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Mark Brandis - Verrat auf der Venus (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Verrat auf der Venus (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Verrat auf der Venus (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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laute, laufende Schritte im Gang zu hören. Ich stand auf, zog die Pistole und entsicherte sie.
    Die Tür wurde aufgerissen. Grelles Licht fiel blendend über uns her. Lieutenant Karwik stand auf der Schwelle. »Kommen Sie!« sagte er. »Wir müssen uns beeilen.«
    »Wie ist die Lage?« fragte ich.
    »Unübersichtlich«, sagte er. »Auf jeden Fall sollten Sie versuchen, an Bord zu gelangen.«
    Mißtrauen lag in der Luft. Ich spürte es fast körperlich. Captain Monnier, Stroganow und Ibaka fühlten sich überrumpelt und wußten nicht, was sie von dieser Veränderung der Situation zu halten hatten. Der Anblick der schwarzen Uniform irritierte sie.
    Ich sagte rasch: »Lieutenant Karwik ist ein Freund von Commander Harris. Wir können uns auf ihn verlassen. Er kommt mit uns.«
    Der Gefechtslärm wurde allmählich schwächer, oder aber er hatte sich verlagert.
    Lieutenant Karwik wirkte beunruhigt. »Ich kenne mich hier aus. Bleiben Sie dicht hinter mir!«
    Wir verließen die Zelle und eilten hinter ihm her.
    Unterhalb der Treppe öffnete Lieutenant Karwik einen Verschlag und zerrte ein paar Schutzanzüge heraus. »Schnell!«
    Nachdem wir die Anzüge übergestreift hatten, rannten wir weiter.
    Ein Stockwerk höher stießen wir auf die ersten revoltierenden Häftlinge. Sie waren teils mit Gewehren, teils mit Pistolen bewaffnet, ein Dutzend Männer, dazu zwei oder drei Frauen, und trieben zwei gefangene Brandstifter vor sich her. Ein dritter Brandstifter lag mit dem Gesicht nach unten schlaff und unbeweglich auf dem Gang, und ein Häftling bückte sich gerade, um ihm die Waffe abzunehmen.
    Bei unserem Erscheinen richteten drei oder vier der Häftlinge die Gewehre auf uns, und Lieutenant Karwik rief: »Das sind die DELTA-VII-Leute! Laßt sie passieren!«
    Wir drängten uns an den Häftlingen vorüber, rannten den Gang entlang, bis wir zu den Aufzügen kamen, aber hier tauchten plötzlich gleichzeitig Schwarzuniformierte und Häftlinge auf, und wir wandten uns um und eilten zurück bis zur nächsten Treppe.
    Gekämpft wurde auch im Stockwerk darüber. Offenbar hatten wir das Stockwerk mit den Laboreinrichtungen erreicht, denn im Gang standen mit erhobenen Händen Männer und Frauen in weißen Kitteln, während eine Frau im Häftlingsgewand einer Gruppe von Aufständischen zuschrie: »Haltet euch nicht auf mit ihnen! Zerstört die Einrichtungen!«
    Sie erkannte Lieutenant Karwik und rief ihm zu: »Kommissar Malamud hat sich in seinem Büro verschanzt. Aber meine Männer räuchern ihn schon aus.«
    Ihre Stimme hatte ich vorhin schon einmal gehört. Sie warf noch einen kurzen, prüfenden Blick zu uns herüber und eilte dann hinter den Männern her.
    »Das ist Iris«, sagte Lieutenant Karwik, als wir die nächste Treppe hinaufhasteten. »Sie hat die Sache in die Hand genommen. Die Männer waren zu apathisch. Iris hat sie mitgerissen, sie ist die Seele des Aufstandes.«
    Wir befanden uns im Stockwerk gleich unterhalb der Plattform. Hier war bereits schwer gekämpft worden. Man sah es an den Türen, die teils eingetreten, teils aus den Angeln gerissen waren, und an den Toten, die allenthalben lagen: Tote in schwarzen Uniformen und solche im grauen Drillichzeug. Sie lagen einträchtig nebeneinander, einige auch übereinander. Einige von den Schwarzuniformierten gehörten zu der Abteilung, die uns gefangengenommen hatte. Es roch nach verbranntem Fleisch.
    Gekämpft wurde jetzt auch oben auf der Plattform. Das Geschrei und das harte Stampfen der Stiefel war unmittelbar über uns. Ich hatte nicht erwartet, daß der Aufstand der Häftlinge ein solches Ausmaß annehmen würde. Er war wie eine Explosion, in der sich Haß und Verzweiflung entluden.
    Lieutenant Karwik war unsicher geworden. Am Fuße der Treppe zögerte er.
    Ich fragte: »Woher haben die Leute die Waffen?«
    Er blickte angestrengt treppauf. »Als erstes haben wir die Waffenkammer gestürmt. Um ein Haar wäre das schiefgegangen. Nur Iris verlor nicht die Nerven.«
    Lieutenant Karwik setzte sich wieder in Bewegung. Ich trat zur Seite und ließ Captain Monnier, Stroganow und Ibaka an mir vorüber.
    Gerade als ich mich ihnen anschließen wollte, sah ich den Brandstifter .
    Ich weiß nicht, wo er sich verborgen gehalten hatte. Auf einmal stand er da in seiner schwarzen Uniform mit der Reinigenden Flamme auf den Kragenspiegeln, eine leichte Laser-Kanone in der Armbeuge, den Finger am Abzug. Ich sah, wie der Lauf auf uns einschwenkte, und war wie gelähmt.
    Auf jeden Fall kam es

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