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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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ck, bis die Vizepr ä sidentin sich ö ffentlich f ü r weitere Marsmissionen ausspricht. Dann gebe ich Ihre Erkl ä rung weiter. Wenn Sie vom Mars zur ü ckkommen, erkl ä ren Sie, da ß Sie ihre Kandidatur unterst ü tzen. Alle bekommen, was sie wollen. Jeder ist gl ü cklich. «
    Nicht jeder, dachte Jamie. Dann h ö rte er sich sagen: » Da ist noch etwas. Ich m ö chte, da ß der Plan ge ä ndert wird, so da ß wir vor unserem Abflug noch einmal zum Tithonium Chasma fahren k ö nnen. Sonst wird nichts aus der Abmachung. «
    Alberto Brumado blieb der Mund offenstehen. Er war es gew ö hnt, von den Politikern, ja sogar von den Akademikern, die an den Universit ä ten das Sagen hatten, mit Forderungen und Gegenforderungen konfrontiert zu werden. Aber da ß ihn dieser junge Spund von einem Wissenschaftler nun auf solche Weise erpre ß te, war ein ziemlicher Schock f ü r ihn.
    » Den Missionsplan ä ndern? Aber das ist absolut unm ö glich. «
    Er beobachtete Watermans gleichm ü tiges, breitwangiges Gesicht, w ä hrend seine Worte mit Lichtgeschwindigkeit zum Mars rasten. Es schien ewig zu dauern.
    Schließlich erwiderte Waterman: »Entweder wir fahren noch einmal zum Tithonium Chasma und schauen uns diese Gesteinsformation genau an, oder die Abmachung ist null und nichtig. Ich weiß, die Vizepräsidentin wird verlangen, daß ich aus dem Bodenteam abgezogen werde und daß O’Hara für mich herunterkommt. Okay. Wenn sie das tut, veranstalte ich ein Riesengeschrei, sobald wir wieder auf der Erde sind. Ich werde den Medien erzählen, daß ich aus dem Bodenteam abgezogen wurde, weil ich ein amerikanischer Ureinwohner bin und sie gegen die vollen politischen Rechte für ethnische Minderheiten ist.«
    Brumado merkte, daß ihm der Schweiß auf die Stirn trat. »Sie bringen mich – und die gesamte Administration des Projekts – in eine äußerst schwierige Lage.«
    Als Watermans Antwort kam, lautete sie: » Das l äß t sich nicht ä ndern. Die Sache ist wichtig, viel wichtiger als die Frage, wer n ä chstes Jahr gew ä hlt wird. Wir m ü ssen noch einmal zu dem Canyon fahren. «
    » In Ordnung « , sagte Brumado widerstrebend. » Ich werde sehen, was ich tun kann. «
    Er wartete lange, lange Minuten, bevor er Jamie Waterman als Reaktion auf seine Worte l ä cheln sah.
    Sie waren im Gesch ä ft. Jetzt galt es, die Zustimmung der Projektadministratoren einzuholen und die Abmachung dann zusammen mit den Beratern der Vizepr ä sidentin in die Tat umzusetzen. Und daf ü r Sorge zu tragen, da ß sie sich kein Hintert ü rchen offenhielt.
    Brumado beendete seine Ü bertragung zum Mars und erhob sich ersch ö pft und nicht wenig besorgt aus seinem Sessel. Wie ein Sportler, der sein letztes Quentchen Kraft gegeben hatte und nun auf das Urteil des Punktrichters wartete. Eine weitere Expedition mu ß zum Mars geschickt werden. Unbedingt. Wenigstens eine. Allerwenigstens.
    Er warf einen Blick auf den leeren grauen Bildschirm der Kommunikationskonsole und erkannte, da ß Waterman sowohl ein Gewinn als auch eine Belastung war. Es ist ein Fehler, ihn in die politischen R ä nkespiele hinter den Kulissen hineinzuziehen. Er denkt nicht politisch; ihn interessiert nur die Wissenschaft. Er brennt darauf, eine gro ß e Entdeckung auf dem Mars zu machen. So sehr, da ß er alles ruinieren k ö nnte.
    Gott sei Dank konnten wir uns unter vier Augen unterhalten, sagte sich Brumado. Bei der Zeitverz ö gerung zwischen uns war es schwierig genug, sich auf etwas zu einigen. Es w ä re unm ö glich gewesen, wenn andere zugeh ö rt h ä tten.
     
    Über hundertfünfzig Millionen Kilometer entfernt schaute Tony Reed nachdenklich auf den toten Bildschirm seines eigenen Laptops. Er war vom Kommunikationszentrum der Kuppel in sein Krankenrevier gegangen, hatte die Falttür zugezogen und sich sofort in Jamies Gespräch mit Brumado eingeschaltet.
    Als Arzt und Psychologe des Teams habe ich Anspruch darauf, genau zu wissen, was vorgeht, hatte er sich gesagt. Zum Teufel mit der Heimlichtuerei! Sie haben kein Recht, Dinge vor mir geheimzuhalten.
    Nun nahm er den St ö psel aus dem Ohr und zog den haarfeinen Draht heraus, der ihn mit dem Computer verband. Jamie zwingt sie also, ihn zum Tithonium Chasma zur ü ckzuschicken. Gut! Je eher er verschwindet, desto besser.

SOL 14
    NACHMITTAG
     
    Jamie war beim Mittagessen ungewöhnlich schweigsam und schlecht gelaunt gewesen, dachte Reed. Selbst für unseren stoischen roten Mann ist er reichlich still und in sich

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