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Mark Brandis - Verrat auf der Venus (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Verrat auf der Venus (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Verrat auf der Venus (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Hohn und Erbitterung. »Offenbar scheint das bei dir eine sehr ausgeprägte Eigenschaft zu sein. Ich jedenfalls weiß, was uns bevorsteht.«
    Ich hörte, daß er näher kam.
    »Du machst einen schwerwiegenden Fehler, Rob«, sagte ich, »indem du nämlich zu früh aufgibst. Ich finde, die Tatsache, daß wir beide noch am Leben sind, gibt mir recht.«
    Er stand jetzt unmittelbar vor mir. Sein heißer Atem streifte mein Gesicht. »Irgendwie«, sagte er, »kommt mir das bekannt vor. Irgendwann und irgendwie sind du und ich schon einmal mit dem Leben davongekommen. Lediglich Gordon mußte daran glauben. Was aber ist mit den anderen: Stroganow, Ibaka? Vielleicht hätten wir eine Chance gehabt, ihnen zu Hilfe zu kommen.«
    Er hatte den Bogen überspannt. Was immer früher auch mein Verschulden gewesen war, diesmal hatte ich mir nichts vorzuwerfen. Vielleicht war ich kein guter und erfahrener Commander, aber mein Gewissen war rein.
    »Captain Monnier« – meine Stimme klang so scharf, wie sie klingen sollte: »Sie benutzen nicht nur die falschen Argumente, sondern Sie vergreifen sich auch im Ton! Setzen Sie sich in eine Ecke, und denken Sie eine Weile nach. Und dann können wir tun, als ob es diese Auseinandersetzung nie gegeben hätte.«
    »Großartig!« sagte Monnier. »Nur daß ich mit meinen Argumenten noch nicht am Ende bin.«
    Seine Faust traf mich in den Magen, und als ich mich krümmte, schlug er ein neues Mal zu. Darauf war ich nicht vorbereitet gewesen. Ich versuchte, seine Arme zu umklammern, aber er trat einen Schritt zurück, und gleich darauf trafen mich seine Fäuste wieder und wieder.
    Irgendwann im Verlauf dieses Kampfes im Dunkeln muß ich wohl zu Boden gegangen sein. Wie von weit her hörte ich das Öffnen und Schließen der Tür, gewahrte ich vorübergehend ein grelles Licht, gefolgt vom Gemurmel zweier Stimmen, die mir bekannt vorkamen.
    Mein nächster Eindruck war der, daß mir jemand behutsam Blut und Schweiß aus dem Gesicht wischte.
    »Sir«, sagte Lieutenant Ibaka, »wie geht es Ihnen?«
    Ich setzte mich auf. Er half mir dabei.
    »So einigermaßen«, sagte ich. »Was ist mit Stroganow?«
    »Alles in Ordnung, Sir«, sagte von irgendwoher Stroganows Stimme. »Ich nehme an, daß sie sich mit der Spezialbehandlung noch etwas Zeit lassen werden. Aber es wird eine Weile dauern, bis sie die Verbindung wiederherstellen können.«
    Allmählich wurde mein Denken klarer.
    »Ich vermisse Captain Monnier.«
    »Ich bin hier, Sir.«
    Ich stand auf. Meine Beine wollten mich nicht tragen, und ich mußte mich gegen die Wand lehnen.
    »Captain«, sagte ich, »es steht im Augenblick nicht in meiner Macht, Sie in Arrest zu nehmen. Ich glaube auch nicht, daß das die richtige Lösung wäre. Aber das letzte Wort in dieser Angelegenheit ist noch nicht gesprochen.«
    Von Captain Monnier kam keine Antwort.
    Ich wartete ein paar Sekunden, dann sagte ich: »Also gut, versuchen wir, uns über unsere Lage klar zu werden. Die Frage, die sich mir stellt und auf die ich keine Antwort weiß, ist die: Was hat auf einer ganz normalen, zivilen Raumstation ein solches Aufgebot von Schwarzuniformierten zu suchen?«
    »Vielleicht kann ich Ihnen darauf eine Antwort geben, Sir«, sagte Lieutenant Ibaka. »Stroganow und ich, wir haben da einiges zu sehen bekommen, bevor sie uns in die Falle treiben konnten.«
    »Berichten Sie!«
    Lieutenant Stroganow und Lieutenant Ibaka berichteten abwechselnd. Zum Teil konnten sie mit Tatsachen aufwarten, zum Teil mußten sie Vermutungen zu Hilfe ziehen, doch insgesamt entstand für mich ein ziemlich klares Bild. Auf INTERPLANAR XII wurde mit Kaltem Licht experimentiert. Aus Mangel an freiwilligen Mitarbeitern wurden die Experimente von zwangsweise verpflichteten Wissenschaftlern durchgeführt. Ein paar hundert politische Häftlinge standen als Versuchskaninchen bereit. Fünfzig schwerbewaffnete Brandstifter unter dem Kommando von Kommissar Malamud sorgten für den reibungslosen Ablauf.
    Kurze Zeit darauf wurde ich von Lieutenant Karwik zum Verhör geholt.

Kapitel 14
    Lieutenant Karwik eskortierte mich allein, zwar mit gezogener Pistole, aber ohne neuerliche Mißhandlungen. Auf dem Weg durch das Innere der Station sah ich genug Einzelheiten, die Ibakas und Stroganows Bericht bestätigten. Ich kam an ein paar Männern in weißen Kitteln vorüber, die mich sonderbar anblickten, und als ich an einer offenen Tür vorüberging, gelang es mir sogar, einen Blick auf die Sträflinge zu werfen: kahlgeschorene

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