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Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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haben, dann, bitte, tun Sie das: knapp und verständlich!«
    Es entging mir nicht, daß sich Captain Monnier ein wenig auf die Lippe biß und zugleich blaß wurde. Es war höchste Zeit, daß wir in die alte Ordnung zurückfanden, die einer Bordgemeinschaft zukam.
    »Aye, aye, Sir. Ich werde daran denken.«
    »Sehr gut. Und jetzt berichten Sie! Was sagt Berlin?«
    »Berlin, Sir, ist weniger überrascht als wir. Alle Vorbereitungen zur Wachablösung waren bereits getroffen. Delta VII mit Präsident Harris an Bord muß jeden Moment hier eintreffen.«
    »Hat man Ihnen etwas für mich aufgetragen, Captain?«
    »Jawohl, Sir. Der Präsident wäre glücklich, Sie bei seiner Landung begrüßen zu können. Übrigens, er landet auf dem alten VEGA-Gelände.«
    »Das ist am anderen Ende der Stadt. Wir werden uns beeilen müssen.«
    »Aye, aye, Sir!« Captain Monnier entfernte sich um einige Schritte, bückte sich und hob einen Laser-Karabiner auf, der vor kurzem noch einem Totenkopf-Gardisten gehört hatte. Er überzeugte sich davon, daß die Waffe noch hinreichend mit Energie versorgt war, und kehrte damit zu mir zurück. »Vor ein paar Minuten«, bemerkte er erklärend, »wurde in der Stadt noch gekämpft. Es könnte sein, daß man uns aufhält.«
    Als wir uns auf den Weg machten, wollte Lieutenant Stroganow mich stützen, aber ich bedurfte seiner Hilfe nicht mehr. Zwar fühlte ich mich noch immer ein wenig wackelig auf den Beinen, aber die psychische Lähmung war war von mir abgefallen. Ich war wieder in der Lage, klare, rasche Entscheidungen zu treffen und sie, was nicht minder wichtig war, in die Tat umzusetzen.
    Bevor wir das Stadion verließen, ergänzten wir unsere Bewaffnung um einen weiteren Laser-Karabiner und um eine schwere Laser-Pistole, die ich mir in den Hosenbund schob. Direkt vor dem Ausgang lag in seiner brandroten Robe einer unserer Richter. Es blieb uns nichts anderes übrig, als über ihn hinwegzusteigen. Nichts Endgültigeres konnte es geben.
    In der Umgebung des Stadions waren die Straßen und Plätze leer. Hier und da mußte erbittert gekämpft worden sein. Tote lagen herum, und in den Grünanlagen schwelten die Reste einiger Militärtransporter. Vor dem Olympia-Brunnen stand ein verlassenes Taxi. Captain Monnier überzeugte sich davon, daß es fahrbereit war, dann stiegen wir ein.
    Falls in Metropolis zu dieser Zeit noch gekämpft wurde, wie immer wieder behauptet wird, so wurden jedoch wir damit nicht mehr konfrontiert. Es war gewiß nicht Absicht, daß Captain Monnier, der das Taxi steuerte, Straßen wählte, auf denen die Entscheidung bereits gefallen war. Die Strecke, die er ausgesucht hatte, stellte die kürzeste Verbindung zwischen dem Olympia-Stadion und dem VEGA-Gelände dar. Von unzähligen früheren Aufenthalten in Metropolis war sie uns allen bestens bekannt. Über die Schneise Süd erreichten wir den Platz der Vereinigten Kontinente, der noch vor einer knappen Stunde den Namen Platz General Gordon B. Smith getragen hatte und unverändert das Herz von Metropolis darstellte. Hier gab es einen vorübergehenden Aufenthalt.
    Der größte Platz der Welt, von dem die vier Hauptverkehrsschneisen ausstrahlten und in den zehn Boulevards und fünf Avenuen einmündeten, war voller Menschen.
    Es sah aus, als hätten sich alle fünfzig Millionen Einwohner der Stadt unter dem hochaufragenden Trignum versammelt, diesem immer wieder faszinierenden Werk des afrikanischen Bildhauers Henry Kamotho, das den Zusammenschluß von Europa, Amerika und Afrika symbolisierte.
    Wie lange war es her, daß wir schon einmal fast an der gleichen Stelle gehalten hatten – damals, in jener letzten, improvisierten Phase des Unternehmens Delphin , als es darum ging, die auf dem Platz notgelandete Besatzung des Schweren Kreuzers Apollo zu bergen? Damals, vor rund einem Jahr, schien die Macht des Generals unzerstörbar zu sein. Auch die Erinnerung an jenen verzweifelten Tag hatte zu den Erfahrungswerten Lieutenant Ibakas gehört; und diese waren lebendiger als je zuvor.
    Eine Abteilung HFs war in das Zentralkommissariat der Reinigenden Flamme , das ursprüngliche Parlamentsgebäude, eingedrungen und warf nun zentnerweise Akten und Computerbänder aus den Fenstern, während unten auf dem Platz die versammelte Menschenmenge die Revolution ungeduldig voranzutreiben trachtete, indem sie – vereinigt zu dem gewaltigsten Sprechchor, den es je gegeben hat, schrie:
»Der General ist uns verhaßt!
    Der General muß an den Ast!«
    Es waren

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