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Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Titel: Mars 03 - Kriegsherr des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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stürzten zwanzig Fuß tief auf den Boden.
    Zum Glück wurde bei diesem Absturz aus geringer Höhe keiner von uns verletzt, und als wir uns aus den Trümmern des Wracks herausgearbeitet hatten, kam gerade der kleinere Mond wieder über den Horizont herauf. In seinem Licht entdeckten wir, daß wir uns am Fuß einer mächtigen Eisbarriere befanden, die von großen Granitfelsen daran gehindert wird, sich weiter nach Süden auszubreiten.
    Welch ein Schicksal! Da hatten wir nun diese riesige Strecke ohne Zwischenfall hinter uns gebracht und unsere Reise fast vollendet, und nun waren wir auf der verkehrten Seite der Eisbarriere gestrandet!
    Ich sah Thuvan Dihn an, doch der schüttelte den Kopf.
    Den Rest der Nacht verbrachten wir vor Kälte zitternd in unseren Schlafseiden und Pelzen auf dem Schnee, der den Fuß der Eisbarriere bedeckte.
    Bei Tagesanbruch hatten sich meine schwer angeschlagenen Lebensgeister wenigstens ein bißchen wieder zum gewohnten Optimismus durchgerungen, obwohl es, wie ich zugeben muß, recht wenig Grund dafür gab.
    »Was werden wir nun tun?« fragte Thuvan Dihn. »Wie sollen wir dieses unzugängliche Eis übersteigen?«
    »Erst müssen wir beweisen, daß es unzugänglich ist«, erwiderte ich, »aber das werde ich kaum zugeben, ehe ich nicht den ganzen Globus umkreist habe und abgeschlagen wieder auf diesem Fleck stehe. Je früher wir aufbrechen, desto besser ist es, denn eine andere Möglichkeit sehe ich nicht. Wir werden auch mindestens einen Monat brauchen, um diese kalten, beschwerlichen Kilometer zurückzulegen, die wir vor uns haben.«
    Fünf Tage lang wanderten wir über das gefrorene, eisstarrende Land zu Füßen der Eisbarriere. Schreckliche Pelztiere griffen uns bei Tag und Nacht an. Nicht einen Augenblick konnten wir uns vor diesen wilden Dämonen des Nordens sicher fühlen.
    Unser gefährlichster und ausdauerndster Feind war der Apt. Das ist eine riesige, weißpelzige Kreatur mit sechs Beinen, von denen vier kurz und dick sind und das Tier mit erstaunlicher Geschwindigkeit über Eis und Schnee tragen. Zwei weitere sind zu beiden Seiten des langen, kräftigen Halses an den Schultern angewachsen und enden in weißen, unbehaarten Händen, mit denen diese Tiere ihre Beute fangen und festhalten.
    Kopf und Maul gleichen ungefähr den Flußpferden der Erde, nur daß beim Apt vom Unterkiefer aus zwei mächtige, gebogene Hörner fast bis zur Brust reichen.
    Die beiden riesigen Augen riefen meine größte Neugier hervor. Sie reichen vom Schädeldach als große, ovale Flecken bis zu den Wurzeln der Hörner, so daß diese Waffen tatsächlich aus den unteren Teilen der Augen herauswachsen. Und diese Augen bestehen aus etlichen tausend Ozellen. Das war eine ganz bemerkenswerte Augenkonstruktion für ein Tier das auf grellschimmernden Eis- und Schneeflächen jagt. Da wir einige dieser Tiere erlegten, konnte ich die Augen genauer untersuchen, und da stellte ich fest, daß jeder Ozellus sein eigenes Augenlid hat. Das Tier kann ganz nach Belieben jedes einzelne Facettenauge unabhängig von allen übrigen schließen, wenn ich auch davon überzeugt war, daß dieses Tier den größten Teil seines Lebens in dunklen unterirdischen Höhlen zubrachte. Auf diese Art konnte es sich gegen grelles Tageslicht schützen.
    Dann begegneten wir dem größten Apt, den wir je gesehen hatten. Dieses Tier maß an den Schultern volle sechs Meter und war so glatt, sauber und schön, daß ich hätte schwören mögen, es sei erst kürzlich ordentlich gebürstet und getrimmt worden.
    Er stand mit etwas schiefgelegtem Kopf da und sah uns entgegen, als wir uns ihm näherten. Wir hatten nämlich herausgefunden, daß es eine beträchtliche Zeitverschwendung war, wenn wir diese Tierriesen, die von dämonischer Wut besessen zu sein scheinen, in einem weiten Bogen umgingen. Selbst wenn sie sich nämlich die Bäuche vollgeschlagen haben und nichts mehr in ihnen Platz hat, töten sie aus Freude am Töten.
    Dieser Apt nun griff uns nicht an, sondern schaute uns dumm entgegen, drehte sich um und trottete davon. Das hätte mich ja an sich sehr erstaunt, wäre nicht um seinen Hals ein breiter goldener Kragen gelegen, den ich im dicken Fell schimmern sah.
    Auch Thuvan Dihn sah ihn und faßte ebenso wie ich Hoffnung für uns beide. Nur ein Mensch konnte ihm einen solchen Kragen umgelegt haben, und da noch keine uns bisher bekannte Rasse von Marsmenschen versucht hatte, dieses Riesentier zu zähmen, mußte er einem Volk gehören, von dessen

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