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Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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im Stadion vibrierte unter dem gewaltigen Aufschrei aus Hunderten von kindlich klingenden Kehlen.
    »Sir!« Lieutenant Stroganow stieß mich an. »Die Revolution, Sir! Das sind die HFs, die da meutern!«
    Schon hatte das HF-Regiment begonnen, das Feuer der Tödlichen Garde zu erwidern. Überall im Stadion wurde gekämpft. Wer in den Kampf nicht verwickelt werden wollte, flüchtete.
    Auch Captain Monnier sprach mich an. »Ich glaube, Sir«, sagte er, »das ist es, worin Lieutenant Ibaka weiterlebt. Das ist sein Werk!«
    Aber ein bißchen war es auch unser Werk.
    Das Unternehmen Trojanisches Pferd war doch nicht so hoffnungslos gescheitert, wie ich noch einige Atemzüge zuvor befürchtet hatte.
    Das Portrait des Generals segelte durch die Luft und zerschellte auf der Erde. Die Flagge mit dem Flammensymbol hatte auf einmal Feuer gefangen und brannte lichterloh. Die Richter in ihren roten Roben rannten wie aufgescheuchte Hasen in der Arena hin und her.
    Ein plötzlicher Stromstoß raubte mir das Bewußtsein.

Kapitel 16
    »Sir, geht es Ihnen besser? Sir!«
    Unmittelbar über mir, in der rauchigen Bläue des erlöschenden Tageshimmels, leuchtete die Schrift mit ihrer unheilvollen Verkündung:
UNSER IST DIE ERDE!
    UNSER IST DER HIMMEL!
    UNSER IST ALLES!
    Und noch etwas sah ich. Anfangs hielt ich es für einen der ersten Sterne. Erst als ich meinen Blick darauf konzentrierte, entdeckte ich, daß es sich um einen künstlichen Himmelskörper handelte. Ein Raumschiff hatte Metropolis verlassen und Kurs gesetzt auf die endlose Leere. Noch während meine Blicke dem unbekannten Schiffe folgten, erlosch die Schrift.
    Auf einmal wußte ich wieder, was geschehen war. Soeben hatten wir den Anfang vom Ende der Herrschaft des Generals miterlebt. Sie hatte gerade zwanzig Monate gedauert. Ich befand mich noch immer im Olympiastadion von Metropolis. Captain Monnier und Lieutenant Stroganow hatten mich auf den Rücken gebettet und Erste Hilfe geleistet. Lieutenant Stroganow befühlte meinen Puls.
    Vorsichtig hob ich den Kopf an. »Was war mit mir los, Lieutenant?«
    »Irgend jemand«, sagte Lieutenant Stroganow, »hat versucht, Ihnen den Rest zu geben, Sir, solange das noch in seiner Macht stand.«
    Das also war es. So wie ich mich fühlte, war ich nur knapp mit dem Leben davongekommen. Schmerz und Schock hatten mich ausgelaugt. Nur langsam und zögernd kehrten Kraft und Wille zu mir zurück.
    Ich brauchte mich zu meiner Beruhigung nur etwas auf die Seite zu drehen, um zu sehen, was mir als Folge meiner Bewußtlosigkeit entgangen war. Das Stadion glich einem Schlachtfeld. Ich erkannte die schwarzen Uniformen der III. Abteilung und die roten Roben der Richter, regungslose Mahnmale einer geschlagenen Armee.
    »Was«, fragte ich, »ist aus den HFs geworden?«
    Irgend etwas – vielleicht die Begeisterung – hatte Lieutenant Stroganows Gesicht etwas von seiner früheren Jugendlichkeit zurückgegeben. Seine Augen hatten einen neuen Blick.
    »Die HFs, Sir, haben Verstärkung angefordert und sind dann in die Stadt gezogen. Die Totenköpfe haben alles versucht, um sie aufzuhalten, aber die HFs bekamen Unterstützung durch Laser-Batterien. Das, Sir, hätten Sie erleben sollen!« Lieutenant Stroganows Augen leuchteten. »Wenn ich der General wäre, ich würde das nächste Schiff besteigen! Die HFs, falls sie ihn erwischen, reißen ihn in Stücke. Dabei hat es an Versuchen, mit ihnen zu verhandeln, wahrhaftig nicht gefehlt.«
    Ich setzte mich auf. Es gelang mir, ohne daß Lieutenant Stroganow mir zu helfen brauchte. Das Schlimmste war folglich überstanden. »Wo ist der Captain?«
    »Er wollte versuchen, mit Berlin in Verbindung zu treten.«
    »Und? Ist es ihm gelungen?«
    »Warum, Sir, fragen Sie ihn nicht selbst? Er kommt gerade zurück.«
    Captain Monnier näherte sich mit raschen, energischen Schritten.
    »Sir«, sagte er bereits von weitem, »gut, daß Sie sich soweit wieder erholt haben. Es sieht so aus, als bekämen wir noch einmal zu tun.«
    Mehr und mehr fühlte ich mich dem Leben zurückgegeben. Ich stand auf. Später wurde mir dann erzählt, von diesem Augenblick an sei ich wieder ganz der alte gewesen, eben der Commander: kühl, nüchtern und entschlossen; mit Erstaunen vernahm ich, daß ich den anderen den gleichen Eindruck der Unnahbarkeit vermittelte, den früher auf mich Commander Harris ausgeübt hatte. »Captain«, erwiderte ich, »Sie brauchen mit mir nicht wie mit einem kleinen Kind zu sprechen. Falls Sie mir etwas zu sagen

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