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Marissa Blumenthal 01 - Virus

Marissa Blumenthal 01 - Virus

Titel: Marissa Blumenthal 01 - Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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sie ein freundliches Foyer mit einer daran anschließenden Kapelle. Sie fragte sich nicht, wie sie wohl Mrs. Zabriski erkennen könne, als sie feststellte, daß diese ohnehin die einzige Person in dem Raum war.
    »Mrs. Zabriski«, sagte Marissa weich. Die Frau hob den Kopf; sie mochte Ende Vierzig oder Anfang Fünfzig sein und hatte graumeliertes Haar. Ihre Augen waren rot gerändert, und man sah, daß sie geweint hatte.
    »Ich bin Dr. Blumenthal«, sagte Marissa freundlich. »Es tut mir leid, daß ich Sie störe, aber ich muß Ihnen ein paar Fragen stellen.«
    Panik erfüllte die Augen der Frau. »Ist Carl tot?«
    »Nein«, sagte Marissa.
    »Aber er liegt im Sterben, nicht wahr?«
    »Mrs. Zabriski…« setzte Marissa an und versuchte dieser Frage auszuweichen, insbesondere weil sie das Gefühl hatte, daß die Frau mit ihrer Befürchtung recht hatte.
    Sie setzte sich neben sie und fuhr fort: »Ich gehöre nicht zu den Ärzten, die ihren Gatten behandeln. Ich bin hier, um festzustellen, an welcher Krankheit er leidet und wie er sie bekommen hat. Hat er während der letzten…« - Marissa wollte »drei Wochen« sagen, dachte aber dann an Dr. Richters Afrikareise und sagte statt dessen - »zwei Monate irgendwelche Reisen gemacht?«
    »O ja«, antwortete Mrs. Zabriski müde, »letzten Monat war er bei einem Ärztetreffen in San Diego, und vor etwa einer Woche in Boston.«
    Bei der Nennung von San Diego wurde Marissa hellwach: »War das in San Diego eine Tagung über Operationen am Augenlid?«
    »Ich glaube schon«, sagte Mrs. Zabriski. »Aber Judith, die Sekretärin meines Mannes, weiß Genaueres darüber.«
    Marissas Gedanken überschlugen sich. Zabriski hatte dieselbe Tagung besucht wie Dr. Richter! Eine weitere Übereinstimmung! Das Problem dabei war nur, daß die fragliche Tagung etwa sechs Wochen zurücklag - der gleiche Zeitraum, der zwischen der Afrikareise Dr. Richters und dem Auftreten der Symptome bei ihm gelegen hatte. »Wissen Sie vielleicht noch, in welchem Hotel Ihr Gatte anläßlich dieser Tagung in San Diego wohnte?« fragte Marissa. »Könnte es vielleicht das Coronado Hotel gewesen sein?«
    »Ja, ich glaube schon«, meinte Mrs. Zabriski.
    Während Marissa sich nachdrücklich die entscheidende Rolle ins Gedächtnis zurückrief, die seinerzeit beim Ausbruch der Legionärskrankheit ein bestimmtes Hotel in Philadelphia gespielt hatte, fragte sie nach Dr. Zabriskis Reise nach Boston. Aber Mrs. Zabriski wußte nicht, warum ihr Mann dorthin gereist war, und nannte statt dessen Marissa die Telefonnummer der Sekretärin ihres Mannes. In diesen Dingen, wiederholte sie, wisse Judith besser Bescheid.
    Marissa notierte sich die Nummer und fragte dann, ob Dr. Zabriski vielleicht in letzter Zeit einmal von einem Affen gebissen worden sei oder irgendwie mit Affen zu tun gehabt hätte.
    »Nein!« antwortete Mrs. Zabriski - sie wisse davon jedenfalls nichts.
    Marissa bedankte sich bei der Frau und bat nochmals um Verständnis dafür, daß sie sie hatte stören müssen. Dann ging sie, um unter der ihr genannten Privatnummer Dr. Zabriskis Sekretärin anzurufen.
    Zweimal mußte Marissa ihr erläutern, wer sie sei und worum es ginge und warum sie so spät noch anriefe, bevor Judith die Bereitschaft zur Zusammenarbeit erkennen ließ. Dann bestätigte sie alles, was Mrs. Zabriski schon mitgeteilt hatte - Dr. Zabriski hatte bei seinem Aufenthalt in San Diego im Coronado Hotel gewohnt, er war in jüngster Zeit von keinem Tier gebissen worden, und mit Affen hatte er ihres Wissens auch nichts zu tun gehabt. Als Marissa wissen wollte, ob Dr. Zabriski wohl Dr. Richter gekannt hätte, lautete die Antwort, dieser Name sei ihr weder aus der Korrespondenz noch aus dem Telefonverzeichnis ihres Chefs bekannt. Der Zweck seines Besuches in Boston sei es gewesen, bei der Planung eines bevorstehenden Treffens ehemals am Augen- und Ohrenkrankenhaus des Staates Massachusetts Ausgebildeter behilflich zu sein. Die Sekretärin gab Marissa Namen und Telefonnummer von Dr. Zabriskis Gesprächspartner in Boston. Während sie beides notierte, fragte Marissa sich, ob nicht vielleicht Zabriski unwissentlich den Ebola-Virus schon nach Boston verschleppt haben könnte. Sie mußte darüber unbedingt mit Dubchek reden.
    Als sie auflegte, fiel ihr ein, daß sie versäumt hatte, Ralph vom Flugplatz aus anzurufen. Er meldete sich schläfrig, und Marissa entschuldigte sich sowohl dafür, daß sie ihn jetzt geweckt hatte, als vor allem auch dafür, daß sie sich

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