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Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Schmerzen wie jeder andere Mensch. Und Tag für Tag verließen neue Regimenter dieser schönen Monstren die geheimen Fabriken des Generals, um auf seinen Befehl zu warten, der ihnen die Erde und die Planeten überantworten würde!
    »Mark, komm zu dir!«
    »Was ist, Rob?«
    »Die Urteilsverkündung! Steh auf, bevor sie dich dazu bringen!«
    »Ich habe Sehnsucht nach den Sternen, Rob!«
    »Ich auch. Mehr als nur Sehnsucht.«
    Ich kam mir vor wie ein angeschlagener Boxer im Ring: der Wille zum Kampf war ungebrochen, aber der Kampf selbst war bereits entschieden. Alles, worum es noch ging, war: mit Haltung über die letzte Runde zu kommen. Man muß auch verlieren können: so hatte eine der ersten Regeln gelautet, die man gelernt hatte. Allerdings, hier im Olympia-Stadion von Metropolis wurden wir nicht etwa nur ausgezählt, sondern es ging um unseren Kopf.
    »Ich gebe jetzt die Urteile bekannt.«
    Die Stimme war laut und schneidend.
    »Mark Brandis, treten Sie vor!«
    Eine leichte Brise war aufgekommen und blähte das blaue Tuch mit dem Flammensymbol, unter dem die Richter thronten. Es war ein nahezu majestätisches Bild. Sogar das Wetter, dachte ich mit Bitterkeit, hatte sich mit dem General verbündet. Das Rot der Flamme glühte wie Rubin.
    Rot waren auch die Roben der sieben Richter, die über uns zu Gericht saßen: sieben Flammen, die uns unerbittlich versengten und verzehrten. Ihre Gesichter gaben das Geheimnis des bevorstehenden Spruches nicht preis; allenfalls wirkten sie gelangweilt.
    Ein Stromschlag zwang mich zum Gehorsam. Aufrecht stand ich vor den Objektiven der Fernsehkameras, die diesen neuen Triumph des Generals allen seinen Anhängern verkündeten, während die laute, schneidende Stimme den Spruch verkündete:
    »Angeklagter Mark Brandis, das Hohe Gericht hat nach reiflicher Beratung entschieden, daß Sie sich im Sinne der Anklage schuldig gemacht haben.«
    Oft genug hatte ich gelesen, daß man in solchen Augenblicken noch einmal sein ganzes Leben überdenkt. Mag es anderen an meiner Stelle vielleicht so ergangen sein; ich selbst war nichts als müde und angewidert und hatte nur noch den Wunsch, das unwürdige Schauspiel möge endlich zu Ende gehen.
    »Sie werden zum Tode verurteilt. Die Erinnerung an Sie wird aus dem Gedächtnis der Menschen getilgt.«
    Nichts anderes war zu erwarten gewesen. Anderthalb Jahre lang hatten wir mit Delta VII, dem unvergleichlichen Schiff, dem General Nadelstich auf Nadelstich versetzt; nun traf uns seine Rache.
    »Robert Monnier!«
    Captain Monniers Gesicht war, als er da neben mir stand, aufrecht und ungebeugt, wie eingefroren. Einmal schon, mitten in einem Gefecht, hatte ich diesen Ausdruck bei ihm wahrgenommen: den Ausdruck höchster Konzentration, die alle persönlichen Empfindungen ausschaltete.
    »Das Hohe Gericht hat nach reiflicher Beratung entschieden, daß Sie, Angeklagter Robert Monnier, sich im Sinne der Anklage schuldig gemacht haben.«
    Etwas in Captain Monniers Gesicht veränderte sich; ein Zug höchster Verachtung lag plötzlich um seinen Mund.
    Er nahm den Kopf ein wenig zurück.
    »Sie werden hiermit zum Tode verurteilt. Die Erinnerung an Sie wird aus dem Gedächtnis der Menschen getilgt.«
    Am Gedächtnis der Menschen waren die meisten Tyrannen der Vergangenheit zugrunde gegangen. Ihren Opfern hatte die Erinnerung der Unterdrückten Unsterblichkeit verliehen; die Namen gefallener Widerstandskämpfer wurden zu Losungsworten der Freiheit. Der General versuchte dem vorzubeugen; seine Psychologen organisierten »Verdrängungslehrgänge« zur nachträglichen Tilgung unliebsamer Tatbestände.
    »Iwan Stroganow!«
    Die Muskeln des breitschultrigen, grauhaarigen Sibiriaken spannten sich, als er sich von seinem Platz erhob und sich nun gleichfalls neben mich stellte.
    »Angeklagter, auch in Ihrem Fall hat das Hohe Gericht nach reiflicher Beratung entschieden, daß Sie schuldig sind im Sinne der Anklage.«
    Stroganows mächtige Hände ballten sich langsam zu Fäusten. Sein Haß und seine Erbitterung nahmen physische Formen an. Noch einmal, das letzte Mal, war er bereit, sich zum Kampf zu stellen.
    »Sie werden zum Tode verurteilt. Die Erinnerung an Sie wird aus dem Gedächtnis der Menschen getilgt.«
    Das Schauspiel war fast zu Ende.
    Nur noch der letzte Akt war zu spielen: Die Urteilsvollstreckung.
    Die Mordrichter des Generals hatten ein altes, widerwärtiges Ritual wiederaufleben lassen. Die öffentlichen Exekutionen der sogenannten Staatsfeinde waren begleitet

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