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Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars

Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars

Titel: Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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verstecken, flüstern, die verlorene Farmcrew, dann die verlorene Kolonie, sich mit ihnen fortschleichen, draußen auf dem Mars in getarnten Felswagen umherfahren, von Hiroko geliebt werden, in einem getarnten Flugzeug bei Nacht über die Oberfläche fliegen, die Demimonde spielen, den Untergrund zusammenknüpfen. Sax konnte sich fast selbst daran erinnern, so lebhaft stand es ihm vor Augen. Telepathische Übertragung aller ihrer Stories an alle. Einhundert zum Quadrat, in den quadratischen Tonnengewölben. Nein. Das wäre zu viel. Schon die Vorstellung der Realität eines anderen war erstaunlich genug, war alles, was die Telepathie von einem verlangte oder vertragen konnte.
    Aber wohin war Desmond gegangen? Hoffnungslos. Cojote konnte man nicht finden. Man wartete nur darauf, daß er einen finden würde. Er würde auftauchen, wann es ihm beliebte. Draußen, nordwestlich der Pyramiden und des Alchimistenviertels, lag das sehr alte Gerippe eines Landevehikels, wahrscheinlich eins von denen, die vor ihrer Landung abgeworfen worden waren. Sein Metall war bunt gestreift und mit Salz verkrustet. Der Anfang ihrer Hoffnungen, jetzt ein Skelett aus altem Metall, eigentlich gar nichts. Hiroko hatte ihm geholfen, es zu entladen.
    Wieder im Alchimistenviertel. Alle Maschinen in den alten Gebäuden waren abgeschaltet und hoffnungslos veraltet, sogar der sehr geschickte SabatierProzessor. Er hatte sich gefreut, dieses Ding arbeiten zu sehen. Nadia hatte es eines Tages repariert, als alle anderen ratlos waren. Die kleine rundliche Frau summte eine Melodie in ihrer Welt vor sich hin und kommunizierte mit Maschinen zu Zeiten, da man sie noch verstehen konnte. Gott sei gedankt für Nadia, den Anker, der sie alle mit der Realität verband, und die einzige, auf die alle sich verlassen konnten. Er wollte sie umarmen, diese seine vielgeliebte Schwester, die anscheinend drüben im Fahrzeugpark war und versuchte, ein Museumsstück von Bulldozer in Gang zu bringen.
    Aber dort am Horizont war eine Gestalt, die über einen Buckel nach Westen ging: Ann. Hatte sie, immer nur gehend, den Horizont umkreist? Er lief auf sie zu und stolperte, wie er es schon in der ersten Woche getan hätte. Er holte sie ein, allmählich, keuchend.
    »Ann? Ann?«
    Sie wandte sich um, und er sah die instinktive Furcht auf ihrem Gesicht, wie bei einem gejagten Tier. Er war eine Kreatur, vor der man weglief. Das war er für sie gewesen. »Ich habe Fehler begangen«, sagte er, als er vor ihr stehenblieb. Sie konnten in der freien Luft sprechen, in der Luft, die er gegen ihren Einwand hergestellt hatte. Obwohl sie immer noch so dünn war, daß man um sie ringen mußte. »Ich habe die... die Schönheit nicht gesehen, bis es zu spät war. Es tut mir außerordentlich leid.« Oh, er hatte das schon früher zu sagen versucht, in Michels Wagen, als sich die Sintflut ergoß, in Zygote in Tempe Terra. Es hatte nie geklappt. Ann und Mars, ganz ineinander verschlungen. Und dennoch hatte er sich beim Mars nicht entschuldigen müssen. Jeder Sonnenuntergang war schön; die Farbe des Himmels änderte sich jede Minute an jedem Tag als blaues Zeichen ihrer Macht und Verantwortlichkeit, ihres Platzes im Kosmos und ihrer Stärke darin, so klein und doch so bedeutend. Sie hatten Leben zum Mars gebracht, und das war gut. Dessen war er sich ganz sicher.
    Aber bei Ann mußte er sich entschuldigen. Für die Jahre missionarischen Eifers, für den Druck, um sie zu einer Zustimmung zu zwingen, für die Jagd nach der Bestie ihrer Zurückweisung, um sie zu töten. Es tat ihm deswegen leid, so sehr, daß sein Gesicht von Tränen benetzt wurde. Und sie starrte ihn so an - genau so wie auf jenem kalten Felsen in Antarctica, der jetzt wiedergekommen war und in ihm ruhte. Seine Vergangenheit.
    »Erinnerst du dich?« fragte er sie neugierig, auf diesen neuen Gedankengang geschaltet. »Wir gingen zusammen zum Lookout Point hinaus - ich meine nacheinander -, um uns zu treffen und privat miteinander zu sprechen? Ich meine, wir gingen einzeln. Du weißt, wie es damals war. Daß russische Paare sich in die Haare geraten und heimgeschickt worden waren. Wir alle verbargen alles, was wir konnten, vor den Auswahlleuten!« Er lachte und verschluckte sich etwas bei dem Bild ihrer tief irrationalen Anfänge. So raffiniert! Und alles, was danach gespielt worden war, entsprach einem solchen Anfang. Sie waren zum Mars hinausgezogen und hatten alles genauso gespielt, wie sie es zuvor schon immer gespielt hatten. Es war

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