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Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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längst leid, was er da angerichtet hat! Such die Schuld nicht bei ihm! Such sie lieber bei diesem Scheißgeneral, der nette saubere Jungs in die Verzweiflung treibt! Und gib Bandini eine Chance, ohne daß wer auf seinem Stolz herumtrampelt!«
    Damals konnte ich nicht voraussehen, daß ich eine der weisesten Entscheidungen meines Lebens traf. Luigi Bandini, aus alter Genueser Seefahrerfamilie, enttäuschte mich nicht ein einziges Mal.
    Bevor Guerilla abhob, veranlaßte ich noch ein übriges: Lieutenant Stroganow zündete das Triebwerk von ASTROSTAT und brachte damit die Raumstation auf eine neue Bahn. Damit hatte Gordon B. Smith einen wichtigen Stützpunkt im Raum eingebüßt, der nunmehr den Kräften des Widerstandes zugute kommen konnte.

Kapitel 06
    »Viel Feind‘, viel Ehr‘!« soll der alte deutsche Landsknechtsgeneral Frundsberg einmal ausgerufen haben.
    Ich wage dies zu bezweifeln. Der Anblick eines übermächtigen Gegners läßt an alles andere denken, nur nicht an etwas so Ungewisses wie Ehre .
    Als sich die ersten Lichtpunkte auf den Radarschirmen zu deutbaren Signalen gruppierten, verschlug es mir den Atem.
    QR 206 war um ein Vielfaches stärker, als ich befürchtet hatte.
    Rockwell Freeman hatte, wie es seiner Art entsprach, wieder einmal untertrieben, als er von einem starken Geleit sprach. Die Sicherung der Najade übertraf alles, was ich an militärischen Eskorten bis auf den Tag gesehen hatte.
    Wer immer den Konvoi QR 206 befehligte: er hatte, um dieses eine Frachtschiff sicher zur Erde zu bringen, eine ganze Armada aufgeboten.
    In einem Keil, der von drei Leichten Kreuzern gebildet wurde, hatten die beiden Schweren Kreuzer, das Rückgrat des Geleits gewissermaßen, die Najade schützend in ihre Mitte genommen. Sechs Taurus-Zerstörer sicherten die Flanken. Alles in allem war hier auf nur wenigen Kubikkilometern Raum genug Zerstörungskraft konzentriert, um einen mittleren Krieg damit austragen zu können.
    »Ziemlich viel Schäferhunde für diese Art Herde, Sir!« Der Scherz klang fast so unbekümmert, wie er beabsichtigt war; nur pflegte Captain Monnier im allgemeinen mit einer weniger belegten Stimme zu sprechen.
    »Das Herz des Hirten«, versuchte ich, nicht minder leichthin, nun meinerseits zu scherzen, »scheint an dieser seiner Herde besonders zu hängen.«
    »Dann geben wir ihm doch endlich mal einen Grund zum Weinen, Sir!«
    »Alles zu seiner Zeit, Captain. Blinder Eifer schadet nur.« Noch war es zu früh, die Deckung zu verlassen.
    Nur die Überraschung konnte uns einen hauchdünnen Vorteil verschaffen. Eng an die Oberfläche des Mondes gepreßt, waren meine vier Schiffe für die wachsamen Radaraugen des Gegners so gut wie unsichtbar.
    Wieder und wieder hatte ich versucht, mir die Zusammenstellung des Konvois auszumalen und einen daraufhin abgestimmten Schlachtplan zu entwerfen. Nun jedoch warf ich alles wieder um.
    »Lieutenant Stroganow!«
    »Sir!«
    »Blinkspruch an Guerilla: ‚Commander an alle!‘«
    »Aye, aye, Sir.«
    »Der Blinkspruch lautet: Wer den Tiger jagt, darf den Köder nicht vergessen. Delta VII fliegt den Angriff zunächst allein mit dem Ziel, daß der Gegner den Köder annimmt. Wenn dies der Fall ist – nur dann – greift Guerilla in den Kampf ein!« Ich hob den Kopf. »Haben Sie das?«
    »Aye, aye, Sir.«
    Selbst in der tiefen Stimme des bedächtigen Sibiriaken vermeinte ich einen Hauch von Erregung zu entdecken.
    »Fügen Sie hinzu: ‚Viel Glück!‘«
    »Viel Glück!« wiederholte Stroganow. »Aye, aye, Sir.«
    Glück: das war es, was Guerilla brauchte. Tapferkeit, Entschlossenheit, sogar Todesmut ließen sich bis zu einem gewissen Grad kommandieren. Das Glück jedoch entzog sich jedem Befehl; es war und blieb unberechenbar. Und wie war es um unser Glück bestellt? Jemand hatte es einmal mit einem Stück Seife verglichen: Je mehr man es benutzte, desto mehr brauchte es sich auf. Delta VII hatte in den hinter uns liegenden Monaten von diesem Stück Seife oft genug Gebrauch machen müssen. War noch etwas davon übriggeblieben – und wenn: reichte es aus, um QR 206 zu bezwingen? Neben dem Moment der Überraschung, das ja nicht ewig vorhalten würde, war es der einzige Verbündete, auf den ich zählen durfte.
    Jeder andere Verbündete wäre mir willkommener gewesen.
    »Viel Glück!« wiederholte auch Captain Monnier, während unter den Händen des Navigators der Morsescheinwerfer zu klappern begann. »Weiß Gott, Mark: genau das werden wir alle brauchen.«
    Von der

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