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Mark Brandis - Verrat auf der Venus (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Verrat auf der Venus (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Verrat auf der Venus (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Samuel Hirschmann, der vor knapp zwei Stunden das Ultimatum des Generals Smith mit aller Entschiedenheit zurückgewiesen hat, äußerte uns gegenüber die Hoffnung, daß ein bewaffneter Konflikt trotz allem immer noch vermieden werden könnte. ›Der General weiß jetzt‹, sagte er wörtlich, ›daß an unserer Entschlossenheit, die Republik Venus zu verteidigen, nicht zu rütteln ist.‹ Mittlerweile hat Colonel Larriand, Befehlshaber der Strategischen Raumflotte, eine Verstärkung der Raumpatrouillen angeordnet.«
    Das Bild zeigte eine kosmische Karte mit einigen Markierungen.
    »Um die Mittagszeit haben sich Flugkörper unbekannter Nationalität der Venus bis auf hundertdreißigtausend Kilometer Entfernung genähert. Sie drehten ab, bevor unser Abfanggeschwader einzugreifen brauchte.«
    Ich stellte das Gerät ab, drückte auf einen Knopf und bat die diensttuende Dame von der Zentraldisposition um einen Dienstwagen. Allmählich wurde es für mich Zeit, den Start vorzubereiten.
    Der Wagen wartete vor der Tür. Als ich auf die Straße hinaustrat, ließ McLean, der Fahrer, ein humoriger Schotte, die Maschine anspringen. Der Wagen wendete auf der Stelle und kam mit leichtem Fauchen herangeschwebt. Ich stieg ein.
    »Wohin, Sir?«
    »Zum Start.«
    Ich fühlte mich sanft angehoben und gewiegt, als der Wagen sich in Bewegung setzte.
    McLean wendete noch einmal den Kopf. »Haben Sie es sehr eilig, Sir?«
    »Nicht brandeilig, aber doch.«
    »Es gibt da neuerdings ein paar Umleitungen wegen der Sperrgebiete.«
    Ich lehnte mich zurück. »Sie werden mich schon hinbringen, McLean. Auf eine Minute früher oder später kommt es nicht an.«
    Gleich nachdem wir die Town verlassen hatten, sah ich die erste Laser-Batterie. Sie war vor einer Ozonerie aufgefahren, ein silbrig glänzendes Ungetüm, das selbst noch in seiner Unbeweglichkeit bedrohlich wirkte.
    Die Ozonerien waren der neuralgische Punkt im Verteidigungssystem der Venus. Als man sie anlegte, hatte man in friedlichen Zeiten gelebt, und niemand wäre auf die Idee gekommen, sie könnten je in Gefahr geraten. Inzwischen hatte man dazulernen müssen. Die ganze atmosphärische Versorgung der Venus hing vom Funktionieren der Ozonerien ab. Ein paar tollkühne Sabotagetrupps konnten, sofern sie selbst für hinreichende Zeit mit Atemluft versorgt waren, die ganze Republik im Handumdrehen dem Erstickungstod ausliefern.
    McLean drehte sich nach mir um. »Glauben Sie, daß der General auf der Venus viele Anhänger hat, Sir?«
    Ich hob die Schultern. »Ein paar Verrückte wird‘s bei uns schon geben.«
    »Verrückte!« bestätigte McLean ergrimmt. »Sie sagen es, Sir.«
    Über uns tauchte einer von diesen fliegenden LKWs auf, wie man sie zu Montagearbeiten im Weltraum verwendet. Anfangs schenkte ich ihm keine Beachtung.
    »Ich kann mir vorstellen«, sagte ich, »daß mancher, der ursprünglich für den General war, inzwischen dazugelernt hat.«
    McLean schüttelte den Kopf. »Es gibt genug Leute, die nie dazulernen, Sir. Sie sterben so dumm, wie sie geboren wurden.«
    »Das«, sagte ich, »sind zum Glück die wenigsten.«
    Der fliegende LKW beschrieb in der Luft eine Schleife und war plötzlich über uns. Das Dröhnen seiner beiden starken Triebwerke übertönte, was McLean gerade zu mir sagte. Auf einmal waren wir eingehüllt in eine Staubwolke. McLean drohte mit der Faust und ging mit dem Tempo zurück, und in derselben Sekunde erfaßte der Magnet unseren Wagen und hob ihn hoch.
    Es gibt Augenblicke, in denen man handelt, ohne lange zu überlegen, und manchmal tut man dabei instinktiv das Richtige.
    Ich riß den Schlag auf und ließ mich hinausfallen – gerade noch rechtzeitig genug. Der Wagen befand sich bereits etliche Meter in der Luft, und ich prallte hart und unsanft auf.
    Mag sein, daß ich dabei vorübergehend die Besinnung verlor, es kann aber auch sein, daß der Lärm und der Staub im Verein mit dem Schmerz und dem Schreck meine Empfindungen einfach lahmlegten; auf jeden Fall wollte ich mich irgendwann wieder aufrichten, und jemand drückte mich zurück und schrie: »Bleiben Sie da liegen, Sir!«
    Als ich wieder imstande war, klar zu denken und die Vorgänge um mich her zu registrieren, sah ich gerade noch, wie der fliegende LKW plötzlich abdrehte und davonjagte, während zugleich der VEGA-Dienstwagen auf der Straße aufschlug, auf die Seite kippte und zu brennen begann.
    Ein Soldat stand aufrecht am Straßenrand und feuerte hinter dem fliegenden LKW her, aber das war

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