Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Titel: Mars 03 - Kriegsherr des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
Vom Netzwerk:
Kaol dachte eine ganze Weile scharf nach. Dann hob er den Kopf.
    »Ich habe es!« rief er. »Erst gestern ließ Matai Shang etwas von seinem Bestimmungsort durchsickern. Er sprach von einer Menschenrasse, die sich von uns unterscheidet und die weit im Norden wohnt. Sie, sagte er, sei den Heiligen Therns sehr gut bekannt und sie seien auch ergebene Jünger des alten Kultes. Bei ihnen würde er einen dauernden Hafen des Friedens finden, denn dort gebe es keine lügenhaften Häretiker, die ihn verfolgten. Dorthin wird sich Matai Shang gewandt haben.«
    »Und in ganz Kaol gibt es keinen einzigen Flieger, in dem ich ihm folgen könnte!« rief ich.
    »Wohl aber in Ptarth«, sagte Thuvan Dihn.
    »Warte!« rief ich. »Am südlichen Rand dieses großen Forstes liegt das Wrack jenes Thern-Fliegers, der mich über eine lange Strecke hierher gebracht hat. Wenn du mir ein paar Männer zur Verfügung stellst, die es holen und ein paar tüchtige Handwerker, die mir helfen, dann kann ich ihn in zwei Tagen reparieren, Kulan Tith.«
    Ich traute dem Jeddak von Kaol nicht ganz und hielt seinen so plötzlichen Gesinnungswandel nicht für recht ernst, doch er überraschte mich damit, daß er ohne zu zögern und voller Eifer auf meinen Vorschlag einging. Sofort stellte er Offiziere und Männer zu meiner Verfügung, und das beseitigte meine letzten Zweifel.
    Zwei Tage später stand der Flieger auf einem der Wachttürme und war wieder flugtüchtig. Thuvan Dihn und Kulan Tith hatten mir alle Hilfsmittel zweier Nationen angeboten – Millionen von tüchtigen Kämpfern –, aber mein Flieger konnte außer Wula und mir nur noch eine Person aufnehmen.
    Als ich an Bord ging, nahm Thuvan Dihn den Platz neben mir ein. Ich warf ihm einen Blick des Staunens zu, und er wandte sich an den höchsten Offizier, der ihn nach Kaol begleitet hatte.
    »Dir vertraue ich mein ganzes Gefolge an«, sagte er. »Du bringst es sicher nach Ptarth. Dort regiert in meiner Abwesenheit mein Sohn. Der Prinz von Helium soll nicht allein in das Land seiner Feinde reisen. Ich habe gesprochen, und du hast mich gehört. Leb wohl!«

8. Durch die Höhlen von Carrion
    Unser Destinationskompaß führte uns geradeaus nach Norden, und wir flogen bei Tag und Nacht. Ich hatte ihn, als ich die Festung der Therns verließ, auf den anderen Flieger eingestellt, und diese Einstellung hatte sich nicht verändert.
    Anfangs der zweiten Nacht bemerkten wir, daß die Luft merklich kälter wurde. Nun näherten wir uns sehr schnell der arktischen Region.
    Ich wußte von den zahlreichen Expeditionen, die ausgesandt worden waren, um dieses unbekannte Land zu erforschen, und deren Erfahrungen mahnten mich zur Vorsicht. Niemals war nämlich ein Flieger zurückgekehrt, der eine größere Strecke hinter der Eisbarriere beflogen hatte, die den südlichen Rand der kalten Zone abschließt.
    Niemand wußte, was aus all diesen Leuten geworden war, nur daß sie außer Sicht gerieten, nachdem sie in dieses grimmige, geheimnisvolle Land am Pol vorgestoßen waren.
    Die Entfernung zwischen Barriere und Pol war nicht allzu groß, und ein schneller Flieger konnte sie an sich in wenigen Stunden zurücklegen.
    Man nahm deshalb an, daß schreckliche Katastrophen über jene hereinbrachen, die das >Verbotene Land< erreichten, denn so wurde es von den Marsbewohnern der äußeren Welt genannt.
    Ich nahm daher Geschwindigkeit weg, als wir uns der Barriere näherten, denn ich wollte vorsichtig und bei Tag über diese Eisfelsen wegfliegen, um mich zu orientieren, damit ich nicht in eine Falle rannte, falls es wirklich am Nordpol ein bewohntes Land geben sollte.
    Ich konnte mir vorstellen, daß es dort vielleicht eine Stelle geben könnte, die Matai Shang eine gewisse Sicherheit vor John Carter, Prinz von Helium, verleihen konnte.
    Wir flogen im Schneckentempo und nur ein paar Fuß hoch über dem Boden dahin und ertasteten uns buchstäblich unseren Weg durch die Dunkelheit. Beide Monde waren untergegangen, und die Nacht war kohlschwarz, denn der Himmel war bewölkt. Wolken gibt es auf dem Mars nur in den Zonen an den Polen.
    Plötzlich stand wie aus dem Boden gewachsen ein weißer Turm in meinem Weg. Ich warf das Seitensteuer blitzschnell herum und schaltete die Maschine auf Rückwärtsgang, aber es war zu spät, die Kollision war nicht mehr zu vermeiden. Es krachte, als wir auf den Eisturm knallten.
    Der Flieger drehte sich halb um sich selbst, und die Maschine blieb stehen; der geflickte Treibstofftank riß auf, und wir

Weitere Kostenlose Bücher