwas abgeschlafftes, zerknittertes Aussehen gefiel ihr eigentlich. Er wirkte auf sie wie ein Fußballer nach einem schweren Spiel. Er ließ sich müde auf einen Stuhl fallen und massierte seine Schläfen.
    »Das sieht ganz so aus, als ob es hier ebenso schlimm liefe wie in Los Angeles«, sagte er. »Gerade bringen sie einen neuen Patienten

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