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Mars Live

Mars Live

Titel: Mars Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
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einen ganz besonderen Film.«
    Glamour hatte noch nie einen Demogorgon gesehen, geschweige denn in der Hand gehalten; es wäre interessant zu erfahren, was er tatsächlich alles vermochte. Aber es hatte keinen Sinn, Markson das wissen zu lassen. »Ich verlange ein ganz besonderes Honorar für ganz besondere Filme«, sagte er. »Außerdem arbeite ich bereits an einem Auftrag.«
    Markson lachte. »Sie sind ein schlechter Lügner, Glamour. Sie haben zur Zeit keinen Job, sonst würden Sie nicht durch die Gegend fahren wie ein Teenager. Was ich Ihnen zu bieten habe, ist etwas, das man als Dauerstellung bezeichnen könnte, da es Ihr Einkommen für die nächsten drei Jahre sichert.«
    »Drei Jahre? Ich dachte, der Demogorgon würde die Dinge beschleunigen. Was für ein Film ist das, dessen Herstellung drei Jahre dauert?«
    »Es ist ein Film mit vielen Außenaufnahmen und einer langen Reisezeit.«

 
5
     
    Es besteht eine eigenartige Vertrautheit zwischen bestimmten Arten von Kameraden – Soldaten, Gefangenen, Fliegern –, die niemals ein Wort zum Abschied oder zum Wiedersehen sagen; wenn die Zeit zum Aufbrechen gekommen ist, machen sie einfach auf dem Absatz kehrt und sind plötzlich nicht mehr da; wenn sie sich nach langer Zeit der Trennung wiedersehen, nehmen sie einfach ihre Unterhaltung wieder auf, als ob die Jahre dazwischen niemals gewesen wären: als ob sie, wenn sie ihre Zuneigung durch eine Umarmung, einen Händedruck oder auch nur ein Grußwort ausdrückten, diese verkörperlichen und damit verringern würden; als ob sie, wenn sie die Jahre der Trennung erwähnten, diesen Jahren irgendwie Macht einräumen und Gefahr laufen würden, die unausgesprochene Verbindung zu schwächen, die die Zeit in Schach gehalten hatte; als ob die Raumzeit, wenn sie einmal anerkannt wäre, sie alle in den Abgrund stürzen würde.
    Deshalb drehte sich Bass nicht einmal um, als er Natascha Kirows Stimme hörte, obwohl er den ganzen Morgen auf sie gewartet hatte.
    »Was treibst du, Bass?« fragte sie. »Kaufst du Alteisen auf?« Sie hatte eine Aussprache wie alle russischen Kosmonauten, die ihr Englisch in Texas gelernt hatten.
    »Das McAuliffe-Manöver.« Bass prüfte die O-Ringe am Tank, indem er mit einem Stöckchen durch das Prüfloch tastete, um zu sehen, ob das Gummi durch zu häufiges Erhitzen und Abkühlen vielleicht brüchig geworden war. Obwohl die Regierung von Landfill Island (einer in Privatbesitz befindlichen Tochtergesellschaft der US-Regierung) das Schiff beim Verkauf ordnungsgemäß übergeben hatte, hielt es Bass stets für das Beste, auf Nummer Sicher zu gehen.
    »Wo haben sie denn diesen heißen Schlitten her?« fragte Natascha Kirow, während sie mit ihm zum Antriebsgerüst hinaufkletterte. Der Name des Schiffes, der in schnörkeliger Schrift entlang des Schwanzansatzes aufgemalt war, lautete Alte Pagode von Moulmein.
    Bass deutete auf eine Reihe von Fluggeräten, leichte Maschinen und sogar einige uralte 707er und DC-3er, die in der knochenweißen karibischen Sonne ordentlich nebeneinanderstanden. Der rissige Beton war mit einer Aufschrift versehen, die aus der Luft zu lesen war:
    LANDEN SIE, KAUFEN SIE!
UNSERE PREISE SIND ÄUSSERST GÜNSTIG
LANDFILL MOTORS
    »Hier gibt es jede Menge gebrauchtes Zeug«, sagte er. »Dieses Schätzchen da ist ein koreanischer Klon der Columbia, die zuletzt unter der Flagge von Singapur flog. Zwei Maschinen sind aufgemöbelte Rocketdynes, und die da ist neu.« Er senkte das Gerüst um einen Meter und blickte nach oben. »Die da ist es, die mir am Herzen liegt. Halte doch bitte mal die Spektra-Lampe für mich« – er grinste Natascha an – »Captain.«
    Natascha Kirow hatte Bass seit neunzehn Jahren nicht mehr gesehen, obwohl sie oft an ihn gedacht hatte. Ihre Beziehung hatte keine zwei Monate gedauert, aber ihre Freundschaft, die sich daran anschloß, hatte die gesamte Ausbildung für das Marsprogramm überdauert, bevor dieses eingestellt worden war. Als Bass mit zusammengekniffenen Augen den Kopf hin und her bewegte und nach verräterischen schwarzen Funken Ausschau hielt, die auf Risse im Netz der Kühlrohre, das die Maschine überzog, hinweisen würden, sah sie das Netz von Rissen, das seine Wangen überzog. Er behauptete, sechzehn Jahre älter als sie zu sein, und das Alter war das einzige, wobei Männer nicht logen. Er müßte also siebenundfünfzig sein.
    »Und?« sagte sie.
    Bass zuckte auf die typische Bass-Art die Achseln. »So gut wie neu.«
    Natascha Kirow ging nicht

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