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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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hatte Brumado zu ihrer aller Überraschung gesagt: »Ich möchte nun mit Doktor Waterman unter vier Augen sprechen, bitte.«
    Jamie sp ü rte, wie sich die anderen hinter ihm bewegten. Er warf einen Blick auf Wosnesenski, der die Lippen sch ü rzte; sein Gesicht war finster vor Argwohn.
    Aber er sagte: » Nat ü rlich « , als ob Brumado ihn h ö ren k ö nnte, ohne noch einmal ein Dutzend Minuten zu warten. Der Kosmonaut wandte sich an Jamie. » Sie k ö nnen in Ihrer Unterkunft mit Doktor Brumado sprechen. Ich werde daf ü r sorgen, da ß niemand au ß er Ihnen diese Frequenz benutzt. «
    » Danke, Mikhail. « Jamie eilte zu seiner Kabine und dachte daran, wie viele n ü tzliche Arbeitsstunden bereits durch die Diskussion verlorengegangen waren.
    Er nahm seinen Computer von dem winzigen Schreibtisch und streckte sich damit auf seiner Liege aus. Es gab keine M ö glichkeit, ein Gespr ä ch zu verschl ü sseln; wenn jemand lauschen wollte, brauchte er nur sein eigenes Ger ä t auf dieselbe Frequenz einzustellen. Aber die anderen Wissenschaftler machten sich an ihre diversen Aufgaben, da sie bereits hinter dem Plan zur ü cklagen, und Wosnesenski w ü rde die Kommunikationskonsole mit dem unbeirrbaren Eifer eines Kosaken bewachen, der seinen Zaren sch ü tzte.
    Das hoffte Jamie jedenfalls.
    Brumados Gesicht nahm auf dem kleinen Bildschirm des Laptops Gestalt an. Einen Moment lang kam Jamie sich beinahe albern vor. Die Worte » Endlich sind wir miteinander allein « lagen ihm auf der Zunge.
    Statt dessen sagte er: » Sie k ö nnen jetzt fortfahren, Doktor Brumado. Au ß er uns ist niemand auf dieser Frequenz. «
    Dann tickten die Minuten dahin. Jede Botschaft brauchte mehr als zehn Minuten, um die gr öß er werdende Kluft zwischen den beiden Planeten zu ü berbr ü cken; ü ber zwanzig Minuten Zeitverz ö gerung bei jedem Gespr ä ch in beide Richtungen. Jamie betrachtete Brumado aufmerksam; der Mann sa ß nur da und schaute auf den Bildschirm, wartete mit der Geduld eines echten Indianers. Vielleicht sieht er sich andere Daten auf seinem Bildschirm an, w ä hrend er darauf wartet, da ß meine Botschaft bei ihm eintrifft, dachte Jamie. Aber Brumados Augen gingen nicht hin und her, wie es der Fall gewesen w ä re, wenn er etwas gelesen h ä tte.
    Jamie stand von seiner Liege auf, holte das Kopfh ö rer-Zubeh ö r aus seiner Schreibtischschublade und steckte es in den Laptop. Jetzt konnte zumindest niemand mith ö ren, was Brumado sagte, dachte er, als er sich wieder auf die Liege zur ü cksinken lie ß.
    Ich sollte Ediths Botschaft beantworten, fiel ihm ein. Und Mom und Dad etwas schicken. Er hatte nicht damit gerechnet, da ß seine Eltern versuchen w ü rden, mit ihm Kontakt aufzunehmen; sie w ü rden erwarten, da ß er sie anrief, das war ihm klar. So lief es immer. Warum sollte es anders sein, nur weil er auf dem Mars war? Und Al. Was kann ich ihn sagen, ohne mich in Platit ü den zu ergehen? Am ü siere mich pr ä chtig, w ü nschte, du w ä rst hier? Jamie grinste in sich hinein. Al w ü rde das Band in seinem Gesch ä ft laufen lassen; der einzige Laden auf der Plaza, der Botschaften vom Mars kriegt.
    Endlich erwachte Brumado mit einem L ä cheln zum Leben. » Vielen Dank, Jamie. Sie haben doch nichts dagegen, da ß ich Sie Jamie nenne, oder? Joanna hat mir erz ä hlt, das sei der Name, den Sie bevorzugen. «
    » Sicher, ist schon okay. «
    Wieder die Wartezeit. Jamie r ü ckte Brumados Bild in ein kleines Fenster in der Ecke des Bildschirms und rief den Missionsplan auf. Er verbrachte die Zeit damit, sich den Plan anzusehen, nach Aufgaben zu suchen, die aufgeschoben oder ganz gestrichen werden konnten, um Platz f ü r eine weitere Exkursion zum Grand Canyon zu machen.
    » Ich mu ß mit Ihnen ü ber Politik sprechen « , sagte Brumado schlie ß lich. » Wegen der langen Verz ö gerung bei der Ü bertragung m ö chte ich Sie bitten, Geduld mit mir zu haben und sich anzuh ö ren, was ich zu sagen habe. Wenn ich fertig bin, k ö nnen Sie mir mitteilen, was Sie von meinem Vorschlag halten. «
    Jamie nickte und sagte leise: » Okay « , obwohl Brumado nicht auf eine Antwort wartete.
    » Ich habe pers ö nlich mit Ihrer Vizepr ä sidentin gesprochen « , fuhr Brumado fort, » und noch mehrmals mit deren wichtigsten Beratern. Sie ist bereit, sich eindeutig f ü r die weitere Erforschung des Mars auszusprechen – wenn Sie eine Erkl ä rung abgeben, da ß Sie ihre Kandidatur f ü r das Wei ß e Haus bei der Wahl n ä

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