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Mark Brandis - Verrat auf der Venus (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Verrat auf der Venus (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Verrat auf der Venus (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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längst sinnlos; ein anderer Soldat kniete neben mir. Er sagte etwas zu mir, was ich nicht verstand, richtete sich auf und rannte zu dem brennenden Wagen hinüber.
    »Sir, sind Sie verletzt?«
    Ich stand mühsam auf. Alle meine Glieder schmerzten, aber meine Beine trugen mich noch. Vor mir stand ein Offizier, der mir irgendwie bekannt vorkam. »Ich glaube nicht«, sagte ich.
    »Trotzdem, Sir«, sagte der Offizier. »Sie sollten sich untersuchen lassen.«
    Nun erkannte ich ihn. Er und seine Männer hatten mich vorhin ins Ministerium begleitet. Ich deutete hinüber zum Wagen. »Was ist mit dem Fahrer?«
    Der Offizier bewegte ein wenig die Schultern. »Ich fürchte, für ihn läßt sich nicht mehr viel tun, Sir.« Die beiden Soldaten kamen plötzlich auf uns zugerannt. Hinter ihnen explodierte der Wagen.
    Der Offizier sagte: »Wir bringen Sie jetzt an den Start, Sir. Ich nehme doch an, daß es da einen Arzt gibt.«
    Ich nickte.
    Ein Militärtransporter schwebte vor, und wir stiegen ein, und erst in diesem Augenblick ging es mir auf, daß die Soldaten mich keine Sekunde lang aus den Augen gelassen haben mußten.
    Unterwegs gab der Offizier seine Meldung durch. Er benutzte dabei eine Unzahl von Code-Wörtern; von dem, was er sagte, verstand ich nicht viel. Als er seine Durchsage beendet hatte, fragte ich ihn: »Haben Sie für das, was eben passiert ist, eine Erklärung?«
    Seinem Gesicht, als er es mir zuwandte, ließ sich nichts entnehmen. »Der Vorfall wird gerade überprüft, Sir. Die Fahndung nach diesem fliegenden LKW ist bereits eingeleitet. Früher oder später wird man ihn erwischen.«
    Den Rest der Fahrt legten wir schweigend zurück. Ich gab mir dabei alle erdenkliche Mühe, nicht an McLean zu denken, aber ganz ließ sich das nicht vermeiden.
    Ein weiterer Gedanke, der mich beunruhigte, war mindestens ebenso hartnäckig. Dieser Versuch einer Entführung mußte einen Grund haben. Irgendwo gab es eine undichte Stelle. Aber auch diesen Gedanken drängte ich, soweit sich das tun ließ, in den Hintergrund meiner Überlegungen zurück.
    Die ärztliche Untersuchung, der ich mich unterzog, war langwierig und gründlich. Sie ergab, daß ich bei meinem Aufprall keine inneren Verletzungen davongetragen hatte. Von ein paar Prellungen und blauen Flecken abgesehen, war ich gesund.
    Bevor ich mich zur Rampe hinausfahren ließ, rief ich Ruth unter ihrer Privatnummer an. Ich bekam keine Verbindung, obwohl sie normalerweise längst hätte zu Hause sein müssen. Danach versuchte ich mein Glück unter ihrer Dienstnummer. Das Bild wurde hell, und eine mir unbekannte Telefonistin sagte mir, daß für diese Nummer bis auf weiteres keine Privatgespräche entgegengenommen werden könnten. Ich rief den Stationsmeister an. »Wollen Sie mir einen großen Gefallen tun, Björnsen?«
    »Immer«, sagte er.
    »Dann rufen Sie doch im Laufe des Abends Miß O‘Hara an und sagen Sie ihr, daß ich bedaure, sie vor meinem Abflug nicht mehr erreicht zu haben.«
    »Noch was, Commander?«
    »Das wäre alles.«
    »Wird besorgt.«
    »Besten Dank, Björnsen. Sie erweisen mir einen großen Dienst.«
    Ich dachte daran, wie Ruth mir im Lokal zugelächelt hatte. Das war etwas, was ich so bald nicht wieder vergessen sollte – aber noch wußte ich glücklicherweise nichts davon.
    Ein Transporter mit einem kompletten Waffensystem schwebte mit dumpfem Sirenenklang an mir vorüber, als ich in die Halle trat. An der Richtung, die er einschlug, erkannte ich, daß das System für Delta VII bestimmt war. Ein zweiter Transporter mit einem Montagetrupp folgte.
    Meine Besatzung war zur Stelle. Ich warf einen Blick auf den Chronometer, der im Zenit der Kuppel schwebte. Es war 18.45 Metropolis-Zeit. »Dann wollen wir mal«, sagte ich.
    »Wenn es Ihnen recht ist«, sagte Ibaka, »gehe ich schon an Bord.«
    »Ich bitte sogar darum«, sagte ich.
    Ibaka bestieg einen Transporter. Captain Monnier, Lieutenant Stroganow und ich gingen hinüber in den Computerraum und besorgten uns die letzten planetarischen Konstellationen. Drei Meteoritenschwärme waren gemeldet. Stroganow notierte sich die Daten, um sie später an den Bordcomputer weiterzugeben.
    Der Computerofficer sagte: »Euch Jungs von der VEGA kann wohl gar nichts erschüttern. Die Welt steht vor dem Untergang, und ihr führt seelenruhig eure Testflüge durch.«
    Kapitel 05
    Punkt 19.00 Uhr gingen wir an Bord und nahmen unsere Plätze ein. Draußen taten die Monteure ihre letzten Handgriffe, dann klappte das Gerüst auf

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